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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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ihn einen Augenblick länger und erhielt für diese Anstrengung nichts Neues. »Ich bin froh, dass ich nicht betrunken bin«, sagte sie.
    Und er verbeugte sich.
    Machte mit dieser einen Geste diese Nacht des Ehebruchs zu etwas … Edlem.
    Die Nacht sickert nach Darujhistan hinein, ein dichter, blind machender Nebel, in dem die Leute dahinstolpern oder sich verstecken, während sie durch die Straßen und Gassen gehen. Manche werden wie Motten von den beleuchteten Bereichen und dem einladenden ewigen Zischen des Gases auf den schmiedeeisernen Stangen angezogen. Andere versuchen, mit der Dunkelheit zu verschmelzen, zumindest bis irgendeine verdammte Tonscherbe unter ihren Füßen zerbricht, oder sie versehentlich einen Kiesel durch die Gegend kicken. Und überall kann man kleine Nagetieraugen glitzern sehen oder die Tiere dahinhuschen hören.
    Licht scheint durch Läden und Bläschenglas, aber macht euch nichts aus dem Licht und dem friedvollen Schlummer und den Unterhaltungen und dem ganzen Rest, den solch eine Beleuchtung enthüllen kann! Dumpf und einfältig sind die Erwartungen, die so schnell und vorhersehbar aufgegeben wurden!
    Eine Frau, in deren Seele Freiheit schwarz und lodernd brennt, wölbt ihren Rücken, als erst der zweite Mann in ihrem Leben tief in sie hineingleitet, und etwas in ihrem Geist fängt Feuer – Gorlas hat an dieser Stelle schließlich immer nur seine Finger benutzt, und Finger können nicht mithalten – bei den Göttern hienieden!
    Aber lasst das jetzt – wahrhaftig, die Vorstellung reicht, um all die unbeholfenen Bewegungen und die merkwürdigen Geräusche und das Rumfummeln hier und da und dann dort beredt zu machen – nicht weiter! Hinaus in die wirkliche Dunkelheit, ja, zu dem fingerlosen Mann, der sich an sein nächstes Opfer anschleicht.
    Zu einem neuen Anwesen und Hauptmann Torvald Nom von der Hauswache, der kurz davor ist, für diese Nacht zu gehen und die ganze Sicherheit in die ach so fähigen Hände von Flamm und Leff zu legen (ja, er hat hart dafür gearbeitet), und der jetzt stehen bleibt, um eine schwarze Zwei-Personen-Kutsche auf den Hof rollen zu sehen, und dessen Augen vor Misstrauen und Neugier so schmal wie Schlitze werden, und dann ist da noch dieses nagende Gefühl von … etwas, als eine in einen Kapuzenumhang gehüllte Gestalt in sein Blickfeld tritt und wie ein schlechter Gedanke die Stufen hinauf und in das Haupthaus gleitet. Wer … überlege nicht länger, Torvald Nom! Mach dich auf den Weg, ja, zurück nach Hause zu deiner liebenden und angemessen beeindruckten Frau. Denk an nichts anderes als das und nur das und mach dich auf den Weg!
    Eine Wache, die gelegentlich unter Brustschmerzen leidet, befragt die Stammgäste einer Kneipe, sucht nach Zeugen, die vielleicht gesehen haben, wie sich irgendjemand aufgemacht hat, dem Mann von hier in die Gasse zu folgen, um ihn totzuschlagen, und will denn wirklich niemand im Interesse des unglücklichen Opfers vortreten? Kann schon sein, wenn keiner von uns ihn gemocht hat, verstehst du …
    In einer Krypta (die unvernünftig hell erleuchtet ist) sitzt ein Mann und plant den Untergang der Stadt, angefangen bei einer Handvoll Malazanern, und er sitzt überaus zufrieden in der Abwesenheit von Schatten oder anderer Ambivalenzen, die der Wirklichkeit auferlegt werden.
    Draußen in Schnauff schlafen die Maulwürfe in ihren winzigen Kojen, und währenddessen setzt Bainisk sich neben Harllos Bett, um weitere Geschichten aus Darujhistan zu hören, denn Bainisk wurde in Schnauff geboren und hat es nie verlassen, versteht ihr, und seine Augen glänzen, als Harllo flüsternd von Reichtümern und allen Arten von wundervollem Essen und großen Monumenten und Statuen und blauem Feuer überall erzählt, und es dauert nicht lange, und beide sind eingeschlafen, Harllo in seinem unebenen Bett und Bainisk auf dem Fußboden daneben, und auf der anderen Gangseite sieht Venaz das und schnaubt, um seinen Hass auf Bainisk und Bainisks neuen Günstling zu zeigen, wo doch Venaz einst der Beste gewesen war, aber Bainisk ist ein Verrätet, ein Lügner und Schlimmeres, und eines Tages würde Harllo dafür bezahlen …
    Weil Harllo recht hatte. Er zog Schläger an wie ein Magnet, und dies war eine grausame Tatsache, und seine Art war Legion, und es war ein göttlicher Segen, dass so viele überlebten und aufwuchsen, um Rache zu nehmen an all diesen Menschen, die nicht so klug waren wie sie, aber selbst das ist eine bittere Belohnung und niemals ganz so

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