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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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sagt. Apropos Sport: Dein Körper entwickelt sich prächtig.
    Ich kenne Frauen, die einen Arm hergeben würden, um so gut in Form zu sein wie du. Ha ha ha ha.
    Bitte denke nicht schlecht über ihre Wärter – die Jugend von heute!
    Ich hoffe, du kommst mit heiler Haut davon.
    Morgen Nacht darfst du dafür ein erfrischendes Bad in Johannes’ Pool nehmen. Danach wirst du dich wie neugeboren fühlen.

    Alles Liebe, es küsst
    Und leckt dich
    MOG
    Sie zerknüllte die Nachricht und schleuderte sie durch den Raum.
    »Frauen? Wächter? Was bedeutet das?«
    Jane schüttelte den Kopf. »Ich kann jetzt nicht … Es wird morgen sowieso in der Zeitung stehen. Radio, Fernsehen – alle werden darüber berichten. Warten wir’s einfach ab, okay? Im Moment bin ich einfach zu kaputt. Wahrscheinlich würde ich zusammenbrechen, wenn ich alles erzählen müsste. Aber es ist vorbei. Nicht für alles Geld der Welt werde ich morgen Nacht zu diesem Pool gehen. Wo auch immer der sein mag.«
    Brace grinste. »Ich glaube, ich weiß, wo.«
    »Sag’s mir nicht. Sonst komme ich noch auf dumme Ideen.«
    Brace lachte leise. »Ich werde den Mund halten.«
    »Gut.« Sie nahm die Füße vom Tisch, beugte sich vor und stützte den Kopf auf die Ellbogen. »Ich muss mich duschen und umziehen«, sagte sie, als sie an sich herabschaute.
    Brace massierte sanft ihre Schultern und arbeitete sich langsam ihr Genick hinauf. Sie seufzte.
    »Einen Moment noch.«
    Sie legte den Kopf in Braces Schoß und streckte die Beine aus. Es war gemütlich, und sie war sehr müde.
    »Wolltest du … schon gehen?«
    »Nein«, sagte er. »Ich bleibe bei dir. Ruh dich aus.«
     
    Jane wachte auf und wollte losschreien, konnte aber den Mund nicht öffnen. Ihre Stimme war nicht mehr als eine
gedämpfte Sirene in ihrem Kopf. Sie konnte weder Arme noch Beine bewegen oder die Augen öffnen. Dann spürte sie, wie eine Klinge ihre Haut zerschnitt. Blut lief an ihr herab.
    Was ist los? Was ist nur passiert?
    Wo bin ich?
    Wo ist Brace?
    Warum tut er nichts?
    Tut Brace mir das an?
    Sie hörte auf zu schreien, sog Luft durch die Nasenlöcher und versuchte nicht an die Klinge zu denken, die Bahnen brennende Schmerzen durch die Haut zwischen Nabel und Brustkorb zog.

36
    »JANE!« Der erschrockene Ausruf riss sie aus dem Schlaf. Sie öffnete die Augen. Die Nachttischlampe war eingeschaltet. Brace eilte zu ihr.
    Sie hatte ihn noch nie so besorgt gesehen.
    Das machte ihr Angst.
    Er stand neben dem Bett und starrte sie an, starrte auf ihren Bauch, der sich seltsam steif anfühlte und wie Feuer brannte. Mit erhobenen Händen schüttelte er den Kopf. Er sah aus wie jemand, der gerade eine unbezahlbare Vase hatte fallen lassen und jetzt fassungslos auf die Scherben herabsah.
    Jane richtete sich auf, um den Schaden zu begutachten.
    Sie war nackt. Das überraschte sie nicht. Aber sie hatte erwartet, Blut zu finden.
    Der Kerl mit dem Messer hatte es offensichtlich abgewischt. Ihre Haut war sauber – bis auf die Handabdrücke und ein einzelnes Wort.
    Er musste seine Hände in ihr Blut getaucht haben. Seine Abdrücke befanden sich auf ihren Brüsten, ihrer Hüfte und den Oberschenkeln. Er hatte sich alle Mühe gegeben, möglichst deutliche Abdrücke zu hinterlassen. Und er musste unglaublich große Hände besitzen.
    Aus den Schnitten, die das Wort auf ihrem Bauch bildeten, rann kein Blut mehr. Die Schnitte waren nicht besonders
tief und bildeten acht Buchstaben, die sie auf den ersten Blick nicht entziffern konnte.
    »Was steht da, um Gottes willen?«
    Brace schüttelte fassungslos den Kopf. »Ich weiß nicht … ich kann nicht … wer hat dir das angetan?«
    »Mog. Mog, wer sonst?«
    »Oh Gott!«, rief er aus.
    »Reg dich ab«, sagte sie und versuchte zu lächeln. » Ich bin hier diejenige, die verletzt ist.«
    »Dieser Scheißkerl!«
    »Pst. Es sieht wie … Spiegelschrift aus.«
    »Wir müssen die Polizei anrufen«, sagte Brace und sah sich um. »Hast du ein Telefon hier?«
    »Keine Polizei«, sagte Jane.
    »Wir müssen sie anrufen!«
    »Nein, müssen wir nicht.«
    »Er hätte dich beinahe abgeschlachtet! Der Scheißkerl hat dich verletzt!«
    Brace trat einen Schritt zurück, als Jane die Beine aus dem Bett schwang und sich aufrichtete. Unsicher ging sie an ihm vorbei zum großen Spiegel des Kleiderschranks. Als Erstes bemerkte sie weitere blutige Abdrücke auf Hals und Gesicht. Ihr Magen drehte sich um. Es waren keine Fingerabdrücke.
    Mog hatte seine Lippen in ihr Blut getaucht und sie

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