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Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Titel: Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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meine Mutter, meine Schwestern und mich zu besuchen, und er erzählte, dass Ihr am Weihnachtstag in der Kathedrale zu Rennes einen heiligen Eid geschworen habet, mich zur Frau zu nehmen, wenn Ihr Euer Geburtsrecht erkämpft habt. Ich hoffe, Ihr haltet mich nicht für gar zu kühn, wenn ich gestehe, dass ich diesen Tag herbeisehne, Mylord .« Richmond brach ab und biss sich auf die Unterlippe.
    »Junge, Junge«, brummte Owen. »Deine Elizabeth hat es so richtig erwischt, he?«
    Richmond schnitt eine kleine Grimasse des Unwillens und sagte zu Julian: »Ich kann nur hoffen, du hast ihr keine schönen Lügen über mich aufgetischt, sodass sie enttäuscht wird, wenn sie mich kennen lernt. In natura , sozusagen.«
    Julian zog eine Braue in die Höhe. »Denkst du wirklich, es sei möglich, bei der Aufzählung deiner Tugenden zu übertreiben?«
    Alle lachten, aber dann winkte Richmond ab. »Ich lese euch das nicht vor, damit ihr euch über mich lustig machen könnt, Gentlemen, sondern weil ihre Nachrichten in der Tat beunruhigend sind. Hört zu: Bedauerlicherweise hat auch mein königlicher Onkel von Eurem Eid gehört, und er ist offenbar nicht erbaut darüber. Nachdem er uns länger als ein Jahr nicht beachtet hat, drängt er nun plötzlich darauf, dass meine Schwestern und ich das Asyl in Westminster verlassen, um, wie er meiner Mutter ausrichten ließ, ›die Prinzessinnen angemessen zu vermählen‹. Wie Ihr seht, ist auf einmal keine Rede mehr davon, dass wir angeblich alle Bastarde seien. Ich fürchte, Mylord, meine Mutter wird seinem Wunsch früher oder später nachgeben. Seit dem rätselhaften Verschwinden meiner armen Brüder ist sie endgültig gebrochen und besitzt keine große Widerstandskraft mehr. Es ist also damit zu rechnen, dass meine Schwestern und ich in Bälde an den Hofgeschickt werden. Ich wage nicht, diesem Pergament anzuvertrauen, was ich bei der Vorstellung empfinde. Aber vermutlich muss ich das auch gar nicht, seid Ihr doch gewiss in der Lage, es Euch vorzustellen, denn in Euren schönen Briefen habe ich Eure Gabe erkannt, Euch in andere hineinzuversetzen.
    Ich schreibe Euch dies, damit Ihr im Bilde seid, was hier vorgeht, nicht etwa, um Euch zu drängen, Euer Vorgehen zu überstürzen. Im Gegenteil bitte ich Euch inständig, zu warten, bis der richtige Zeitpunkt gekommen ist, auf dass ich nicht um Euch trauern muss, ohne Euch je begegnet zu sein. Einstweilen werde ich tun, was ich kann, um meine Schwestern und mich selbst zu beschützen. Darin habe ich ja lebenslange Übung. Lebt wohl, Mylord. Mögen Gott und alle Erzengel und Heiligen Euch beschützen. «
    Es war einen Moment still, nachdem er geendet hatte, das regelmäßige Schaben von Julians Schnitzmesser das einzige Geräusch. Schließlich ließ er es einen Moment sinken und murmelte: »Sie ist ein sehr tapferes Mädchen.«
    Jasper gab ihm Recht. »Aber das wird sie kaum retten, wenn Ihr Onkel ernsthaft entschlossen ist, sie zu verheiraten.«
    »Das dürfte aber gar nicht so einfach sein, oder?«, wandte Richmond ein. »Wenn er mit einem Mal wieder dazu übergeht, Elizabeth und ihre Schwestern als Prinzessinnen zu bezeichnen, dann erklärt er Elizabeth damit zwangsläufig zur Erbin ihres Vaters. Also muss er sich verdammt gut überlegen, mit wem er sie verheiratet.«
    »Das ist wahr«, stimmte Julian zu. »Ich frage mich, wieso er das ausgerechnet jetzt tut, da sein Sohn gestorben ist. Seltsam.«
    »Wie geht es der Königin eigentlich?«, fragte Robin seinen Vater scheinbar unvermittelt.
    Julian unterdrückte ein Seufzen und schüttelte den Kopf. Er war derjenige, der sich wieder einmal nach England gewagt und den Brief der Prinzessin von Vater Christopher entgegengenommen hatte, darum schienen alle zu glauben, er müsse über jeden Hofklatsch im Bilde sein. »Das kann ich nicht sagen«,bekannte er. »Seit dem Tod ihres Sohnes hat sie sich offenbar nur selten in der Öffentlichkeit gezeigt.«
    »Vielleicht ist es mehr als nur das«, entgegnete Robin. »Vielleicht ist sie tatsächlich krank, wie letztes Jahr gemunkelt wurde, und vielleicht denkt König Richard einfach vorausschauend und will seine Nichte selbst heiraten, wenn die Königin stirbt.«
    Mortimer gab einen unartikulierten Protestlaut von sich, sagte aber nichts.
    »Seine eigene Nichte?«, fragte Owen entsetzt. »Wär das nicht Blutschande?«
    »Das käme darauf an«, antwortete Jasper. »Ohne päpstliche Erlaubnis, ja. Aber mit einem päpstlichen Dispens …«
    »Ach, das ist doch

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