Das Sterben in Wychwood
Antiquitätenläden herum. Manchmal erwischt man etwas preiswert.»
«Ich bezweifle, dass Ihnen das hier gelingen wird», bemerkte Bridget trocken. «Ellsworthy kennt den Wert seiner Sachen ziemlich genau, möchte ich behaupten.»
Die Tür war offen. Im Vorraum standen Stühle und Bänke und Anrichtetische mit Porzellan und Zinn darauf; die Türen zu zwei Zimmern voller Waren standen rechts und links offen.
Luke trat in das Zimmer zur Linken und nahm die Porzellanschüssel in die Hand. In dem Augenblick kam eine dunkle Gestalt aus dem Hintergrund, die dort an einem Schreibpult gesessen hatte.
«Ah, liebe Miss Conway, welche Freude, Sie hier zu sehen.»
«Guten Morgen, Mr Ellsworthy.»
Mr Ellsworthy war ein höchst eleganter junger Mann in einem rötlich braunen Anzug. Er hatte ein schmales, blasses Gesicht mit einem femininen Mund, langes, schwarzes Künstlerhaar und einen tänzelnden Gang.
Luke wurde vorgestellt, und Mr Ellsworthy übertrug sofort seine Aufmerksamkeit auf ihn.
«Echte alte englische Ware – entzückend, nicht? Ich liebe meine Stücke, verkaufe sie ungern. Es war immer mein Traum, auf dem Lande zu leben und einen kleinen Laden zu haben. Wundervoller Ort, Wychwood – es hat Atmosphäre, wenn Sie verstehen, was ich meine.»
«Das künstlerische Temperament», murmelte Bridget.
«Bitte nicht diesen schrecklichen Ausdruck, Miss Conway! Nein – nein, ich flehe Sie an! Reden Sie mir nicht von Künstlertum. Ich bin ein Händler, einfach nur ein Händler.»
«Aber Sie sind eigentlich Künstler, nicht?» fragte Luke. «Ich meine, Sie malen, nicht?»
«Also wer hat Ihnen denn das gesagt?» rief Mr Ellsworthy, die Hände zusammenschlagend. «Dieser Ort ist wirklich großartig – man kann einfach kein Geheimnis wahren!»
«Miss Waynflete sagte uns, dass Sie mehrere Skizzen von einem Mädchen gemacht hätten – von Amy Gibbs.»
«Ach, Amy», sagte Mr Ellsworthy. Er trat einen Schritt zurück, wodurch ein Bierkrug ins Wanken geriet. Er hielt ihn sorgfältig fest, dann sagte er: «Ja? Ach ja, freilich.»
Er schien etwas aus dem Gleichgewicht gebracht.
«Sie war ein hübsches Mädchen», meinte Bridget.
Mr Ellsworthy hatte seine Haltung wiedergewonnen.
«Oh, finden Sie?» fragte er. «Sehr gewöhnlich, fand ich immer. Wenn Sie sich für dieses Porzellan interessieren», fuhr er, zu Luke gewendet, fort, «ich habe ein Paar Vögel daraus – entzückende Figuren.»
Luke heuchelte Interesse für die Vögel und fragte dann nach dem Preis der Schüssel. Ellsworthy nannte eine Summe. «Danke», sagte Luke, «ich glaube doch, ich werde Sie nicht berauben.»
«Ich fühle mich immer erleichtert», behauptete Ellsworthy, «wenn ich einen Verkauf nicht abschließe. Dumm von mir, nicht? Warten Sie mal, ich gebe sie Ihnen um eine Guinee billiger. Sie haben Sinn für die Sachen, das sehe ich – das macht einen großen Unterschied. Und schließlich ist das hier ja ein Laden!»
«Nein, danke», erwiderte Luke.
Mr Ellsworthy begleitete sie bis zur Tür und winkte ihnen nach – unangenehme Hände, fand Luke, ihre Färbung war weniger weiß als grünlich.
«Seltsamer Zeitgenosse, dieser Mr Ellsworthy», bemerkte er, als er und Bridget außer Hörweite waren.
«Ich glaube, er befasst sich mit Schwarzer Magie. Vielleicht nicht bis zur schwarzen Messe, aber so etwas Ähnliches; der Ruf des Ortes ist da günstig.»
Luke sagte etwas ungeschickt: «Du lieber Gott – da ist er ja vermutlich der Mensch, den ich suche. Ich hätte mit ihm über die Sache reden sollen.»
«Glauben Sie?» fragte Bridget. «Er weiß eine Menge darüber.»
Luke entgegnete etwas verlegen:
«Ich werde ihn ein andermal aufsuchen.»
Bridget antwortete nicht. Sie waren nun außerhalb der Stadt und schlugen einen Pfad ein, der sie bald zum Fluss führte. Dort kamen sie an einem kleinen Mann mit steifem Schnurrbart und vorstehenden Augen vorbei. Er hatte drei Bulldoggen bei sich, die er abwechselnd anschrie.
Er zog den Hut vor Bridget, wobei er Luke mit offenbar verzehrender Neugier anstarrte, und ging weiter.
«Major Horton und seine Bulldoggen?» zitierte Luke. «Ganz richtig.»
«Haben wir heute Vormittag nicht tatsächlich jedermann von Bedeutung in Wychwood gesehen?»
«Eigentlich ja.»
«Ich fühle mich hier etwas seltsam», sagte Luke. «Ich vermute, ein Fremder in so einem englischen Dorf fällt ziemlich auf», fügte er kläglich hinzu, während er sich an Jimmy Lorrimers Bemerkungen erinnerte.
«Major Horton verbirgt
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