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Das Spiel des Alchimisten: Historischer Roman (German Edition)

Das Spiel des Alchimisten: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Spiel des Alchimisten: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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Maria zurück.
    »Lorenzo de' Medici«, sagte ich. »Der Aufstand der Pazzi zu Ostern.«
    »Diese Geschichte schon wieder.«
    »Pollux: Der Mann, den ich dir geschickt habe, ist gefangen worden?
    Castor: Hatte den Strick ein paar Wochen später um den Hals. Er hat sich wahrscheinlich noch während des Baumeins gefragt, was eigentlich schief gegangen ist.
    Pollux: Ich hätte wissen müssen, dass er ein Versager war.
    Castor: Jedenfalls ist der Karren im Dreck. Die Brüder Fugger, diese Bastarde, haben Glück gehabt – ihre Leute haben sich noch früh genug abgesetzt.
    Pollux: Wie ich gehört habe, reist Jung-Jakob zum Arschkriechen nach Florenz.
    Castor: Wenn Ulrich erfährt, dass das Haus Hoechstetter fast pleite ist, reist er ihm höchstpersönlich nach und überholt ihn noch auf dem Weg in Lorenzos Gedärm.
    Pollux: So schlimm ist es?
    Castor: Ich habe die Bücher gerettet. Sieh sie dir an. Pollux: !«
    »Ich hätte an seiner Stelle: Scheiße! gesagt«, erklärte Gregor trocken.
    »Vermutlich hat er genau das getan.«
    »Wer ist der Kerl, der für Dädalus in Florenz ein bisschen Geld in die falsche Seite investiert hat?«
    »Ich weiß es nicht«, log ich. Im Stillen dachte ich: Maria, meine Maria, ich habe den Kopf deines Mannes in die Schlinge gesteckt, aber geknüpft haben den Strick andere. Nicht dass es deinen Hass auf mich verringern wird, wenn du die ganze Geschichte erfährst.
    »Castor: Ich weiß, wie wir den Verlust ersetzen können. Du musst nur dafür sorgen, dass nichts von dieser Geschichte ruchbar wird.
    Pollux: Wie?
    Castor: Ich nenne es die französische Lösung. Pollux: Wenn sie so gut ist wie deine italienische Lösung ... Castor: Was ist mit der Witwe? Wie viel weiß sie? Pollux: So viel das Waschweib von einem Mann ihr erzählt hat.
    Castor: Wenn sie zu Ulrich läuft, sind wir beide erledigt. Pollux: Ich weiß.
    Castor: Es sei denn, niemand glaubt ihr. Wie ist ihr Ansehen im Haus?
    Pollux: Ulrich kennt nicht mal ihren Namen. Aber sie hat eine Verbündete: Lucia, Georgs Frau. Sie sieht sie als Schwester im Leidenskreis der unfruchtbaren Bäuche. Sie hat sie zwar beim Gratulationscour wie den letzten Dreck behandelt, aber hernach tat es ihr Leid. Sie schickte ihr sogar einen Entschuldigungsbrief.
    Castor: Das ist gefährlich. Georg ist der Lieblingssohn. Was seine Frau unterstützt, wird man glauben.
    Pollux: Die dumme Ziege weiß doch nicht mal, dass Georgs Frau auf ihrer Seite ist. Die läuft mit verheulten Wangen durch die Gegend, als ob ihr ein Pferd zwischen die Augen getreten hätte. So was von Mauerblume habe ich selten gesehen.
    Castor: Es heißt, die Scheuen sind gut im Bett.
    Pollux: Wenn sie's wäre, hätte ihr Mann es doch geschafft, ihr ein Balg zu machen.«
    »Was ist los?«, fragte Gregor. »Wenn du die Papiere zerknüllst, nutzen sie uns nichts.«
    »Entschuldige«, sagte ich und entkrampfte meine Finger. Sie zitterten so stark, dass das Papier Geräusche machte wie ein Segel im Wind. Meine Stimme hörte sich dick und belegt vor Wut an.
    »Lies weiter«, sagte Gregor. »Das ist ja alles ganz interessant, aber es bringt uns nichts.«
    »Du hast Recht.« Ich versuchte hastig weiterzulesen, ohne dass Gregor etwas auffiel. Weiter unten hatte ich einen Satz entdeckt, der mir eine Gänsehaut verursachte: Pollux erklärte,dass er versuchen wolle, die Witwe auf die Straße setzen zu lassen. Er gehe davon aus, dass es ihm schon gelingen werde, den Verantwortlichen zu überreden. Castor: Was hilft uns das?
    Pollux: Sie wird entweder die Stadt verlassen, oder sie muss die Beine breit machen, wenn sie nicht verhungern will. Wer aber wird einer Nutte aus einem Winkelhaus im Jakoberviertel glauben?
    »Liest du nun weiter oder was ist?«
    »Wir sollten uns hier nicht länger aufhalten«, sagte ich und versuchte, so ruhig wie möglich zu erscheinen. »Wir können das auch im Bischofspalast durchsehen.« Und ich kann heimlich ein paar Blätter verschwinden lassen, die Maria allzu sehr mit hineinziehen. Mir war bereits jetzt schlecht, dachte ich an die Möglichkeiten, die sich durch die wenigen Sätze eröffneten. Die Kälte, mit der die beiden über den Tod und die Schicksale der Lebenden gesprochen hatten, war von den Papieren in mein Herz gekrochen.
    Was du vorhast, ist nicht nur Betrug an deinem Partner, sondern auch die Verschleierung zweier brutaler Mordfälle.
    Ich habe bereits einmal die Gerechtigkeit vor die Gnade gestellt. Ich weiß nicht, ob ich es auch bei meinem eigenen Fleisch und

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