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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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nicht.« Er lächelte. »Du hast gedacht, ich würde es mit Lois treiben. Das hast du von deiner Spioniererei. «
    »Aber ich habe dich gesehen.«
    »Mein Gesicht offensichtlich nicht. Außer, du hattest Halluzinationen.«
    Jane starrte ihn an. »Aber du warst es!« Sie hatte sein Gesicht gesehen. Zugegeben, die meiste Zeit war es vom Rücken des Mädchens verdeckt gewesen, aber …
    »Sie waren in meiner alten Wohnung. Wir haben getauscht, als sie geheiratet haben.«
    »Ihr habt die Wohnungen getauscht?«
    Jane blinzelte verwirrt.
    Was ist hier nur los? Was geht hier vor?
    »Oh Mann«, sagte Brace. »Auf der Visitenkarte, die ich dir gegeben habe, steht, dass ich in Nummer zwölf wohne. Deshalb bist du dort … Ich wohne jetzt in Nummer zweiundzwanzig. Das ist direkt über der zwölf. Ich konnte ja nicht ahnen, dass du mir einen unerwarteten Besuch abstatten würdest. Noch dazu, nachdem du mit mir Schluss gemacht hast.«
    »Und was ist mit den Briefkästen?«, fragte Jane.
    »Was soll mit ihnen sein?«

    »Habt ihr die auch getauscht?«
    »Ach so, du hast dich am Briefkasten orientiert. Wir dachten, es wäre einfacher, wenn wir unsere Briefkästen behalten würden. So brauchten wir nicht jedem die neuen Anschriften mitzuteilen …« Brace lächelte wieder. »Siehst du, was passiert, wenn du einfach so herumschnüffelst?«, fügte er hinzu.
    »Und das soll ich dir glauben?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Weil ich dich niemals anlügen würde.«
    »Ach ja?«
    »Ehrenwort.«
    »Großartig.«
    »Komm mit, dann stelle ich dir Lois und Dennis vor.«
    »Machst du Witze?«
    »Du kannst sie vorher auch durch das Fenster beobachten, wenn du willst.«
    »Sehr witzig!«
    Er sah auf die Uhr. »Sie sind bestimmt noch auf. Rufen wir sie an.«
    »Also gut.«
    Brace folgte ihr ins Haus. Warum überhaupt anrufen?, fragte sie sich. Sie hatte sein Gesicht doch nicht gesehen. Es war genauso passiert, wie er gesagt hatte. Sie glaubte ihm.
    Trotzdem stellte sie sich neben das Telefon, als Brace den Hörer abhob.
    Er wählte die Auskunft.
    »Telefonnummern habt ihr nicht getauscht?«
    Mann, manchmal kann ich wirklich fies sein.
    Und das ist noch gar nichts – warte, bis ich eine Kanone in die Finger kriege.

    »Die Nummer von Dennis Dickens, bitte.« Er nickte, legte auf und wählte erneut. »Hoffentlich störe ich ihn nicht, wenn er es gerade wieder mit ihr treibt.«
    Jane schnaubte verächtlich.
    Brace kicherte. »Hi, Dennis! … Ja. Tut mir leid für die späte Störung … Gut. Erinnerst du dich an die Irre vor deinem Fenster? … Willst du mit ihr reden?«
    »Nein!«, platzte Jane heraus.
    »Nein«, sagte Brace in den Hörer. »Kein Scherz. Erinnerst du dich, was ich dir über Jane erzählt habe? … Genau, die Bibliothekarin … Nein, wirklich. Sie dachte, sie würde mich beobachten. Sie war ziemlich aufgeregt. Da hat sie uns verwechselt.«
    Wie kann er das alles einem Fremden einfach so erzählen?
    Weil er kein Lügner ist, deshalb.
    »Willst du mit ihr reden?« Brace nickte grinsend und streckte Jane den Hörer hin.
    Jane schüttelte heftig den Kopf.
    »Es ist ihr, glaube ich, ziemlich peinlich«, sagte Brace.
    »Her damit«, flüsterte sie und riss Brace den Hörer aus der Hand. »Hallo?«
    »Also Sie sind für den ganzen Trubel verantwortlich?« Dennis’ Stimme klang belustigt.
    »Sieht so aus. Es tut mir schrecklich leid.«
    »Sie haben hier einen richtigen Wirbel veranstaltet.«
    Jane errötete bis in die Haarwurzeln.
    Das also war der Kerl, den sie durchs Fenster gesehen hatte.
    Nicht Brace.
    »In welchem Apartment wohnen Sie?«, fragte sie.
    »Nummer zwölf. Früher habe ich einen Stock darüber
gewohnt. Wir haben die Wohnungen getauscht – es war so eine Art Hochzeitsgeschenk.«
    »Wie lange wohnen Sie schon dort?«
    »Sie trauen ihm immer noch nicht, oder?«
    »Ich weiß nicht so recht.«
    »Keine Angst, der Typ ist verrückt nach ihnen. Richtig besessen. Wenn Sie auch nur einen Funken Verstand besitzen, sollten Sie sich wieder mit ihm versöhnen.«
    »Sind Sie seine PR-Abteilung?«
    »Ich kenne ihn eben. Er ist so ein anständiger Kerl, dass wir uns in seiner Gegenwart immer richtig Scheiße vorkommen – entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise.«
    »Also, wie lange wohnen Sie schon in Nummer zwölf?«
    »Morgen auf den Tag genau einen Monat.«
    »Können Sie mir verraten … Entschuldigung, aber … Ich habe in letzter Zeit ziemlich viel durchgemacht – ich weiß gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht.«
    »Ich helfe Ihnen

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