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Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Titel: Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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gefehlt.«
    »Gut.« Er schob das Hemd weiter abwärts, entblößte ihre Brüste und nahm eine der Spitzen zwischen die Lippen.
    Sie vergrub die Finger in seinen blonden Locken, ließ sich auf ihn gleiten, und er legte die Hände um ihre Hüften und dirigierte sie ungeduldig auf sich hinab. Sie liebten sich gierig, aber jetzt war es Vertrautheit, die sie hemmungslos machte, nicht mehr Zorn. Julian konnte sich an seiner Frau ergötzen, ohne sie jede Nacht aufs Neue erobern zu müssen. Mit vierundzwanzig und nach sechs Schwangerschaften war es kein straffer Mädchenkörper mehr, der sich an seinen presste, aber das war ihm nur recht. Je weicher und rundlicher sie wurde, umso verrückter war er nach ihr. Und wenn er sich im Krieg oder auf Reisen eine Hure nahm – was, wie er Vater Thomas bei der Beichte regelmäßig gestehen musste, häufiger vorkam –, endete er immer bei einer, die so gebaut war wie sie, sodass er sie im Dunkeln beinah für seine Frau hätte halten können. Nurduftete keine so wie sie. Janet salbte sich mit etwas, über dessen Zusammensetzung sie ihm nichts verriet, das ihre Haut weich und geschmeidig hielt und ihn regelmäßig um den Verstand zu bringen drohte, wenn ihr Körper sich erwärmte und es sein volles Aroma entfaltete.
    Auch dieses Mal ließ er sich davon betören, strich mit der Nase über ihren Hals, ihren Arm und alles, was er erreichen konnte, und schnupperte gierig. Als sie zu stöhnen begann, zog er sie fester an sich, betrachtete das Gesicht mit den durchschimmernden, geschlossenen Lidern und den ausgeprägten Wangenknochen, und Zärtlichkeit überkam ihn. Die Heftigkeit dieses Gefühls hätte ihm Angst machen müssen, aber in diesem Augenblick war er vollkommen furchtlos.
    »Oh, Mylord«, lachte Janet leise in sein Ohr, als sie schließlich still lagen, immer noch aneinandergepresst und außer Atem. »Wenn das mal nicht wieder einen kleinen Waringham gibt.«
    »Hm«, brummte er. Es war ein Laut, der Schläfrigkeit und Zufriedenheit zu gleichen Teilen ausdrückte. »Ich bin zuversichtlich, dass du unser neues Zuhause großzügig geplant hast. Ich hätte jedenfalls nichts gegen ein Dutzend Kinder.«
    »Ich weiß«, gab sie zurück. »Du musst sie ja auch nicht tragen und gebären.«
    »Nein«, räumte er ein. »Nur machen und großfüttern und zu anständigen Lancastrianern erziehen.«
    Sie bohrte ihm einen Ellbogen in die Seite. »Darüber ist das letzte Wort noch nicht gefallen.«
    Mit einem Grinsen löste er sich von ihr, streckte sich auf dem Rücken aus und zog sie an sich, bis ihr Kopf auf seiner Schulter lag. »Meinetwegen«, murmelte er und schlang beide Arme um sie. »Ab dem dreizehnten darfst du die politische Erziehung übernehmen … autsch!«
    Janet ließ das gemaßregelte Ohr los, legte die Hand auf seine Brust und sagte nachdenklich: »Vielleicht gibt es keine Yorkisten und Lancastrianer mehr, wenn unsere Kinder alt genug sind, um sich entscheiden zu müssen.«
    Julian war skeptisch. »Und vielleicht regnet es eines Tages auch Wein und Honig vom Himmel.«
    »Was immer du tust und was immer passiert, Julian, hüte dich vor Warwick. Denn jetzt hält ihn nichts mehr.«
    »Ja, ich weiß. Aber sei unbesorgt. Ich habe reichlich Übung darin, mich vor meinem Cousin Warwick zu hüten.« Allerdings nicht immer Erfolg, fügte er in Gedanken hinzu.
     
    Früh am nächsten Morgen brach er mit Lucas Durham und Tristan Fitzalan auf, nahm sich nur eine halbe Stunde Zeit, um seine Kinder zu sehen. Sie saßen mit der Amme in ihrer Kammer beim Frühstück – eine lautstarke, äußerst lebhafte Angelegenheit. Der fünfjährige Robin und seine ein Jahr jüngere Schwester Alice sprangen unerlaubterweise vom Tisch auf, begrüßten ihn stürmisch und hingen wie kleine Kletten an seinen Beinen. Edmund, der stille Mittlere, schenkte ihm ein schüchternes Lächeln. John und Juliana, die beiden Kleinsten, schrien aus voller Kehle und beachteten ihn überhaupt nicht.
    Trotz des Radaus setzte er sich mit an den viel zu niedrigen Tisch, nahm Alice auf den Schoß, lauschte ihrem Geplapper, ließ sich Robins Sammlung bunt bemalter Holzritter zeigen – die Julian ausnahmslos selbst angefertigt hatte – und gestattete seiner Brut wenigstens für diese kleine Weile, ihn vollständig zu vereinnahmen. Alle außer Edmund waren laut und anstrengend, und Julian beneidete die Amme nicht, die die kleine Juliana und ihr eigenes Kind stillte und die anderen Tag und Nacht hüten musste, aber trotzdem

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