Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)
befriedigend, wie es sein könnte.
Zurück nach Darujhistan, voller Erleichterung, wo ein Großer Rabe sich vom Turm von Baruks Anwesen himmelwärts schwingt, mit bösärtiger Genugtuung von einem gedrungenen, übergewichtigen Dämon beobachtet, der aus einer funkensprühenden Schornsteinöffnung späht.
Und dies ist eine Nacht wie jede andere, ein Strang aus Erwartungen und Vorahnungen, Offenbarungen und Verwirrungen. Schaut euch um. Schaut euch um! Auf allen Seiten, Tag und Nacht, Licht und Dunkel! Jeder Schritt bestimmt und entschlossen, an den festen Boden zu glauben, der ihn erwartet. Jeder Schritt, einer nach dem anderen, wieder und wieder, und keine gefährliche Kante klafft voraus, oh, nein.
Schritt um Schritt, jetzt, Schritt um Schritt …
Kapitel Zehn
Werdet ihr kommen und mir berichten, wenn die Musik endet
Wenn die Musiker von Flammen verschlungen werden
Jedes Instrument schwarz und zu Asche wird
Wenn die Tänzer stolpern und ihre kranken Glieder spreizen
Die abfaulen und zucken, während die Haut sich schält
Werdet ihr kommen und mir berichten, wenn die Musik endet
Wenn die Sterne, die wir in den Himmel gestoßen haben, ihr Getöse verlieren
Und die Wolken, die wir zu sichtbarer Wut aufgetürmt haben, jetzt explodieren
Wenn die leuchtenden Fürsten der Privilegien mit totem Lächeln vorbeimarschieren
Während von ihren Gesichtern ein Haufen täuschender Masken fällt
Werdet ihr kommen und mir berichten, wenn die Musik endet
Wenn die Vernunft im Morast des Aberglaubens versinkt
Und einen Krieg mit zehntausend Armeen führt, die von der Peitsche angestachelt wurden
Wenn wir aufhören, selbst dann nach oben zu blicken, wenn wir wie verrückt zu laufen beginnen
Ins Nichts der Dummheit, während himmlische Chöre schreien
Werdet ihr kommen und mir berichten, wenn die Musik endet
Wenn die Musiker nichts weiter mehr sind als schwarze, grinsende Stöcke
Jedes Instrument seinen verzweifelten Todesschrei die Straße entlangheult
Wenn denen, die noch stehen, die Münder abgeschnitten werden
Und Löcher zurückbleiben, aus denen bis in alle Ewigkeit ein Leichenwind weht
Werdet ihr kommen und mir berichten, wenn die Musik endet
Das Feuer frisst meinen Atem und Schmerz erfüllt dieses Lied
Wenn meine Finger an den Saiten zerbrechen und mir von den Händen abfallen
Und dieser Tanz verzerrt jeden Muskel wie brennendes Seil
Während euer Lachen meinem zusammenbrechenden Leichnam folgt
Werdet ihr nicht kommen und mir berichten, wenn die Musik endet
Wenn ich wegspringen und einem Gott oder tausend entgegentreten kann
Oder überhaupt nichts in dieser gesegneten Seligkeit des Vergessens
Wenn ich diese Schachtel aufreißen und grausame bittere Wut freilassen kann
Auf all die verrückten Narren, die in panischer Flucht die Tür verstopfen
Seht mir zu und seht mich an mit großen schockierten Augen
Voller Unglaube, voller Enstsetzen, voller entrüsteter Wut, die Tadel verdient
Und die gerufenen Neins sind wie Trommelschläge, die eine Wahrheit verkünden
Die Musik endet, meine Freunde, meine widerwärtigen, verachtenswerten Freunde, und seht mich –
Seht, wie ich die Tür zuschlage, fest zuschlage – in all eure Gesichter!
Die Musik endet
Fisher kel Tath
S eine Stiefel knirschten über vom Wasser glattgeschliffene, nebelfeuchte Steine, als er sich auf das Ufer zubewegte. Die steilen Hänge der umliegenden Bergflanken waren grün – ein dichter Regenwald aus hoch aufragenden Bäumen mit karmesinroter Rinde und von Moosbärten überwucherten, umgestürzten Baumstämmen.
Endest Silann lehnte sich auf seinen robusten Wanderstock; seine Beinmuskeln zitterten. Während er langsam wieder zu Atem kam, schaute er sich um. Es war kühl, die Sonne versank auf ihrer Bahn gerade hinter den Gipfeln im Westen, und das Flusstal wurde von Schatten verschluckt.
Schwarzes Wasser rauschte vorbei, und er spürte seine Kälte – es war nicht nötig, sich hinzukauern, nicht nötig, eine Hand in die reißende Strömung zu halten. Dieser dunkle Fluss war ganz und gar nicht so wie Dorssan Ryl, das konnte er jetzt sehen. Wie hatte er auch etwas anderes erwarten können? Das Neue ist immer nur ein verstümmelter Nachhall des Alten, und das, was in der Phantasie von Ähnlichkeit flüstert, verwandelt sich in der Wirklichkeit in nichts anderes als einen schmerzhafter Stich, der einen mit dem Gefühl schmerzhaft brennenden Verlustes zurücklässt. Oh, er war ein Narr gewesen, dass er diese ganze Reise
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