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Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Titel: Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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Mann lachte; es klang eher höhnisch als amüsiert. »Ja, das ist eine hübsche Geschichte, aber da keiner der fraglichen Brautleute mehr lebt, um sie zu bestätigen, werdenmeine Feinde bei jeder Gelegenheit Zweifel anmelden. Von den prinzlichen Bastarden selbst ganz zu schweigen. Aus Welpen werden gefährliche Rüden, wenn man sie groß werden lässt, ganz gleich ob Bastarde oder nicht. Das kann ich nicht riskieren, ich muss an meinen eigenen Sohn denken. Und Ihr seid der Einzige, den ich mit diesem delikaten Auftrag betrauen kann, Malachy. All die Jahre habt Ihr mir in Wales und im Norden treu gedient, was bedeutet, dass niemand hier im Süden Euch kennt. Ihr betretet den Tower kurz vor Sonnenuntergang und verbergt Euch an der Stelle, die ich Euch beschrieben habe. Dort wartet der treue Tyrell mit den Schlüsseln. Seid unbesorgt, es wird nicht schwierig sein. Nur zwei Diener sind bei den Welpen, und sie schlafen wie tot, weil sie sich jeden Abend volllaufen lassen. Es ist ein Kinderspiel. Also?«
    »Euer Gnaden, ich … ich würde alles für Euch tun …«, stammelte Malachy. »Aber …«
    »Dann sind wir uns ja einig«, unterbrach der Erste. Gloucester, sagte Alice’ Verstand. Scheu dich nicht vor dem Namen. Es ist Gloucester. »Wartet bis einige Tage nach der Krönung«, fuhr er fort. »Meine Königin und ich werden gleich nach der Zeremonie aufbrechen, um unser Reich zu bereisen. Und ich will weit fort von London sein, wenn es passiert. Aber sorgt dafür, dass es geschehen ist, ehe ich zurückkomme.«
    Alice hatte genug gehört. Sie vollendete die Wende, führte ihre Stute durchs Gras am Wegesrand, damit die beschlagenen Hufe nicht zu hören waren, und als sie gerade überlegte, ob sie es schon wagen konnte, wieder aufzusitzen, riss das Pferd den kleinen Kopf hoch, und das Zaumzeug klimperte vernehmlich.
    Alice kniff die Augen zu und stellte einen Fuß in den Steigbügel.
    »Was war das?«, hörte sie Malachy erschreckt fragen.
    »Das wisst Ihr genau. Na los, Mann, worauf wartet Ihr?«, knurrte Gloucester.
    Alice hangelte sich in den Sattel, als sie hinter sich rennende Schritte hörte. Sie stieß der Stute die Fersen in die Seiten, doch ehe sie auch nur angetrabt war, packten sie zwei große Händeum die Taille und rissen sie herunter. Das nervöse, nur halb zugerittene Tier ergriff schnaubend die Flucht.
    Alice stand mit gesenktem Kopf auf dem Pfad und stellte fest, wie es war, wenn die Furcht einem die Luft abschnürte. Das Summen der Bienen, das ihr sonst immer so friedvoll, geradezu schläfrig erschien, war ein penetrantes, viel zu lautes Surren in ihren Ohren, das Sonnenlicht blendete sie noch durch die geschlossenen Lider.
    Sie spürte eine Hand am Oberarm, die sie herumwirbelte, und unweigerlich riss sie die Augen auf.
    Keinen Spann vor ihr stand ein gut aussehender Mann von vielleicht Mitte dreißig, und der Ausdruck in seinen dunklen Augen schien ihren eigenen Schrecken widerzuspiegeln.
    »Was fällt Euch ein, Sir?«, fragte sie empört.
    »Das frage ich Euch, Madam«, entgegnete er barsch. »Ihr habt gelauscht, nicht wahr? Für wen? Wer seid Ihr?«
    Alice antwortete nicht.
    »Bringt sie her, Sir Malachy«, befahl die Stimme aus dem Innern der kleinen Lichtung. Sie klang wütend, aber es schwang noch etwas anderes darin, was Alice eine Gänsehaut auf den Armen verursachte.
    Sie versuchte erst gar nicht, sich gegen Malachy zu wehren, als er sie durch die Zweige der Haselsträucher und Birken schob – Alice wusste aus langjähriger, leidvoller Erfahrung mit zu vielen Brüdern und Cousins, dass ein Mädchen gegen einen Mann, der sein Leben lang das Waffenhandwerk trainierte, nicht den Hauch einer Chance hatte. Also verweigerte sie ihm die Genugtuung, sie zappeln zu sehen, und ersparte sich die Demütigung.
    Der Duke of Gloucester stand mit verschränkten Armen am Ufer des Tain und sah ihr abwartend entgegen. Als sein Blick auf sie fiel, lächelte er, und seine grauen Augen erstrahlten. Er hatte ein nobleres Gesicht, als Alice bei einem Mann, den ihr Vater ein Monstrum nannte, für möglich gehalten hätte, aber er wirkte seltsam nervös. Gehetzt geradezu. Weil er die Schulter so komisch hochzieht, ging ihr auf.
    »Da sieh mal einer an«, sagte er mit einem Seufzer der Zufriedenheit. »Wo haben sie dich denn all die Jahre versteckt, hm?«
    »Ihr wisst, wer sie ist?«, fragte Malachy.
    »Eine Waringham erkenne ich auf einen Blick, vor allem eine, die das Ebenbild ihres Vaters ist.« Er hob die Linke und

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