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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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gewesen.
    Will Mog mich umbringen, indem er diesen verfluchten Cujo ins Auto setzt?
    Und der Umschlag befand sich wahrscheinlich bei diesem Monster.
    Sie bemerkte ein weißes Rechteck an der Scheibe über dem Lenkrad. Der Brief?
    Hoffentlich ist er außen angebracht! Bitte!
    Sie lehnte sich über die Motorhaube und richtete die Taschenlampe darauf.
    Hinter dem Glas konnte sie ihren Namen auf einem Umschlag erkennen.
    Da ist er!
    Der Brief war mit Klebeband an der Innenseite der Windschutzscheibe befestigt. Sie ließ die Fingerspitzen über das kühle Glas gleiten, als traute sie ihren Augen nicht.
    »Ganz toll«, flüsterte sie.
    Dann blieb ihr Herz fast stehen, als der Hund sich wieder auf sie stürzen wollte. Er steckte seinen Kopf durch das Lenkrad, bellte und fletschte die Zähne.
    Der Brief war direkt vor seiner Schnauze.
    Jane trat einen Schritt zurück und überlegte, wie sie an den Umschlag gelangen konnte.
    Vielleicht sollte ich die Scheibe genau an dieser Stelle einschlagen und hoffen, dass ich ihn herausziehen kann, bevor ich gefressen werde.
    Aber sie hatte noch niemals eine Autoscheibe eingeschlagen und war sich nicht ganz sicher, wie sich das Glas verhalten würde.
    Vermutlich würde es nach innen gedrückt werden.

    Und damit auch der Umschlag in die Nähe des Hundes gelangen. Oder, noch schlimmer, er löste sich ab und fiel auf den Boden des Lieferwagens. Oder – und das war der schlimmste Fall – die ganze Scheibe zersplitterte einfach.
    Dann wäre der Weg für den Hund frei.
    »Nein danke«, sagte sie leise.
    Außerdem war es nicht ihr Auto. Vielleicht war es sogar gestohlen. Wer weiß, was eine neue Windschutzscheibe kostete.
    Ich werde bestimmt kein fremdes Auto demolieren. Nicht für achthundert Dollar.
    Und wie komme ich dann an den Umschlag?
    Ohne den Hund wäre alles kein Problem.
    Normalerweise kam Jane gut mit Hunden zurecht. Auch wenn sie am Anfang nervös knurrten, reichten doch meistens einige freundliche Worte, um sie zu beruhigen. Im Nu wedelten sie dann mit dem Schwanz, leckten ihr die Hand ab, rollten sich auf den Rücken und ließen sich mit Freude den Bauch kraulen.
    Aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass dieser Hund nicht so war.
    Wenn ich ihn rauslasse, wird er mich zerfleischen.
    Aber vielleicht tut er auch nur so böse. Vielleicht ist er wütend, weil er da drin gefangen ist.
    Ganz bestimmt.
    Aber einen Versuch war es wert.
    Sie ging zur Fahrerseite. Der Hund warf sich so heftig gegen die Fensterscheibe, dass der ganze Wagen wackelte. Er bellte und schnappte nach ihr. Mit quietschenden Krallen kratzte er an der Scheibe, als wollte er sich einen Tunnel durch das Glas graben.

    »Hallo, mein Junge«, sagte Jane.
    Der Hund stellte den Angriff auf das Fenster ein, starrte sie an und legte den Kopf schief.
    »Hallo. Bist du ein guter Junge? Du siehst mir wie ein guter Junge aus. Wie heißt du denn?«
    Er fletschte die Zähne und knurrte.
    »Na, na, was ist denn das für ein Benehmen? So kann ich dich nicht da rauslassen. Soll ich dich rauslassen? Was meinst du?«
    Der Hund hörte auf zu knurren.
    »Wie heißt du, Cujo?«
    Er schnappte nach ihr. Seine Zähne kratzten über die Fensterscheibe.
    »Dann eben nicht Cujo. Vielleicht Struppi? Nein, eher ein mutierter Struppi. Meine Güte, siehst du gruslig aus. Schönes Auge. Du bist ein echter Friedhofshund, oder? Grusel, der Friedhofshund. Heißt du etwa Grusel?«
    Der Hund warf sich wieder gegen das Fenster.
    Jane wünschte, sie hätte etwas zu essen dabei.
    Aber das war nicht der Fall.
    Im Auto war auch nichts. Vielleicht ein Kaugummi im Handschuhfach. Aber damit kam sie hier nicht weit. Sie bräuchte etwas Hackfleisch oder ein Steak oder so etwas. Irgendein Stück Fleisch, das den Hund aus dem Auto locken würde.
    Vielleicht sollte ich eine Leiche ausgraben und meinem Kumpel Grusel hier einen Arm oder so bringen .
    Dazu bräuchte ich aber eine Schaufel.
    Bei dem Gedanken schüttelte sie den Kopf.
    Eine Möglichkeit war, zum Auto zurückzugehen und in die Stadt zu fahren, um dort etwas zu kaufen.
    Es gab mehrere Schnellrestaurants und Supermärkte,
die rund um die Uhr geöffnet hatten. Sie könnte dem Hund ein unwiderstehliches Festmahl besorgen.
    Da war nur ein Problem: Jane hatte überhaupt keine Lust dazu. Es war schon schwierig genug gewesen, auf den Friedhof zu gelangen – sowohl körperlich als auch psychisch. Noch einmal über den Zaun klettern, in die Stadt fahren, Essen kaufen, dann noch einmal über den Zaun, den Hund

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