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Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Titel: Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Ryan
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küsst meine Fingerspitzen.
    » Du musst dich jetzt entscheiden. Ich kann verstehen, wenn du aufhören willst. Wirklich. «
    Ich hole tief Luft. Ohne noch irgendetwas zu tun, könnte ich mit tausendvierhundert Dollar und ein paar wahnsinnigen Preisen nach Hause gehen. Und wenn Ian wegen meiner Entscheidung auch aufhören müsste, hätte er immer noch sein goldenes Busticket.
    Aber wenn ich nur ein paar Stunden länger wegbleibe, als ich darf, und das über mich ergehen lasse, was uns in der Lounge erwartet, könnte das mein Leben wirklich verändern. Statt die Idiotin zu sein, die sich vor laufender Kamera mit ihrer besten Freundin gestritten hat, wäre ich das Mädchen, das alles riskiert hat, um ganz groß zu gewinnen. Jeder wird wissen, dass die sanfte Dunkelhaarige, die aussieht, als würde sie im Kirchenchor singen, nicht die ist, für die man sie gehalten hat.
    Ich bin ein Mädchen mit Ausstrahlung. Und die ist Tausende von registrierten Beobachtern wert und wahrscheinlich noch mehr, wenn ich die nächste Challenge annehme. Der heutige Abend hat mich gelehrt, in größeren Dimensionen zu denken. Oder doch zumindest in anderen. Mein Gott, ich habe mich für eine Prostituierte ausgegeben! Wenn ich das kann, was ist dann noch möglich? Für das nächste Theaterstück vorsprechen? Versuchen, Tommy dazu zu bringen, mich nicht mehr zu hassen? Ich könnte mich bei Sydney dafür entschuldigen, dass ich sie in die Challenge mit reingezogen habe, und mich trotzdem weigern, mich weiterhin ihrem Willen unterzuordnen. Und vielleicht bringe ich Mom und Dad endlich dazu, zu glauben, dass ich mich damals in der Garage wirklich nicht umbringen wollte. Alles ist möglich. Absolut alles.
    Selbst eine neue Challenge.
    » Ich bin dabei « , flüstere ich.
    » Ja! « Ian lenkt den Wagen an den Straßenrand und beugt sich zu mir, um mich erst sanft und dann immer leidenschaftlicher zu küssen. Seine Hände gleiten in meine Haare, über meine Schultern, zu meiner Taille hinunter. Als er sich von mir löst, sind meine Lippen wund.
    » Du wirst es nicht bereuen « , verspricht er mir. » Ich helfe dir, wo ich kann. Das weißt du, oder? «
    » Hm-hm. « An Ians Seite kann mich niemand aufhalten. Uns kann niemand aufhalten. Ich halte den Atem an und sende meine Nachricht an Risk.
    Ian lässt den Motor wieder an und wendet den Wagen. Wir halten uns so fest an den Händen, dass ich seinen kräftigen, ruhigen Puls fühlen kann. Jedes Mal wenn wir an einer Ampel stehen bleiben, treffen sich unsere Lippen zu einem wilden Kuss. Mit einem hat Risk jedenfalls recht– wir sind jetzt ein Team.
    Unterwegs versuche ich, meinen Eltern eine SMS mit einer Ausrede zu schicken und sie anzurufen, aber Risk hat natürlich meine Leitung blockiert. Daran kann ich jetzt nicht viel ändern, es sei denn, wir kommen an einem Münztelefon vorbei. Ich muss mich auf den Preis konzentrieren. Modedesign-Studium, Familienfrieden, Zukunft.
    Bis zum Poppy-Club brauchen wir zwanzig Minuten. Der Club befindet sich im Erdgeschoss eines fünfstöckigen Gebäudes, und schon während Ian auf einen mit VIP markierten Parkplatz zusteuert, hören wir die pulsierende Musik aus dem Inneren.
    Als ich aussteige, peitscht mir ein feuchter Wind den Rock um die Beine und bringt sogar die Straßenbeleuchtung zum Flackern. Vor dem Haupteingang steht eine lange Schlange, doch vor dem überdachten Seiteneingang, der zur » VIP -Lounge « führt, wartet niemand. Wir laufen hinüber und treffen auf einen muskelbepackten Türsteher, der uns nach unseren Namen fragt und unsere Gesichter mit Fotos auf seinem Handy vergleicht.
    Endlich öffnet er mit einem Nicken und einem Grinsen die Tür.
    » Nehmt den Aufzug nach oben. «
    Drinnen sind wir vor dem Wind geschützt, aber mir ist immer noch kalt, obwohl ich mich dicht an Ian schmiege. Auf dem Marmorfußboden des Foyers, in dem es vage nach Nelken riecht, klingen unsere Schritte hohl. Aus dem Club ertönt leises Basswummern, und mich wundert, dass es nicht lauter ist, aber wahrscheinlich bekommen VIP -Gäste schallgedämpfte Räume, in denen sie selbst wählen können, was sie hören wollen.
    Vor uns befindet sich ein kleiner Aufzug mit einem Schild » Willkommen, VIP s « – falls wir vergessen haben sollten, dass unser Wagen auf dem VIP -Parkplatz stehen und wir durch den VIP -Eingang reingekommen sind. Beim Betreten des Aufzugs stehen wir unseren Spiegelbildern gegenüber. Ich sehe nicht mehr aus wie das nette Retro-Mädchen, das ich einmal

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