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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Ordnung«, sagte sie lächelnd.
    Brace erwiderte ihren Blick und lächelte ebenfalls. »Mehr kannst du nicht sagen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Wir hätten aufhören sollen. Es ist meine Schuld, dass die Wunden wieder zu bluten angefangen haben.«
    »Schon in Ordnung.«
    Er betrachtete den Waschlappen. »Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist«, sagte er.
    »Also ich weiß es ganz bestimmt.«
    »Sehr witzig.«
    »So bin ich eben.«
    »Nicht zu vergessen – wir waren gar nicht … geschützt.«
    »Schon in Ordnung.«
    »Kannst du gar nichts anderes mehr sagen?«
    »Es stimmt aber.«
    »Hast du immer … ungeschützten Sex?«
    »Ich habe normalerweise überhaupt keinen Sex.«
    »Tja, da wären wir schon zu zweit.«
    »Siehst du – das Schlimmste, was uns passieren kann, ist ein Baby.«
    »Ein Baby?«
    »Du weißt schon – so ein kleiner Mensch.«
    »Oh.«
    »Ist aber eher unwahrscheinlich. Ich glaube, darüber müssen wir uns keine Sorgen machen.«
    Sie sah auf den Waschlappen. Die Flecken hatten sich in blutrote Linien verwandelt, die dem eingeschnittenen Wort folgten.
    »Also, verbluten wirst du daran nicht«, sagte Brace, nahm den Waschlappen beiseite und untersuchte die Wunden. »Trotzdem sollten wir das desinfizieren und verbinden.«

    »Schau mal im Badschrank nach.«
    Als Brace das Wasserstoffperoxid auf ihrem Bauch verteilte, bekam sie eine Gänsehaut. Wo es die Wunden berührte, entstand weißer Schaum.
    Brace suchte im Schlafzimmer nach etwas, das er als Verband benutzen konnte, und kehrte mit einem hellroten Halstuch zurück. Er faltete es dreimal in der Länge, sodass es genau über GEHORCHE passte, und klebte es mit Heftpflaster fest.
     
    Die Sonne war bereits aufgegangen, als sie das Badezimmer verließen. Brace trug Janes Morgenmantel, der ihm ausgezeichnet passte. Sie selbst trug ein weites T-Shirt. Mit Kaffeetassen in den Händen gingen sie ins Wohnzimmer und setzten sich nebeneinander auf das Sofa.
    »Es wird Zeit, dass ich dir von letzter Nacht erzähle.«
    »Nur, wenn du willst.«
    »Aber du willst es doch hören, oder?«
    »Ich will alles über dich wissen.«
    »Auch meine Lieblingsfarbe?«
    »Alles.«
    »Besser, ich fange mit der gestrigen Nacht an.«
    Sie erzählte ihm alles. Als sie von den gequälten Frauen berichtete, wurde er blass, setzte die Kaffeetasse ab und sah sie an. Schließlich hatte sie die Stelle erreicht, an der sie in den Vorführraum geschlichen war und die drei Männer erschossen hatte.
    Brace umklammerte sanft ihren Oberschenkel. »Wie konntest du nur so etwas tun?«
    »Es war gar nicht so schwer.«
    »Sollte man das nicht der Justiz überlassen, Jane?«
    »Tja, du kannst mich Mike Hammer nennen. Ich musste
es einfach tun. Ich wollte sichergehen, dass sie uns nicht verfolgen. Zum einen. Zum anderen wollte ich die beiden beschützen, die wir zurücklassen mussten. Wer weiß, was diese Kerle mit Linda und Marjorie angestellt hätten, wenn sie unsere Flucht bemerkt hätten? Außerdem haben sie es verdient zu sterben. Nach allem, was sie diesen Frauen angetan haben.«
    »Ich weiß nicht so recht«, sagte Brace.
    »Wenn ich einfach weggelaufen wäre … das hätte ich nie mit meinem Gewissen vereinbaren können. Verstehst du? Sie wären entkommen – und für alles, was sie danach verbrochen hätten, für jeden, den sie verletzt oder getötet hätten, wäre ich mit verantwortlich gewesen.«
    »Bist du dir da ganz sicher?«
    »Das bin ich.«
    »Einen Menschen zu töten ist keine Kleinigkeit. Vielleicht ist es das Schlimmste, was man tun kann. Wirst du damit leben können?«
    »Hättest du nicht genauso gehandelt?«
    »Ich weiß nicht, ob ich dazu fähig gewesen wäre.«
    »Oh doch, ohne Zweifel.«
    »Vielleicht.«
    »Nehmen wir an, du hättest Mog dabei erwischt, wie er an mir rumgeschnitzt hat. Hättest du ihn dann nicht umgebracht? «
    »Auf jeden Fall hätte ich es versucht.« Seine Finger gruben sich in ihren Oberschenkel. »Wir müssen uns überlegen, wie wir dich heute Nacht beschützen können.«
    »Ja, stimmt. Hast du Hunger?«
    »Ist das dein Ernst?«

37
    Sie machten sich Frühstück. Während der Speck in der Pfanne brutzelte, standen sie sich gegenüber und tranken ihren Kaffee. Durch das Fenster über der Spüle schien die Sonne auf den Linoleumboden und beleuchtete Braces Knie. Er war nackt unter dem Bademantel, und seine Beinhaare glänzten golden im Sonnenlicht.
    Jane starrte auf seine Beine und erzählte ihm, wie Linda sie angegriffen hatte.
    »Mein Gott.

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