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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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gerne, wo ich kann. Ich will wirklich, dass es Brace wieder besser geht und alles ins Lot kommt …«
    »Was haben Sie in Ihrer Wohnung gemacht, als ich Sie durchs Fenster beobachtet habe?«
    Er zögerte. »Also, zuerst einmal waren wir splitterfasernackt. Wir haben … rumgemacht, Sie wissen schon. Und als wir fertig waren, ist Lois aufgefallen, dass der Vorhang nicht richtig zugezogen war. Also ist sie aufgestanden und ans Fenster gegangen. Und dann waren Sie … es waren doch Sie, oder?«
    »Leider ja.«
    »Louis hat gesagt, Sie hätten wie eine Verrückte die Zähne gefletscht.«
    »Ich war ziemlich wütend. Das tut mir alles so schrecklich leid. Würden Sie Louis das von mir ausrichten?«

    »Wollen Sie selbst mit ihr reden?«
    »Nein, vielen Dank. Ich muss los. Gute Nacht.« Sie legte auf.
    Brace hob die Augenbrauen. »Und?«
    »Woher soll ich wissen, dass du die Geschichte nicht mit ihm eingeübt hast?«
    »Wäre schon möglich. Alles ist möglich. Hast du nicht mal gesagt: ›Wenn alles möglich ist, ergibt nichts einen Sinn?‹«
    »Wirklich?«
    »Ich glaube schon. Ich hatte ja keine Ahnung, dass du der Spanner warst.«
    »Vielleicht hast du mich ja dabei beobachtet.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe dich nicht gesehen. Bis vor ein paar Minuten hatte ich keine Ahnung, wer da vor dem Fenster gestanden hat. Somit hatte ich überhaupt keine Möglichkeit, mich mit Dennis abzusprechen.«
    Jane ließ sich aufs Sofa fallen, zog die Schuhe aus und legte die Füße auf den Beistelltisch. Sie rieb sich über das Gesicht. »Ich bin am Ende«, flüsterte sie.
    »Vielleicht sollte ich besser gehen. Du musst alles in Ruhe überdenken. Ruf mich doch später an, wenn du Lust hast … oder komm einfach vorbei und überzeug dich selbst, wer wo wohnt.«
    »Nein. Bleib hier.« Sie hob den Kopf. »Es ist alles so … Bitte lass mich nicht allein. Okay?«
    Er setzte sich neben sie und legte den Arm um ihre Schultern.
    »Ich bin wirklich fertig. Aber ich bin froh, dass ich dich wiederhabe.«
    »Also vertragen wir uns wieder?«
    »Von meiner Seite aus sehr gerne.«

    Er drückte sanft ihre Schulter. »Erzähl mir, was in der Zwischenzeit passiert ist. Spielst du immer noch mit Mog?«
    Sie griff in die Hosentasche und zog den gefalteten Umschlag heraus.
    »Ist da Geld drin?«
    »Ich denke schon.« Sie öffnete den Umschlag und fand einen Stapel Banknoten und eine weitere Nachricht. Sie ließ den Daumen über das Geldscheinbündel gleiten.
    »Du lieber Himmel«, sagte Brace.
    »Es sind mehr als fünfzigtausend.«
    »Was musstest du dafür tun?«
    Sie zögerte. »Einbrechen«, sagte sie schließlich.
    »Wieder in so ein verlassenes Haus wie …«
    »Nein. Es war eine Villa in den Meyr Heights.« Sie beobachtete ihn. »Weißt du, wo das ist?«
    »Meyr Heights? Klar. Mein Dekan wohnt da.«
    »Er heißt nicht zufällig Savile, oder?«
    »Nein, Ketchum.«
    »Auf jeden Fall bin ich heute Nacht dorthin gefahren. Das Haus sah nicht bewohnt aus. Ich habe geklingelt und geklopft. Niemand hat mich gehört – Gott sei Dank. Also habe ich ein Fenster eingeschlagen. Ich wollte es bezahlen, wirklich. Ich wollte ein paar Hunderter liegen lassen, sobald ich das Geld gefunden hatte.«
    Sie bemerkte den Ausdruck auf Braces Gesicht.
    »Ich weiß, ich weiß, Geld allein hätte es nicht wiedergutmachen können. Aber zumindest hätten sie das zerbrochene Fenster reparieren lassen können.«
    »Also gut. Weiter.«
    »Wenn dich eine unbedeutende Sache wie ein zerbrochenes Fenster schon so aufregt, sage ich lieber nichts mehr.«

    »Es wird noch schlimmer?«
    »Das kann man wohl sagen, ja.«
    Er sah ihr tief in die Augen. »Du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht willst.«
    »Ich kann es nicht. Jedenfalls nicht im Moment. Verstehst du das?«
    »Ist schon in Ordnung«, sagte er und streichelte ihre Schulter.
    »Jetzt ist alles vorbei … ich bin fertig mit dem Spiel. Das alles ging viel … viel zu weit. Du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen, dass ich mitten in der Nacht abhaue. Das kommt nicht mehr vor. Niemals.«
    Sie steckte das Geld wieder in den Umschlag und warf ihn auf den Beistelltisch. Er landete klatschend neben ihren Füßen.
    »Aber sehen wir doch mal nach, wo ich nicht hingehen werde.« Sie öffnete die Nachricht und hielt sie so, dass Brace sie ebenfalls lesen konnte.
    Sofort errötete sie.
    Bin ich verrückt? Brace hätte das nie zu Gesicht bekommen dürfen!
    Meine liebe Jane,
     
    ohne Fleiß kein Preis, wie der Sportler

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