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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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solltet wissen, dass die Herrin niemanden empfängt.«
    »Hervorragend!«, sagte der Riesige mit dröhnender Stimme. »Dann wird sie uns unverzüglich eine Audienz gewähren. Wenn du, oh Orangenäugiger, der Herrin bitte mitteilen würdest, dass Lazan Tür und Irrlauf endlich angekommen sind, zu ihren Diensten.«
    Leff grinste höhnisch, aber er wünschte, dass Torvald Nom nicht gegangen wäre, um zu Abend zu essen oder es mit seiner Frau zu treiben oder was auch immer zu tun, denn dann hätte er all dies an ihn abgeben können und sich keine weiteren Sorgen mehr machen müssen. Hier am Tor zu stehen, ja, das lag im Rahmen seiner Fähigkeiten. »Richte deine Waffe auf sie, Flamm«, sagte er. »Ich gehe und hole den Kastellan.«
    Flamm warf ihm einen Blick zu, in dem nacktes Entsetzen stand. »Das sind zwei, Leff, aber nur ein Bolzen. Lass mir deine Armbrust da.«
    »Schön, aber dann würde ich gerne sehen, wie du es schaffst, zwei Bolzen abzuschießen, wenn sie nur zehn Schritt entfernt stehen. Wenn sie sich auf dich stürzen, tja, also dann müsstest du schon Glück haben, dass du es schafftst, auch nur einen abzuschießen!«
    »Trotzdem würde ich mich besser fühlen.«
    »Aber, aber, meine Herren«, sagte der Große allzu sanft, »es besteht kein Grund zur Sorge. Ich versichere euch, wir werden erwartet. Ist dies nicht das Anwesen von Lady Varada? Ich glaube, das ist es.«
    »Varada?«, zischte Flamm Leff zu. »Ist das ihr Name?«
    »Halt die Klappe«, fuhr Leff ihn leise an. »Du lässt uns wie Idioten aussehen!« Er legte vorsichtig seine Armbrust ab und zog den Torschlüssel heraus. »Niemand bewegt sich, es sei denn, um wegzugehen – nein, für dich gilt das nicht, Flamm! Bleibt da stehen. Ich bin gleich zurück.«
    Nachdem Leff außer Sicht geschlüpft war und das Tor hinter sich zugemacht und abgeschlossen hatte, sah Flamm die beiden Fremden wieder an. Er brachte ein Lächeln zustande. »Das ist eine hübsche Aufmachung«, sagte er zu dem Narren. »Seid Ihr ein Hofkasper oder so was? Singt uns ein Lied. Wie wär’s mit einem Rätsel? Ich bin nicht sonderlich gut in Rätseln, aber ich höre sie gern, und ich mag auch die Art, wie jedes Mal, wenn ich über sie nachdenke und versuche, sie rauszukriegen, mein ganzes Hirn weiß wird, irgendwie. Könnt Ihr jonglieren? Mir gefällt Jonglieren, ich hab’s mal versucht, konnte zwei gleichzeitig in der Luft halten – und das hat Wochen gedauert, bis ich das konnte, das kann ich Euch sagen. Wochen. Jonglieren erfordert Disziplin, ganz recht, und vielleicht sieht es für andere Leute ja leichter aus, aber Ihr und ich, wir wissen, tja, also wie begabt man sein muss, um das zu können. Tanzt Ihr auch, oder macht Kopfstände …«
    »Mein Herr«, unterbrach ihn der Riese, »ich bin kein Hofnarr. Und auch kein Jongleur. Kein Rätselsteller, kein Sänger, kein Tänzer.«
    »Oh. Dann vielleicht farbenblind?«
    »Wie bitte?«
    »Die Wache«, sagte der andere Mann, der dünne, mit einer Stimme, die sogar noch dünner war, »hat deine Kleidung fehlgedeutet, Irrlauf. Die örtliche Mode ist charakteristischerweise nüchtern und phantasielos. Hast du das nicht schon früher bemerkt?«
    »Doch, das habe ich. Natürlich. Ein Zusammenprall der Kulturen …«
    »Ganz genau!«, rief Flamm. »Eure Kleidung, ja ein Zusammenprall der Kulturen, ganz recht – das ist eine gute Beschreibung. Seid Ihr vielleicht ein Puppenspieler? Ich mag Puppenspiele, ich mag es, wie die Puppen so lebensecht aussehen, sogar die, die runzlige Äpfel als Köpfe haben …«
    »Nein, leider auch kein Puppenspieler«, unterbrach ihn Irrlauf und seufzte schwer.
    Hinter Flamm öffnete sich quietschend das Tor, und als er sich umdrehte, sah er Leff und Wissriegel hindurchtreten. Der Kastellan glitt an ihm vorbei und schwebte auf die beiden Fremden zu.
    »Nun ja, ihr beiden habt euch ganz schön viel Zeit gelassen!«
    Irrlauf schnaubte. »Versuch du doch mal, dich unter einem eingestürzten Berg rauszugraben, Wissbegierig. Das verdammte Erdbeben ist aus dem Nichts gekommen …«
    »Nicht ganz«, sagte Wissriegel. »Ein gewisser Hammer hatte etwas damit zu tun. Ich muss zugeben, dass ich gleich danach zu dem Schluss gekommen bin, dass ich eure unglück…, eure unvergesslichen Gesichter niemals wiedersehen würde. Stellt euch meine Überraschung vor, als ich vom Besitzer einer Handelskarawane gehört habe, dass …«
    »Immer diese Gerüchte«, unterbrach ihn derjenige, von dem Flamm richtigerweise vermutete,

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