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Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Titel: Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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wirst du gefälligst tun, worum er dich bittet.«
    »Nein.« Rhys ging mit langen Schritten zur Tür. »Ich reite zu Madog und den anderen zurück und warte dort auf Nachricht. Ich bleibe nicht hier.« Und damit war er verschwunden.
    Jasper schüttelte ungeduldig den Kopf. »Entschuldige, Julian.«
    Das Problem der Weinbeschaffung löste sich von selbst. Anabelle hatte gehört, dass in der Halle nicht mehr lautstark gestritten wurde, und kam von ganz allein auf die Idee, heraufzukommen, die Kerzen anzuzünden und sich nach eventuellenWünschen zu erkundigen. Als sie den Burgunder gebracht hatte und wieder verschwunden war, schenkte Julian ein und schob Megan den ersten Becher zu. »Hier, trink das.«
    Sie faltete die Hände im Schoß. »Danke, ich will nichts.«
    »Tu’s trotzdem. Du kippst gleich vom Stuhl, Cousinchen.«
    »Ich glaube, deine Besorgnis ist unbegründet«, grollte Jasper. »Megan ist absolut Herr der Lage. In jeder Beziehung.«
    Hals Stuhl fuhr polternd zurück. »Tudor, wenn du noch ein Wort …«
    »Es reicht!«, fuhr Julian sie an. Er sah zu seiner Schwester und schob ihr den nächsten Becher zu. »Was ist passiert?«
    Blanche schloss die Hände darum. »Megan hat ihren Sohn dem Thronräuber ausgeliefert.« Sie klang fassungslos.
    Julian fuhr zusammen, sodass ein guter Schwall Wein über den Rand des Bechers schwappte. Er hörte auf zu schütten und sah Megan an. »Das … das kann nicht wahr sein.«
    »Oh doch«, grollte Jasper. »Es ist wahr. Nach Mortimer’s Cross und Towton schwammen uns in Wales die Felle davon, Julian. Megan schickte mir einen Boten mit der Bitte, ihr Richmond zu bringen, und als ich Pembroke nicht mehr halten konnte, habe ich eingesehen, dass sie Recht hatte. Der Junge war in Wales nicht mehr sicher. Ich war zuversichtlich, dass sie ihn in England oder Frankreich an einem geheimen Ort verstecken würde – sie hat ja weiß Gott die besten Beziehungen. Vor gut einer Woche haben wir ihr den Jungen gebracht. Heute Abend bestellt sie uns hierher, um das weitere Vorgehen zu erörtern. Oder zumindest dachten wir das. Stattdessen eröffnet sie uns, dass sie ihn … dass sie meinen Neffen an Edward of March ausgeliefert hat. Den sie interessanterweise den König nennt.«
    »Jasper, sprich nicht von mir, als wäre ich eine Verräterin«, sagte Megan. Es klang eher nachsichtig als gekränkt.
    Das brachte Jasper natürlich nur noch mehr in Rage. »Wofür sonst sollen wir dich halten?«
    Hal schlug mit der Faust auf den Tisch. »Ich lasse nicht zu, dass du so mit meiner Frau sprichst, Tudor. Dazu hast du überhaupt kein Recht! Wir haben lange und reiflich überlegt …«
    »Ja, dessen bin ich sicher. Schon dein Vater war ein wankelmütiger Lancastrianer, nicht wahr? Und nun seid ihr endgültig umgefallen.« Jasper griff nach dem Becher, den Julian vor ihn gestellt hatte, und trank einen untypisch langen Zug.
    Hal erhob sich. »Lass uns vor die Tür gehen, Jasper«, bat er höflich. Es klang, als lade er ihn zu einem Spaziergang ein.
    Julian packte ihn mit einem ungeduldigen Seufzer am Ärmel und zog ihn wieder herunter. »Warum?«, fragte er seine Cousine. »Megan, um Himmels willen, warum ?«
    »Damit ihr aufhört mit diesem gottlosen und unsinnigen Blutvergießen«, antwortete sie. Sie bemühte sich, mit fester Stimme zu sprechen, aber man konnte sehen, dass Jaspers Feindseligkeit ihr zu schaffen machte. »Schon vor Northampton habe ich dich gebeten, auf Marguerite einzuwirken, damit sie den Krieg beendet, Julian«, erinnerte sie ihn. »Und du hast mir nicht einmal richtig zugehört.«
    »Das stimmt nicht. Aber Marguerite hat nur getan, was sie tun musste, und selbst wenn ich anderer Meinung gewesen wäre, hätte sie niemals auf mich gehört.«
    »Siehst du? Du warst gar nicht gewillt, dich von diesem Bruderkrieg abzuwenden, obwohl er dich mit jedem Tag weiter von Gott entfernt.«
    »Megan, ich konnte doch nicht …«
    »Doch, du kannst. Ich habe einen Weg gefunden, wie du und Jasper und auch ich selbst und Hal diesem Krieg entsagen können.«
    »Indem du deinen vierjährigen Sohn unseren Feinden als Geisel auslieferst?«, fragte Julian.
    »Edward ist nicht unser Feind, Julian. Ich kenne ihn schon lange und besser als jeder von euch. Ich weiß, dass er England ein kluger, entschlossener und gerechter König sein wird, ganz gleich, ob sein Anspruch auf die Krone gut oder schlecht ist. Er strebt nach Versöhnung. Hat er dir vielleicht keine Hand gereicht?«
    »Oh doch«, gab Julian

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