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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Fenstern brannte Licht.
    Tja, dachte Jane, nach einer Party sieht mir das nicht aus.
    Sie war erleichtert. Wenigstens musste sie nicht wieder zum Auto zurückgehen, um ihr Abendkleid zu holen. Und auch keinen Türsteher beschwatzen oder sich aufdringlicher, betrunkener Männer erwehren.
    Es war trotzdem seltsam, dass nicht ein einziges Licht brannte.
    Mog hatte sie doch nicht schon wieder zu einem verlassenen Haus geschickt?

31
    Anstatt den direkten Weg zu nehmen, wo man sie von der Fensterfront aus hätte beobachten können, näherte Jane sich dem Haus von der Seite. Im Schatten der Bäume und Büsche war sie vor Blicken geschützt, und bald trennte sie nur noch ein schmaler, frei einsehbarer Streifen von der Garage.
    Sie überquerte ihn mit einem kurzen Sprint.
    In der Garagenwand befand sich ein Fenster. Sie schirmte die Augen mit den Handflächen ab und spähte hinein. Es herrschte völlige Dunkelheit. Sie entschied sich, das Risiko einzugehen und die Taschenlampe einzuschalten. Der Strahl drang durch die verschmutzte Glasscheibe und bildete dahinter einen Lichtkegel, der nicht viel größer als der Deckel eines Senfglases war.
    Das Licht schien von irgendetwas blockiert zu werden. Hinter der Fensterscheibe war ein dicker, schwarzer Stoff gespannt.
    Na toll, dachte sie. Da will jemand wirklich sichergehen, dass er nicht beobachtet wird.
    Vielleicht war es auch nur ein Schutz gegen Sonnenlicht.
    Super. In der Garage wohnt ein Vampir.
    Jane lachte leise und nervös auf.
    Scheiß auf Vampire. Ich will wissen, ob da ein Auto drin steht.

    Sollte sie das Fenster einwerfen?
    Schlechte Idee. Jeder, der sich in der Garage oder im Haus aufhielt, würde es hören.
    Außerdem war ein Auto in der Garage kein verlässliches Zeichen dafür, dass sich wirklich jemand im Haus befand.
    Jane löste sich vom Fenster und spähte um die Ecke der Garage. Der Hinterhof lag erwartungsgemäß ebenfalls im Dunkeln. Nach ein paar schnellen Schritten konnte sie die Rückseite des Hauses erkennen.
    Alles war dunkel.
    Sie war versucht, diesen Hinterhof genauer zu erkunden. Er wirkte luxuriös und extravagant. Sie erkannte Bäume, Gartenwege, Statuen und weiter entfernt sogar einen Pavillon. Es hätte sie nicht überrascht, hier auch kleine Bäche, Wasserfälle oder sogar einen riesigen Swimmingpool vorzufinden.
    Hier kann ich mich später immer noch umsehen, sagte sie sich. Im Moment konzentriere ich mich lieber darauf, ins Haus zu gelangen und den nächsten Brief zu ergattern.
    Wo zum Teufel der auch immer sein mag.
    Sie umrundete das Haus, kletterte über das Geländer auf die Veranda und schlich sich so leise wie möglich zur Eingangstür. Das große Fenster neben ihr war völlig dunkel. Sie traute sich nicht, die Taschenlampe einzuschalten.
    Bis auf die alten Dielenbretter, die unter ihrem Gewicht knarrten, als sie die Veranda überquerte, war nichts zu hören. Plötzlich berührte sie mit dem Bauch einen Gegenstand, und ehe sie anhalten konnte, stieß auch schon ihr Knie dagegen. Es gelang ihr zwar, einen erschreckten Aufschrei zu unterdrücken, doch das Ding fiel polternd um.
    Sie konnte es mit der Hand ertasten.
    Es war ein Korbstuhl.

    Vorsichtig ging sie weiter, um nicht über die anderen Möbelstücke auf der Veranda zu stolpern.
    Schließlich hatte sie die Eingangstür erreicht. Sie holte tief Luft und wischte sich mit ihrem Hemd den Schweiß von der Stirn. Dann probierte sie den Türgriff.
    Die schwere Eichentür war verschlossen.
    Sie hatte auch nichts anderes erwartet.
    Und jetzt?
    Ohne nachzudenken drückte sie auf den Klingelknopf. Sie lauschte angestrengt, konnte jedoch nichts hören.
    Na toll, dachte sie. Woher weiß ich jetzt, ob das Ding funktioniert?
    Sie wartete und spitzte konzentriert die Ohren.
    Dann drückte sie noch einmal auf den Knopf.
    Nichts.
    Es gab vier Möglichkeiten: Erstens, niemand war zu Hause, zweitens, die Klingel war kaputt, drittens, wer auch immer in diesem Gebäude wohnte, schlief oder hatte sie nicht gehört und viertens, jemand hatte das Klingeln sehr wohl mitbekommen, weigerte sich aber, die Tür zu öffnen.
    »Großartig«, flüsterte sie.
    Jetzt wollen wir mal die zweite Möglichkeit ausschließen.
    Sie klopfte so heftig gegen die Tür, dass ihre Knöchel schmerzten. Dann wartete sie. Nichts.
    Also gut. Was jetzt?
    Entweder einbrechen oder nach Hause fahren.
    Neben der Tür entdeckte sie ein Fenster, das sie leicht einschlagen könnte. Es war groß genug, um ohne Mühe durchklettern zu

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