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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Und gestohlen hat er auch nichts. Bis auf die offene Badezimmertür und den Brief gibt es keine Anzeichen dafür, dass er überhaupt hier war. Und nur deswegen kann ich ja schlecht die Polizei rufen. Dann hätte ich ihnen auch den Brief zeigen müssen. Sie hätten ihn gelesen und von dem Spiel erfahren.«
    Brace ließ den Arm vom Sofa gleiten und drückte sanft Janes Schulter. »Und dann hast du das Haus … ganz alleine durchsucht?«
    »Ich und mein Messer.«
    Er verzog das Gesicht. »Meinst du das kleine Springmesser? «
    »Das ist gar nicht so klein. Außerdem habe ich ein anderes Messer genommen, ein großes Küchenmesser.«
    Brace streichelte ihre Schulter und schüttelte den Kopf. Er sah ein bisschen wie ein verärgerter, aber auch stolzer
Vater aus, der zu seinem Kind gleich Du Teufelsbraten, was sollen wir nur mit dir machen? sagen will.
    »Ich wäre doch sofort rübergekommen«, sagte er stattdessen. »Du hättest nur anzurufen brauchen. Ich wäre in zehn Minuten hier gewesen.«
    »Wenn du mir deine Nummer gegeben hättest …«
    Seine Hand erstarrte. Er stöhnte auf.
    »Du stehst nicht im Telefonbuch«, sagte Jane.
    »Also hast du versucht, anzurufen?«
    »Die Auskunft konnte mir auch nicht weiterhelfen.«
    »Verflucht«, murmelte er. »Tut mir leid. Ich habe völlig vergessen, dass ich nicht im Telefonbuch stehe. Wenn ich nur …«
    »Ist schon in Ordnung. Ich hätte zwar ein bisschen Beistand brauchen können, aber es ging auch so. Mog ist ja nicht aufgetaucht. Alles halb so schlimm.«
    Brace ließ ihre Schulter los. Er zog einen alten, abgenutzten Geldbeutel aus der Gesäßtasche und holte eine Visitenkarte daraus hervor. »Hier, für dich. Da steht die Nummer vom Büro und meine Privatnummer drauf.«
    Jane nahm die Karte entgegen, die aussah, als hätte sie jemand auf den Boden geworfen und darauf herumgetrampelt. »Eine Antiquität?«
    »Fast. Als ich eingestellt wurde, habe ich sie mir in einem Anfall von Leichtsinn drucken lassen. Das war bevor ich zu jeder Tages- und Nachtzeit von Studenten angerufen wurde.« Er streckte die Hand aus und tippte gegen die Karte. »Jetzt kriegt die keiner mehr.«
    »Ich fühle mich geehrt.«
    »Ich hätte sie dir letzte Nacht schon geben sollen.«
    »Stimmt.« Sie ließ die Karte in eine Hemdtasche gleiten und grinste. »Wer weiß, was alles hätte passieren können.«

    »Tja, wer weiß. Was war eigentlich in dem Umschlag? Noch mehr Geld?«
    »Leider nicht.«
    »Was dann? Oder ist das geheim?«
    »Es wird dir nicht gefallen. Mir gefällt es jedenfalls ganz und gar nicht.« Sie seufzte, öffnete den Umschlag und zog den Brief heraus. »Jane«, las sie laut. »Unser Spiel kann man nur zu zweit spielen. Drei sind einer zu viel. Wenn du weiterspielen willst, musst du erst Brace loswerden. Darauf muss ich bestehen. Mog.«
    Sie reichte Brace die Nachricht. Er las sie noch einmal, und sein Blick verfinsterte sich. »Die Sache spitzt sich zu«, flüsterte er.
    »Was hältst du davon?«
    »Offensichtlich soll ich mich raushalten.«
    »Außerdem hat er uns letzte Nacht beobachtet.«
    »Stimmt. Woher kennt er meinen Namen? Vielleicht ist es ein Student oder jemand von der Fakultät. Das wäre durchaus möglich. Sieh dir an, wo er uns überall hinschickt. Erst zur Statue von Crazy Horse, dann an die Mill Creek Bridge – alles Orte auf oder um den Campus. Und vergiss nicht die literarischen Hinweise.«
    »Vielleicht hat er uns belauscht und deinen Namen gehört?«
    »Uns belauscht?« Er runzelte die Stirn. »Aber die meiste Zeit war niemand in unserer Nähe.«
    »Zumindest haben wir niemanden gesehen. Aber vielleicht … war er auch in dem umzäunten Gelände. Da war so viel Gerümpel.« Die Haare in ihrem Nacken stellten sich auf. »Ich hatte gleich das Gefühl, dass wir da nicht allein waren. Ich wette, dass er dort war.«
    »Möglich«, gab Brace zu.

    »Und ich hätte da ganz alleine hingehen sollen.«
    »Die ganze Sache gefällt mir überhaupt nicht.«
    »Mir auch nicht«, sagte Jane. Jetzt breitete sich die Gänsehaut über ihren ganzen Körper aus.
    »Ich kann mir nur einen Grund vorstellen, warum er nicht will, dass ich dabei bin«, sagte Brace.
    »Ja«, sagte Jane und rieb langsam über ihre Oberschenkel. »Aber das ergibt doch keinen Sinn. Wenn er mich überfallen wollte, hätte er es letzte Nacht tun können, während ich unter der Dusche war. Das wäre doch viel leichter gewesen. «
    »Warum sollte ich denn sonst nicht mitspielen dürfen? «, fragte Brace.
    »Ich

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