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Das Sternenprogramm

Das Sternenprogramm

Titel: Das Sternenprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken MacLeod
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an.
    Catherin Duvaliers Konto, dessen Behandlungskosten dem
Kollektiv in Rechnung gestellt wurden, war geschlossen. Nachdem
er sich durch die verschiedenen Schichten von Service-Avatars
hindurchgearbeitet hatte, erfuhr Moh von einem Angestellten, dass
die Patientin tatsächlich entlassen worden war. Bereits vor
Stunden, ohne irgendeinen Hinweis auf ihren weiteren
Verbleib.
    Moh unterbrach die Verbindung und starrte auf den leeren
Bildschirm. Am liebsten hätte er den Schädel
dagegengeschlagen. Zu Cat führte kein Weg zurück. Er
wusste nicht, welcher Gruppierung sie angehörte. Nicht, dass
ihm das weitergeholfen hätte: nach ihrer bedingungslosen
Freilassung würden ihre Leute sowieso nichts mehr von ihr
wissen wollen. Wenn er Donovans Forderung nicht entsprechen
konnte, würde er und vielleicht sogar das ganze Kollektiv
vor einem der so genannten Genfer Gerichtshöfe angeklagt
werden, die sich mit Streitigkeiten zwischen Gemeinwesen und
verschiedenen politischen Gruppierungen befassten. Solange
respektable Gerichte um Kunden wetteiferten, hätte sich
keine Schutztruppe von Norlonto, die etwas auf sich hielt, jemals
an ein solches Gericht gewandt. Die Gerichtshöfe, die auf
Grundlage der Genfer Konvention Recht sprachen, waren für
Terroristen und Staaten gedacht, die ihre Streitigkeiten mit
erpresstem Geld bezahlten. Donovans Klage würde dort keine
fünf Minuten lang standhalten, doch diese fünf Minuten
und die vielen Monate der Vorbereitung würden das Kollektiv
ein Vermögen und seinen guten Ruf kosten.
    Er musste Cat finden. Er musste die Sache mit Donovan regeln,
sonst konnte er bloß noch darauf hoffen, dass die
Revolution stattfand, bevor die Verluste zu groß wurden.
Bei einem Sieg der ANR würden die Genfer Gerichtshöfe
sowieso verschwinden. Das war immerhin ein kleiner
Hoffnungsschimmer.
    Es gab auch noch andere Möglichkeiten. Er verschickte ein
Rundschreiben an die Adressen auf der umfangreichen Mailing-Liste
des Kollektivs und bat dringend um Hinweise auf Catherin
Duvaliers Aufenthaltsort. Anschließend verschickte er an
die Adresse bdonovan©cla.org.ter, die einzige allgemein
bekannte Adresse Donovans, eine persönliche,
verschlüsselte Nachricht, worin er das Problem schilderte
und um Aufschub bat.
    Erschöpft machte er Kaffee und ging wieder nach oben.
Janis das ganze Schlamassel zu erklären würde nicht
leicht sein, doch es wäre eine gute Vorübung auf die
Aussprache mit den Genossen.
     
    »Du bist ein Idiot«, sagte sie, als er geendet
hatte.
    Im Stillen musste er ihr beipflichten. Wahrscheinlich war er
sogar im klinischen Sinn verrückt. Zumindest in Norlonto
glich das einem Verbrechen ohne Opfer.
    Während er beobachtete, wie in ihrem Gesicht aufrichtiger
Ärger mit einer Art stoischer, entsetzter Belustigung um die
Vorherrschaft kämpfte, kam ihm ein neuer Gedanke: Und
wahrscheinlich bin ich besessen von dir.
    Die Verärgerung gewann die Oberhand.
    »So läuft das also mit Typen wie euch, ja?«,
sagte sie. »Ihr habt nichts weiter als Alkohol, Dope,
Tanzen bis zum Umfallen und weiß der Himmel welche
Scheiße sonst noch im Kopf, hab ich Recht?«
    »Nicht im Dienst«, erwiderte Kohn. »Vergiss
das nicht.«
    »Du warst im Dienst, verdammt noch mal«, sagte
sie. »Wir haben einen Vertrag geschlossen, oder hast du das
vergessen?«
    »Ja, schon gut, schon gut.«
    Ihre Wut verflog. »Könntest du nicht irgendwie ins
Krankenhaussystem eindringen und nachsehen, ob die irgendwelche
Daten gespeichert haben, vielleicht einen Hinweis auf ihre
Agentur?«
    »Wir reden hier von einem Krankenhaus, Janis«,
rief er ihr behutsam in Erinnerung. »Nicht von einer
Universität oder einer geheimen
Forschungseinrichtung. Das Gleiche gilt auch für die
Körperbank.«
    Sie hatte den Scherz nicht kapiert. »Ich habe geglaubt,
die Universität verfüge über gute
Sicherheitssysteme. Wir verwenden eine eigene
Verschlüsselungstechnik und AI nach neuestem Stand der
Technik.«
    Er wälzte sich zu ihr herum, packte sie und brachte sie
zum Lachen. »Solltest du jemals auf eine Bank stoßen,
die ihre Tresorräume von rückfälligen
Tresorknackern und Schlosserlehrlingen bewachen lässt,
beaufsichtigt von Typen, die nicht mal zehn Ziffern im Kopf
behalten können, ohne sie zu notieren – dann sag mir
Bescheid, und du kriegst einen Anteil, okay?«
     
    Als Jordan auf dem langen Sofa erwachte, war der Raum voller
Leute, die entweder gerade hereinkamen

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