Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Titel: Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
Vom Netzwerk:
vereinigt hatten. Der Duke of Norfolk stellte sich ihnen bei Gravesend in den Weg, und sie mussten sich schleunigst zerstreuen. Vater und ich zogen mit den Männer aus Waringham in die Midlands, um Buckingham zu treffen.« Er schüttelte den Kopf. »Ich wusste nicht, dass man so viele Stunden reiten und so wenig schlafen kann, ohne irgendwann tot vom Pferd zu fallen, Mylord. Aber sosehr wir uns auch eilten, wir kamen zu spät. Buckingham war genauso vom Pech verfolgt wie wir. Der Regen hatte den Severn anschwellen lassen, sodass Buckingham den Fluss nicht wie geplant überqueren konnte, um zu den Rebellen in Devon zu stoßen. Die Waliser rührten keinen Finger für ihn, und seine Männer desertierten Nacht für Nacht, weil sie den Regen satthatten, nicht genug Proviant fanden und Angst vor König Richard hatten. Der hatte nämlich in Windeseile eine kleine Armee aufgestellt und war nach Coventry gezogen. Buckingham floh schließlich nach Weobley.«
    »Er ist geflohen ?«, wiederholte Robin entsetzt.
    Sein Bruder nickte und schlug die Augen nieder, als schäme er sich für Buckinghams Feigheit. »Einer seiner eigenen Diener hat ihn schließlich verraten und an den Sheriff von Shropshire ausgeliefert. Verkauft, nehm ich an. Sie brachten ihn nach Salisbury, wo König Richard inzwischen eingetroffen war. Er hat ihn hinrichten lassen, ohne ihn zuvor anzuhören. Es heißt, König Richard sei zutiefst verbittert über Buckinghams Verrat.«
    »Das bricht mir das Herz«, knurrte Mortimer. »Was hat er sich denn gedacht? Dass er seine Neffen aus dem Weg räumen kann und all seine Lords so tun, als wär nichts passiert?«
    »Buckingham hat geheult und um Gnade gewinselt, als sie ihn zum Richtblock führten, hat ein Späher Vater erzählt«, fuhr Edmund beklommen fort. »Umsonst, versteht sich. Sie haben ihn hingerichtet, ohne dass Richard sich blicken ließ.«
    »Wann?«, fragte Richmond, seine Miene unmöglich zu deuten.
    »Vorgestern«, antwortete Edmund.
    »Und wo ist Vater?«, wollte Robin wissen.
    »Er versteckt sich mit der Edmund in einer Bucht unweit von Poole. Wir dachten, ihr kämet dort an Land. Nur für den Fall, dass ihr nach Plymouth segelt, hat er mich hier postiert.«
    »Und dir ist nicht Besseres eingefallen, als zur Red Rose zu schwimmen, um uns deine Neuigkeiten zu überbringen?«, fragte sein Bruder fassungslos. »Herrgott noch mal, du wärst um ein Haar draufgegangen, Edmund!«
    Der runzelte ärgerlich die Stirn. »Allmählich wirst du wieder munter, scheint mir. Was hätte ich denn deiner geschätzten Meinung nach tun sollen? Ich habe in einer trostlosen Hafenschenke auf euch gewartet. Zwei verdammte Tage lang. Aber dann kamen Richards Männer scharenweise, ausstaffiert mit Buckinghams Wappen, und ich wusste, sie würden euch eine Falle stellen. Was wäre passiert …«
    »Du hast vollkommen richtig gehandelt«, unterbrach Richmond leise. »Von mutig ganz zu schweigen. Wärst du nichtgekommen, wären wir in diese Falle getappt, das steht außer Zweifel.«
    Er sprach gefasst, aber selbst Edmund, der ihn weit weniger gut kannte als die anderen, sah, wie erschüttert Richmond über seine Nachrichten war, und er hatte ein schlechtes Gewissen. »Vater lässt Euch noch dies ausrichten, Mylord: Das Wetter und Buckinghams Dummheit haben die Rebellion zum Scheitern verurteilt, ehe sie noch richtig begonnen hatte. Und unsere eigene Dummheit ebenso, weil wir Richards militärisches Geschick unterschätzt haben. Aber der Widerstand in England gegen ihn nimmt zu. Vater hat so viele englische Lords und Ritter an Bord der Edmund genommen, die sich von Richard abgewandt haben, dass sie fast untergeht. Bischof Morton ist auch darunter. Vater bringt sie in die Bretagne, denn all diese Männer bauen ihre Hoffnungen auf Euch, sagt er. Er rät Euch, umzukehren, um mit Hilfe dieser Männer neue Pläne zu schmieden.«
    Richmond hatte ihm konzentriert gelauscht. Nun saß er ihm gegenüber, strich versonnen mit dem linken Zeigefinger über das Silberkreuz auf seiner Brust, und nach wie vor konnte man nur raten, was in seinem Kopf vorging. »Ich muss gestehen, ich habe Mühe, seine Zuversicht zu teilen«, sagte er schließlich.
    »Warum?«, fragte Owen. »Lord Waringham hat völlig Recht, Cousin. Was macht es für einen Unterschied, ob es noch ein paar Monate länger dauert? Die Zeit arbeitet für uns.«
    »Und was ist mit all den Engländern, die sich mit Buckingham erhoben haben und nicht rechtzeitig aus England fliehen

Weitere Kostenlose Bücher