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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Verwundbarkeit feststellen musste. Eine menschliche Frau, so jung an Jahren – er war schlimmer als irgendein alter Mann, der auf den Tempelstufen saß und sabbernd jedem jungen Ding hinterherschaute, das vorbeischlenderte. Liebe konnte so ein armseliges Gefühl sein: Hell brennend inmitten von Pathos, Gegenstand von Mitleid und Verachtung, leuchtete sie trotzdem mit brillanter Dummheit.
    Wütend auf sich selbst wirbelte er herum und verließ das Zimmer.
    In einer Stadt, in der die Nacht niemals endete, war kein Glockenschlag zu früh, um etwas zu trinken. Er verließ den Tempel und die Festung, machte sich durch geisterhafte Straßen zum Kolk auf.
    Drinnen stand Resto hinter dem Tresen, mit roten Augen und sich den Bart kratzend; er sagte nichts, als Spinnock zu dem Tisch an der Rückwand ging. Schenkenbesitzer kennen die unzähligen Gesichter des Elends gut, und ungebeten zapfte er einen Krug Bier und brachte ihn an den Tisch, ohne seinen Gast anzusehen.
    Spinnock warf einen düsteren Blick auf die anderen Tische – sie waren alle leer, er war der einzige Gast –, nahm den Krug und trank den schäumenden Inhalt zur Hälfte aus.
    Wenige Augenblicke nachdem Resto den dritten Krug gebracht hatte, ging die Tür auf, und Domänenser kam herein.
    Spinnock spürte plötzlich Besorgnis. Selbst auf diese Entfernung roch der Mann nach Blut, und sein Gesicht war schwer gezeichnet, gealtert und blass, der Blick so gequält, dass der Tiste Andii wegsehen musste.
    Als hätte er Spinnocks Reaktion nicht bemerkt, kam Domänenser zu ihm an den Tisch und setzte sich ihm gegenüber. Resto brachte eine große Kanne und einen zweiten Krug.
    »Sie will meine Hilfe nicht«, sagte Spinnock.
    Domänenser sagte nichts, während er sich Bier einschenkte und die Kanne dann hart absetzte. »Wovon sprichst du?«
    Spinnock schaute weg. »Ich konnte dich nicht finden. Ich habe überall nach dir gesucht.«
    »So verzweifelt auf ein Spiel aus?«
    Ein Spiel? Oh. Kef Tanar. »Du siehst aus wie ein erbärmlicher alter Mann, Domänenser. Ich spüre, ich muss hier und jetzt den letzten Rest meiner Würde opfern und dir alles erzählen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich dafür bereit bin«, antwortete der Mann. »Deine Würde ist wichtig für mich.«
    Spinnock zuckte zusammen und vermied es noch immer, Domänenser in die Augen zu sehen. »Ich habe mein Herz übergeben.«
    »Gut. Aber du kannst sie nicht heiraten, oder?«
    »Wen?«
    »Die Hohepriesterin – obwohl es an der Zeit ist, dass du begreifst, dass sie dich ebenfalls liebt, vermutlich schon immer geliebt hat. Ihr verdammten Andii – ihr lebt so lang … es ist, als ob ihr unfähig seid, solche Dinge im Hier und Jetzt zu ergreifen. Wenn ich eure endlosen Jahre hätte … nein, kratz dem Gedanken die Augen aus. Ich will sie nicht. Ich habe ohnehin schon zu lange gelebt.«
    Spinnocks Gedanken rasten. Die Hohepriesterin? »Nein, sie tut es nicht. Ich meine, sie liebt mich nicht. Außerdem habe ich sie sowieso nicht gemeint.«
    »Bei den Göttern hienieden, Spinnock Durav, du bist ein verdammter Narr.«
    »Das weiß ich. Ich habe es praktisch schon zugegeben, beim Vermummten.«
    »Dann bist du also nicht daran interessiert, die Hohepriesterin glücklicher zu machen, als sie es in tausend Jahren jemals gewesen ist. Schön. Das ist deine Sache. Dann also eine andere Frau. Vorsichtig, jemand könnte sie plötzlich umbringen. Eifersucht ist tödlich.«
    Dies war zu direkt für Domänenser, zu locker, zu sorglos. Es klang nach einem Mann, der sich der Verzweiflung ergeben hatte, der sich um gar nichts mehr sorgte. Der jeden Pfeil in seinem Köcher verschoss, darauf erpicht, ihn plötzlich tödlich leer zu sehen. Dieser Domäneser machte Spinnock Angst. »Was hast du getan?«, fragte er.
    »Ich habe Leute umgebracht.« Er schenkte sich erneut ein und lehnte sich dann auf seinem Stuhl zurück. »Elf bis jetzt. Sie haben sich selbst als Befreier gesehen. Haben den Untergang ihrer Unterdrücker – der Tiste Andii – geplant. Ich habe ihre Gebete beantwortet und jeden Einzelnen von ihnen befreit. Dies ist meine Buße, Spinnock Durav. Meine einzige Entschuldigung für den Wahnsinn der Menschheit. Vergib ihnen, bitte, denn ich kann es nicht.«
    Spinnock spürte einen Kloß im Hals, der ihm schier die Tränen in die Augen trieb. Er konnte diesen Mann nicht ansehen, wagte es nicht, weil er sonst vielleicht alles sehen würde, das niemals enthüllt werden, niemals offengelegt werden sollte. Nicht bei seinem besten

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