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Das Sternenprogramm

Das Sternenprogramm

Titel: Das Sternenprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken MacLeod
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selbstsüchtig. Auf
einer jenseits aller Berechnung angesiedelten Ebene hatte er
keine Angst vor dem Sterben mehr. Er hatte sich geöffnet,
hatte umfasst und empfangen und fand nun im eifersüchtig
gehüteten Mittelpunkt seines Lebens eine andere Person
vor.
    Sie erwachte mit wildem Wo-bin-ich-Blick, sah ihn und
lächelte.
    »Du bist noch da.«
    »Ja.«
    »Bist du schon lange wach?«
    Jordan zuckte die Achseln. »Eine ganze Weile.«
    »Was hast du gemacht?« Sie wälzte sich herum
und legte einen Arm und ein Bein über ihn.
    »Hab dir beim Schlafen zugesehen.«
    Sie tastete nach ihm. »Hmm… muss erregend gewesen
sein.«
    »Nicht so erregend, wie dich wach zu sehen.« Ihr
Kopf verschwand unter der Decke.
    »Und jetzt du.«
    Der Gezeitengeruch und Tanggeschmack, salzig und scharf, Meer
und Sumpf.
    Dann Kinn an Kinn, Mund an Mund, Zunge an Zunge; Schambein an
Schambein. Sie ergriff seine Hand, lenkte sie mit drängender
Präzision und platzierte seinen Finger, ein gefangenes
Glied, das zwischen ihren blindwütigen Stößen
seine Arbeit verrichtete. Bis sie ihn plötzlich fortzog, ihm
die Fingernägel ins Kreuz grub und ihn über den Rand
mitriss in einen sich aufbäumenden, gellenden Fall.
    Sie landeten ineinander verschlungen.
    »Puh.«
    »Man nennt dich nicht umsonst Cat.«
    Grinsend verdrehte sie die Augen und leckte sich über die
Zähne. Dann setzte sie sich auf, ergriff eine Hand voll
Papiertücher und wischte sich, immer noch katzenhaft, damit
ab.
    »Ich geh mal duschen«, sagte sie.
    »Ja, gut«, meinte Jordan. »Ich komme
mit.«
    Sie schob ihn zurück und sprang aus dem Bett.
    »Ein andermal«, sagte sie. »Im Moment
wäre das… sinnlos.«
    Sie schlüpfte in die Duschkabine.
    »Hey, Lover«, rief sie, als das Wasserrauschen
einsetzte, »du kannst etwas für mich tun.«
    »Ja?«
    »Mach Frühstück.«
     
    hallo jordan
    Jordan wartete gerade darauf, dass der Wasserkessel zu summen
begann, als hinter ihm aus der Luft eine leise, blecherne,
unmodulierte Stimme ertönte. In schlechter Imitation einer
Kampfhaltung wandte er sich um und entdeckte das Gesicht des
Schwarzen Planers auf einem kleinen TV-Flachbildschirm, der in
einer Ecke der Arbeitsfläche an der Wand lehnte. Er machte
große Augen, dann lächelte das animierte
Strichgesicht, offenbar als Reaktion auf seine Verblüffung.
An einer der Telekameras in einem Regal leuchtete neben der
unverwandt starrenden Linse ein kleines rotes Auge – eben
hatte es noch nicht geleuchtet.
    tut mir leid wenn ich dich erschreckt habe
    Die Stimme kam aus den Lautsprechern der Soundanlage, die
unheimlich perfekte Wiedergabe von Worten, die darauf
verzichteten, so tun zu wollen, als seien sie menschlichen
Ursprungs.
    »Freut mich, Sie wiederzusehen«, sagte er.
»Danke für das Geld. Dadurch hat sich viel
verändert in meinem Leben.«
    ich weiß ich habe deine fortschritte mit interesse
verfolgt deine neue freundin hat dir bestimmt erzählt dass
eine offensive unmittelbar bevorsteht
    Jordan nickte mit trockenem Mund. Irgendetwas an dem Gesicht
kam ihm verstörend bekannt vor, was nichts damit zu tun
hatte, dass er es bereits einmal gesehen hatte. Er hatte das
Gefühl, ihm schon einmal irgendwo begegnet zu sein.
Vielleicht war der Schwarze Planer ja ein ANR-Kader, der
unbemerkt in Norlonto umherlief, ein Gesicht wie viele
andere.
    nimm ihr nicht übel dass sie dir nicht alles gesagt
hat was sie weiß das darfst du nicht persönlich nehmen
denn sie ist eine gute kommunistin eine loyale tochter der
revolution und mutier der neuen republik wenngleich sie dich
auslachen würde wenn du ihr das ins gesicht sagen
würdest die offensive steht nicht mehr nur bevor sie hat
bereits begonnen und ich habe einen weiteren vorschlag für
dich das risiko ist beträchtlich und es gibt keine
finanzielle entschädigung doch ich glaube der umstand dass
du dazu beitragen kannst zahlreiche menschenleben zu retten wird
dir große genugtuung bereiten bist du interessiert
    »Ja.«
    ich bitte dich dringend dir zugang zu einigen systemen zu
verschaffen aus denen ich momentan ausgesperrt bin es geht
bloß darum einen code auf ein terminal zu übertragen
die ausführung dieses codes wie auch die relevanten
passwörter benötigen dein einverständnis bei dem
terminal handelt es sich um das hochsicherheitsterminal im
büro melody lawsons und tätig werden müsstest du
so bald wie möglich
    »Ach, das Terminal.« Er hoffte, die
Routinen, die der

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