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Das Sterben in Wychwood

Das Sterben in Wychwood

Titel: Das Sterben in Wychwood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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seinem Stuhl auf.
    «Du meinst doch nicht – »
    «Doch, ich meine. Ich halte jede Wette, dass es Whitfield war, der sie überfuhr. Wie er es zuwege gebracht hat, weiß ich nicht. Der Chauffeur saß bei seinem Tee. Irgendwie, vermute ich, hat er den Wagen fortgebracht und Chauffeurrock und -kappe angelegt. Aber getan hat er es, Billy!»
    «Unmöglich!»
    «Mein lieber Junge, er hat gestern abend vor mir damit so gut wie geprahlt!»
    «Er ist also verrückt?»
    «Verrückt ist er schon, aber dabei ein schlauer Teufel. Du wirst sehr vorsichtig vorgehen müssen. Lass ihn nicht wissen, dass wir ihn in Verdacht haben.»
    Billy Bones murmelte: «Unglaublich…»
    Luke sagte: «Aber wahr!»
    Er legte die Hand auf die Schulter des Freundes.
    «Hör mal, Billy, alter Junge, wir müssen das genau durchsprechen. Hier sind die Tatsachen.»
    Die beiden Männer redeten lang und ernsthaft miteinander. Am folgenden Morgen kehrte Luke nach Wychwood zurück. Er hätte schon am Abend vorher zurückfahren können, aber angesichts der Umstände hatte er eine starke Abneigung dagegen, unter Lord Whitfields Dach zu schlafen und seine Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen.
    Auf der Fahrt durch Wychwood hielt er seinen Wagen vor Miss Waynfletes Häuschen an. Das Mädchen, das ihm die Tür öffnete, schaute ihn höchst erstaunt an, doch führte sie ihn in das kleine Esszimmer, wo Miss Waynflete beim Frühstück saß.
    Sie erhob sich überrascht, um ihn zu begrüßen.
    Er verlor keine Zeit.
    «Ich muss mich entschuldigen, dass ich Sie zu dieser Stunde überfalle.»
    Er sah sich um. Das Mädchen hatte das Zimmer verlassen und die Tür hinter sich zugemacht.
    «Ich möchte eine Frage an Sie stellen, Miss Waynflete, die etwas persönlicher Natur ist, aber ich glaube, Sie werden mir das verzeihen.»
    «Bitte fragen Sie mich, was Sie wollen. Ich bin ganz sicher, Sie haben einen guten Grund dazu.»
    «Danke.»
    Er machte eine Pause. Dann sagte er:
    «Ich möchte genau wissen, warum Sie damals vor Jahren Ihre Verlobung mit Lord Whitfield gelöst haben.»
    Das hatte sie nicht erwartet. Das Blut stieg ihr in die Wangen, und sie drückte die Hand auf die Brust.
    «Hat er Ihnen etwas darüber gesagt?»
    Luke erwiderte: «Er sagte mir, es war etwas mit einem Vogel – einem Vogel, dem der Hals umgedreht wurde…»
    «Das sagte er?» Ihre Stimme klang verwundert: «Er gab es zu? Das ist merkwürdig.»
    «Wollen Sie es mir sagen? Bitte!»
    «Ja, ich will es Ihnen sagen. Aber ich bitte Sie, nie mit ihm über die Sache zu sprechen. Es ist alles vorbei – vergangen und erledigt – ich möchte nicht, dass es wieder – ausgegraben wird.»
    Sie sah ihn bittend an.
    Luke nickte.
    «Es ist nur zu meiner persönlichen Befriedigung», sagte er. «Ich werde nichts weitersagen, was Sie mir erzählen.»
    «Danke.» Sie hatte ihre Ruhe wiedergefunden, ihre Stimme klang ganz fest, als sie fortfuhr: «Es war so. Ich hatte einen kleinen Kanarienvogel – ich hatte ihn sehr gern – und – trieb es vielleicht etwas kindisch mit ihm – junge Mädchen waren damals so, so übertrieben mit ihren Lieblingen. Ich verstehe, dass das einen Mann irritieren musste.»
    «Ja», sagte Luke ermunternd, als sie zögerte.
    «Gordon war eifersüchtig auf den Vogel; eines Tages sagte er ganz verdrießlich: ‹Ich glaube, du ziehst den Vogel mir vor!› Und ich, in etwas albern-mädchenhafter Weise, lachte, und während ich ihn auf dem Finger hielt, sagte ich ungefähr; (Natürlich liebe ich dich, kleines Vögelchen, mehr als den großen dummen Jungen! Natürlich!) Da – oh, es war schrecklich – riss Gordon mir den Vogel weg und drehte ihm den Hals um! Es war so ein Schreck – ich werde es nie vergessen!»
    Ihr Gesicht war jetzt totenblass.
    «Und so lösten Sie Ihre Verlobung auf?» sagte Luke.
    «Ja. Ich konnte danach nicht mehr dasselbe für ihn empfinden. Wissen Sie, Mr Fitzwilliam – » Sie zögerte. «Es war nicht allein die Tat – das hätte in einem Anfall von Eifersucht und Zorn geschehen können –, es war das schreckliche Gefühl, das ich hatte, dass er es mit Genuss getan hatte – das war es, was mich erschreckte!»
    «So lange her», murmelte Luke. «Sogar schon damals…»
    Sie legte ihre Hand auf seinen Arm.
    «Mr Fitzwilliam – »
    Er erwiderte die erschrockene Frage ihrer Augen mit einem ernsten, festen Blick.
    «Es ist Lord Whitfield, der alle diese Morde begangen hat!» sagte er. «Sie haben es die ganze Zeit gewusst, nicht wahr!»
    Sie schüttelte energisch

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