Das Spiel - Laymon, R: Spiel
überall.«
»Wirklich?«, fragte Jane.
»Na ja, vielleicht nicht überall .«
»Versuchen wir unser Glück.«
Die enge, holprige Straße nach Emerald Pines führte sie durch einen dichten Wald, der bis zum Rand des Asphalts reichte. Es war ziemlich dunkel – nur ab und zu schien goldenes Sonnenlicht durch die Baumwipfel.
Janes Ellbogen ragte aus dem offenen Fenster. Die heiße, trockene Luft strich über ihren Arm, blähte ihre Bluse
auf und zerzauste ihr kurzes Haar. Es roch süß, erdig und nach Nadelbäumen. Irgendwie erinnerte Jane der Geruch an Weihnachten im Haus ihrer Eltern.
»Hier ist es wunderschön«, sagte sie.
»Wir hätten Campingsachen mitnehmen sollen.«
»Na ja, so schön nun auch wieder nicht.«
»Soll ich kurz anhalten?«
»Lieber nicht. Wenn diese ganze Sache vorbei ist, können wir ja noch mal hierherfahren – ohne Mog im Hinterkopf.«
Wenn wir dann noch leben, dachte sie.
Jane wartete im Auto auf Brace. Lächelnd kam er aus der Rezeption des Lucky Lodger Inn. »Alles klar«, sagte er und stieg ein. »Bungalow Nummer 12.« Er fuhr zum Ende des gekiesten Parkplatzes und stellte das Auto vor der Tür ab.
»Getrennte Betten?«, fragte Jane, als sie den Raum betraten.
»Was anderes war nicht frei.«
»Glaubst du, wir passen gemeinsam in ein Bett?«
»Übereinander schon«, sagte Brace grinsend und stieß sie leicht mit der Hüfte an. »Ist doch ein schönes Zimmer.«
»Ja.«
Der Raum wirkte sehr rustikal: Mit Pinienholz verkleidete Wände, Balken an der Decke und mehrere gerahmte Ölgemälde von Waldszenen. Der Lampenschirm war mit kleinen Kätzchen bedruckt. Als Jane die Tiere bemerkte, lief es ihr kalt den Rücken herunter.
NEUGIERIGE MUSCHI hatte Mog auf ihren Bauch geschrieben. Das war in der guten alten Zeit gewesen, in der er noch einen Filzstift statt einer Klinge benutzt hatte. Was wird er wohl heute für eine Nachricht auf mir hinterlassen?, fragte sich Jane.
Gar keine.
Weil er sie nicht finden würde. Nicht hier.
Niemals.
Wir sind in Sicherheit. Zumindest so lange, bis wir wieder nach Hause fahren müssen.
Bitte.
Zum Abendessen gingen sie in ein Restaurant namens Winky’s, dessen Boden mit Sägespänen bedeckt war. Die Jukebox spielte ein Lied von Randy Travis. Sie bestellten einen großen Krug Bier und die Spezialpizza. Das Bier war so kalt, dass Jane die Zähne schmerzten. Die Pizza hatte eine dünne, knusprige Kruste. Fettige Fäden aus geschmolzenem Käse klebten ihnen am Kinn. Sie verbrauchten einen ganzen Stapel Servietten.
Als sie das Winky’s verließen, war die Sonne bereits hinter den Bäumen verschwunden. Alles war grau. Händchenhaltend gingen sie über die ungleichmäßige, schotterbedeckte und mit Büschen gesäumte Straße.
»Darf ich aufstehen?«, fragte Brace.
»Nein.«
Er lag unter ihr auf dem schmalen Bett.
Gerade noch hatte sie auf ihm gesessen und keuchend und schwitzend seine Schultern umklammert, während er ihre Brüste gedrückt und gestreichelt hatte. Danach hatte sie sich einfach flach auf ihm ausgestreckt.
Sie waren nackt – bis auf die feuchte Bandage um Janes Bauch. Braces Körper fühlte sich heiß und glitschig an.
Inzwischen hatten sie sich etwas beruhigt, atmeten flacher. Ihre Herzen klopften nicht mehr so stark. Trotzdem
konnte sie ihn noch immer hart und steif tief in sich spüren.
»Ich lass dich nie wieder los«, sagte sie. »Du bleibst da, wo du bist.« Sie umarmte ihn fester. »Ich wollte schon immer so einen – jetzt habe ich einen bekommen.«
Seine Hände glitten ihren Rücken herunter und streichelten sanft ihren Po.
»Ein Riesenbaumstamm«, sagte sie.
Als er lachte, wurde sie durchgeschüttelt. Sie spürte, wie er wieder steifer wurde.
»Was ist da unten los?«, fragte sie.
»Deine Schuld.«
»Bist du gar nicht erschöpft?«
»Todmüde«, antwortete er.
»Ich auch. Ich kann mich überhaupt nicht mehr bewegen. «
»Macht nichts«, sagte er. »Bleib einfach ruhig liegen.«
Er knetete ihre Hinterbacken und bewegte sich unter ihr auf und ab, wobei er tief in sie eindrang. Immer schneller und immer tiefer stieß er zu und umklammerte Jane fest, damit sie nicht von ihm herunterrutschte.
Sie saß einfach nur da und genoss diesen wilden, seltsamen Ritt.
Dann warf er sie auf den Rücken. Sie wäre fast aus dem Bett gefallen, aber er fing sie an der Schulter auf und bugsierte sie wieder auf die Matzratze. Da er ihre Wunden nicht berühren wollte, stemmte er seinen Körper über ihr hoch. Es
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