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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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gebunden wiederfand, hatte Domänenser ihn durchlebt. Anständigkeit bewirkte keinen Freispruch. Ehre setzte Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht einmal vorübergehend außer Kraft. Und was die Pflicht anging, tja, sie schien mehr und mehr zur einzigen Entschuldigung der moralisch Abscheulichen zu werden. Er würde nichts von alledem aufbieten, um die Dinge zu verteidigen, die er auf Geheiß seines Herrn getan hatte. Und er würde auch nicht von Nötigung sprechen, von dem verständlichen Wunsch, angesichts der Androhung tödlichen Zwangs selbst am Leben bleiben zu wollen. Nichts von alledem reichte aus. Wenn nicht zu leugnende Verbrechen begangen worden waren, war der ein Feigling, der sie zu rechtfertigen versuchte. Und es war unsere Feigheit, die solche Verbrechen überhaupt erst möglich gemacht hat. Kein Tyrann konnte gedeihen, wenn alle Untertanen nein sagten.
    Der Tyrann gedeiht, wenn der erste verdammte Narr salutiert.
    Er verstand sehr gut, dass viele Menschen von solchen Gesellschaften begeistert waren; es hatte unter seinen Kameraden andere Domänenser gegeben – die meisten von ihnen, genauer gesagt –, die die Furcht und den Gehorsam genossen hatten, den diese Furcht erzeugte. Und genau das hatte ihn jetzt auch hierhergeführt, indem er einen alten Palastbediensteten des Sehers verfolgt hatte, der sich verstohlen in die Ruine der alten Festung begeben hatte. Nein, kein Plünderer. Hier war eine schmutzige Verschwörung im Gange, dessen war Domänenser sich sicher. Von Überlebenden eines Alptraums, die einen neuen Alptraum hervorzubringen versuchten. Der Mann vor ihm würde nicht allein sein, wenn er sein Ziel erreichte.
    Er schloss die Blende der Laterne wieder und ging weiter.
    Hier waren malazanische Soldaten gestorben, zusammen mit denen des Pannionischen Sehers. Seguleh hatten sich einen Weg durch die Reihen der Palastwache gebahnt. Domänenser konnte beinahe die Echos jenes Gemetzels hören, die Schreie der Sterbenden, das verzweifelte Flehen angesichts eines grausamen Unglücks, das grelle Klirren der Waffen. Er kam zu ein paar Stufen, die nach unten führten. Hier war der Schutt weggeräumt worden. Von irgendwo weiter unten kam Stimmengemurmel.
    Sie hatten keine Wachen aufgestellt, ein Beweis ihres Selbstvertrauens, und als er heimlich hinunterstieg, konnte er Laternenlicht aus der Zelle unten schimmern sehen.
    Dieser Raum war einst das Heim des Mannes namens Toc der Jüngere gewesen. An eine Wand gekettet, in Reichweite der monströsen Mutter des Sehers. Das armselige Mitleid, das Domänenser ihm geschenkt hatte, dürfte auf den armen Mann vermutlich wie Säuretropfen gewirkt haben. Es wäre besser gewesen, er hätte ihn in Ruhe gelassen, so dass der Gefangene vollständig wahnsinnig geworden und in jene Welt geflohen wäre, die nichts um sie herum mehr wahrnahm und in der alles so vollständig zerbrochen war, dass es unmöglich war, es wieder zu reparieren. Domänenser konnte den Gestank der K’Chain-Matrone immer noch riechen.
    Mittlerweile ließen sich einzelne Stimmen unterscheiden – drei, vielleicht vier Verschwörer. Er konnte die Aufregung hören, die krasse Schadenfreude, zusammen mit der üblichen Selbstgefälligkeit, die Lieder derjenigen, die Spiele mit dem Leben spielten – es war überall auf der Welt das Gleiche, in jeder Geschichte, immer das Gleiche.
    Er hatte seine Empörung vor so langer Zeit unterdrückt, dass es ein ziemlicher Kampf war, sie wieder zum Leben zu erwecken, aber er würde sie brauchen. Knisternd, doch hart, kontrolliert, entschieden. Drei Stufen vor dem Boden und immer noch von Dunkelheit umgeben zog er langsam seinen Tulwar. Es spielte keine Rolle, worüber sie sprachen. Es spielte noch nicht einmal eine Rolle, ob ihre Pläne armselig und zum Scheitern verurteilt waren. Es war die Tat an sich, die in Domänensers Herz den Wunsch zu töten erweckte, und so pulsierte er jetzt durch seinen ganzen Körper, wie ein Donnersturm voller Verachtung und Abscheu.
    Als er in das Zimmer trat, bemerkte ihn anfangs keiner der vier Männer, die am Tisch saßen, so dass er noch einen weiteren Schritt machen konnte und nahe genug herankam, um seine Waffe mit der breiten Klinge durch das erste Gesicht zu ziehen, das zu ihm aufblickte, und es in zwei Hälften zu zerteilen. Aus der gleichen Bewegung heraus schwang er den Tulwar in einem Bogen herum und durchtrennte den Hals des Mannes zur Rechten, der dadurch, dass er aufsprang, der zuschlagenden Schneide seine Kehle als

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