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Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Titel: Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Ryan
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klatscht in die Hände. » Au ja, da sind bestimmt noch mehr leckere Sachen drin! «
    Was jetzt wohl kommt? Whiskey oder… Gift? Ich will es gar nicht wissen. Stirnrunzelnd richte ich meine Aufmerksamkeit wieder nach unten auf die dunklen Punkte. Eigentlich sind es eher kleine Kuhlen, nein, Löcher. Löcher? Wie ein Schlag in den Magen trifft mich die Erkenntnis, was das ist. Ein Abfluss. Welche verdammte VIP -Lounge braucht denn einen Abfluss mitten in einem gummiartigen roten Teppich, der garantiert abwaschbar ist? Mein Kopf schießt hoch.
    Daniella wirft einen Blick in den Schrank, keucht auf und knallt die Tür wieder zu. Ohne Rücksicht auf ihre Schneidezähne beißt sie sich auf die rot glänzende Unterlippe.
    Ty schlägt auf den Tisch. » Jetzt zieh nicht so eine Show ab! Was ist da drin? «
    Sie lächelt ihn mit lippenstiftverschmierten Zähnen an und öffnet den Schrank mit zitternden Händen. Diesmal macht sie die Tür ganz auf.
    Jetzt halten auch wir anderen die Luft an.
    An der Rückwand des Schrankes hängen sieben Pistolen.

SECHZEHN
    Zwei Sekunden später bin ich an der Tür.
    Aber Micki ist genauso schnell an Daniella und Ty vorbei.
    » Du gehst nirgendwohin, Schlampe! « , ruft sie und reißt mich am Ellbogen zurück.
    Schreiend versuche ich, den Türknauf zu erreichen.
    » Ich bleibe doch nicht hier, wenn ein Haufen besoffener Vollidioten mit Waffen rumspielt! «
    Ian versucht, Micki von mir wegzuziehen. » Lass sie los! «
    Ihre Fingernägel graben sich durch meine Jacke in meinen Arm. » Vergiss es. Deine kleine feige Prinzessin wird uns nicht um unsere Preise bringen! «
    Jen und Ty mischen sich ein und zerren Ian und mich von der Tür weg. Ian schlägt um sich, während ich versuche, mich aus Mickis Griff zu winden. Aber sie ist stärker als ich, wirft mich bäuchlings auf den Boden und lässt sich auf mich fallen. Mein Rückgrat bricht fast unter ihrem Gewicht.
    Als sie ihr Gesicht an meines drückt und mir ihren heißen Bieratem ins Ohr pustet, stechen mich ihre Sicherheitsnadeln in die Wange.
    » Ich wette, eine kleine Schlampe wie du mag es gerne von hinten! «
    Ich werfe mich unter ihr hin und her, kann mich aber nicht befreien. Sie drückt mein Gesicht in den Boden, der genauso nach Gummi riecht, wie er aussieht, und meinen Verdacht bestärkt, dass man ihn ausgewählt hat, weil er leicht zu reinigen ist. Ich schaudere bei dem Gedanken, mit welchen Flüssigkeiten er möglicherweise schon in Kontakt gekommen ist.
    Die Musik wechselt zu hartem Metal mit einem schweren Bass, der im gleichen Rhythmus wie mein Herz hämmert. Ächzend bekomme ich einen Ellbogen weit genug frei, um ihn Micki in die Rippen zu stoßen. Dafür reißt sie mich an den Haaren, was mir die Tränen in die Augen treibt, aber auch meinen Kopf so weit anhebt, dass ich sehen kann, was im Raum vor sich geht. Samuel sitzt nach wie vor am Tisch. Daniella kauert in einer Ecke, hat die Arme um den Oberkörper geschlungen und verfolgt die Szene mit entsetzt aufgerissenen Augen.
    Links von mir wird Ian von Ty und Jen herumgestoßen. Sobald Ty sein Bier abstellt und sich ernsthaft mit Ian befasst, sind wir erledigt. Das scheint auch Ian zu erkennen, denn mit einer Bewegung, die aus einem Tarantino-Film stammen könnte, presst er sich auf einmal blitzschnell mit dem Rücken an die Wand und rammt Ty das Knie in die Brust, sodass der rückwärts in Jen kracht und beide zu Boden stürzen. Ja! Wenigstens einer von uns kann entkommen und dieses schreckliche Spiel beenden.
    Ian läuft zur Tür, umfasst den Griff und zerrt daran.
    » Hey, was…? «
    Plötzlich lässt der Druck von Mickis Gewicht auf mir nach, aber meine Brust ist wie zugeschnürt, als ich sehe, wie Ian vergeblich an der Tür rüttelt. Da stimmt etwas nicht. Als ich mich auf die Knie stemme, springt Micki Ian auf den Rücken und krallt ihre Finger in seine Haare. Er schlägt so hart um sich, dass sie das Gleichgewicht verliert und auf mich stürzt, worauf ich wiederum gegen Ty und Jen falle, die gerade dabei waren, sich wieder aufzurappeln, und wir alle nacheinander wie eine Reihe Dominosteine zu Boden gehen. Irgendwie lande ich ganz oben auf dem Haufen wie eine Stoffpuppe auf ein paar zähnefletschenden Rottweilern. Schnell rolle ich mich herunter und laufe zu Ian.
    Seine Armmuskeln treten hervor, als er wieder und wieder versucht, die Tür zu öffnen. Doch sie gibt nicht nach.
    Er springt hoch und schüttelt vor der nächsten Kamera die geballte Faust.
    » Ihr Schweine

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