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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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weglocken, den Brief schnappen und dann ein weiteres Mal über den Zaun …
    Das war einfach zu viel für sie.
    Außerdem – vielleicht war der Lieferwagen längst verschwunden, wenn sie aus der Stadt zurückkehrte.
    Es musste noch eine andere Möglichkeit geben. Eine, die etwas einfacher war und nicht so lange dauerte.
    Sie beobachtete den Hund, wie er sich gegen das Fenster warf und es vollsabberte, und überlegte. Suchte nach einem anderen Ansatz.
    Da hatte sie plötzlich eine Idee.
    Sie dachte darüber nach und kam zu dem Schluss, dass sie funktionieren müsste.
    Ihr Magen krampfte sich vor Aufregung zusammen. Sie drehte den Schlüssel im Schloss. Der Knopf senkte sich. Andere Richtung – der Knopf hob sich.
    Offen.
    Sie zog den Schlüssel ab und ging zur Beifahrertür. Sofort erschien auch die Hundeschnauze hinter der Scheibe.
    »Ach, hör auf«, murmelte sie.
    Die Tür war verschlossen. Sie steckte den Schlüssel ins Schloss und sperrte sie auf. Dann steckte sie die Schlüssel in die Tasche.
    Zu dumm, dass der Wagen keine richtigen Türgriffe hatte, um die sie einfach ihren Gürtel schlingen konnte …

    Aber es musste auch so klappen.
    Sie leuchtete mit der Taschenlampe auf die Ladefläche und zog das Brett herunter. Dann lehnte sie es gegen den Lieferwagen, zog ihren Gürtel aus und steckte das Ende durch die Schnalle. Die entstandene Schlaufe legte sie um das Brett und zog sie zusammen.
    Sie stellte das Brett auf den Asphalt und klemmte es unter den Türgriff. Während der Hund immer und immer wieder angriff, entriegelte sie die Tür.
    Schnell rammte sie das Brett fester unter den Türgriff, doch unter dem Ansturm der Bestie drohte es wegzurutschen und die Tür öffnete sich einen Spaltweit.
    Jane packte das Brett mit beiden Händen und stemmte sich dagegen.
    Sie trampelte auf dem unteren Ende herum und versuchte, es sicher zu verkeilen.
    Endlich hielt es den wütenden Angriffen des Hundes stand.
    Jane nahm das Ende des Gürtels und trat einen Schritt zurück. Dann stieg sie auf die Ladefläche des Lieferwagens, und sofort widmete der Hund seine Aufmerksamkeit dem Rückfenster.
    Ein paar Augenblicke lang rang Jane nach Luft und fragte sich, ob sie ihren Plan wirklich weiterverfolgen sollte.
    Wenn irgendetwas schiefgeht, bin ich Hundefutter.
    Aber jetzt war es zu spät zum Aufgeben.
    Sie beugte sich vor und zog an dem Gürtel. Das Brett rutschte weg und fiel auf den Asphalt.
    Jane sprang auf der anderen Seite von der Ladefläche herunter, wirbelte herum und riss die Fahrertür auf.
    Sie konnte noch den Schwanz des Hundes erkennen, der aus der Beifahrertür stürmte.

    Wie schlau ist er, verdammt? Wenn er sich jetzt umdreht und wieder ins Auto springt …
    Sie hörte das Klicken seiner Krallen und sein schweres Keuchen, als der Hund den Lieferwagen umrundete.
    Guter Junge!
    Jane sprang in die Fahrerkabine und schlug die Tür hinter sich zu. Nur Sekundenbruchteile später warf sich der Hund dagegen.
    Dann beugte sie sich vor, um die Beifahrertür zu schließen.
    Sie kam nicht dran.
    So war das nicht geplant.
    Sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Tür sperrangelweit offen stehen und außerhalb ihrer Reichweite sein würde.
    Wo ist Grusel?
    Jane rutschte über die Sitzbank und streckte den Arm aus …
    »Komm schon, verdammt!«, rief sie aus.
    Mit ihren Fingerspitzen erreichte sie den Türgriff und zog.
    Die Tür schloss sich nicht, sondern krachte gegen den breiten, schwarzen Hundekopf. Der Griff wurde aus ihrer Hand gerissen, während der Hund mit aller Macht versuchte, in das Auto zu gelangen.
    Janes rechter Arm lag unter ihrem Körper, den linken hatte sie ausgestreckt.
    Sofort schützte sie damit ihr Gesicht. Sie rollte sich auf den Rücken und zog die Knie an, als der Hund auf ihr landete. Eine seiner Pfoten sauste an ihrem Arm vorbei und zerkratzte ihre Wange. Die anderen Beine trampelten auf ihr herum. Seine Krallen bohrten sich in ihr Fleisch.

    Jane schob die rechte Hand in die Hosentasche und umklammerte das Springmesser.
    Der Hund stand mit den Vorderbeinen auf ihren Hüften und hatte die Hinterläufe auf ihre Schultern gepresst. Sein Penis baumelte über ihrem Gesicht.
    Jane zog das Messer hervor.
    Die breite Schnauze des Hundes vergrub sich zwischen ihren Schenkeln.
    »Weg da!«, schrie sie.
    Seine Krallen durchdrangen den Stoff ihrer Jeans und gruben sich schmerzhaft in ihren Oberschenkel.
    »Au! Hör auf!«
    Sie führte das Messer zum Mund und zerrte mit den Zähnen an dem Gummiband, das

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