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Das stille Qi Gong nach Meister Zhi-Chang Li: Innere Übungen zur Stärkung der Lebensenergie (German Edition)

Das stille Qi Gong nach Meister Zhi-Chang Li: Innere Übungen zur Stärkung der Lebensenergie (German Edition)

Titel: Das stille Qi Gong nach Meister Zhi-Chang Li: Innere Übungen zur Stärkung der Lebensenergie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Olvedi
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den Hohlraum des Atlas hineinragt. Um den Zapfen kann der Kopf samt dem Atlas im Halbkreis gedreht werden.
    Der unterste (»prominente«) Halswirbel ragt am weitesten vor und bildet den Übergang zu den zwölf Brustwirbeln, die größer sind. Dieser Teil der Wirbelsäule ist wenig beweglich, vor allem im oberen Teil, wo die Rippenbogen ansetzen. Er gestattet nur das Neigen und Drehen des Oberkörpers bis zu einem gewissen Grad.
    Beweglicher sind die fünf massiven Lendenwirbel. Sie ermöglichen das Beugen und Strecken des Rumpfes. Das Kreuzbein, auf dem sie sich erheben, bildet eine Platte aus fünf miteinander verwachsenen Wirbeln und ist fest mit dem Becken verbunden. Am Übergang vom Kreuzbein zu den Lendenwirbeln kommt es leicht zu schmerzhaften Verschiebungen.
    Den letzten Abschnitt der Wirbelsäule bildet bei den Wirbeltieren der meist lange und bewegliche Schwanz. Beim Menschen dagegen sind die letzten vier Wirbel verkümmert und zu einem kurzen Fortsatz, dem Steißbein, verschmolzen.
    Durch gelenkartige Verbindungen wird die Wirbelsäule zwischen den beiden großen Beckenknochen gehalten. Beim Sitzen wird sie vor allem von den beiden Sitzhöckern oder Sitzbeinen, dem untersten Knochenpaar des Beckens, gestützt.
    Wirbelsäulenübungen
    Diese Wirbelsäulenübungen aus der buddhistischen Tradition unterlagen früher strengster Geheimhaltung. Im modernen China gehören sie neben den Kranichübungen zu den wichtigsten Übungen des Qi Gong.
    Man kann vier grundlegende Bewegungen unterscheiden: »Wellen«, »Pendeln«, »Drehen« und »Dehnen«. Diese Bewegungen sind Bestandteile diverser komplexer Qi-Gong-Übungen, doch müssen sie zunächst einzeln eingeübt werden.
    Wellen
    Diese Übungen werden am besten im Stehen ausgeführt; aber es ist auch möglich, sie im Sitzen auf einem Hocker auszuführen:
     
Die Füße sind etwa schulterbreit auseinandergestellt, die Füße stehen parallel oder zeigen mit den Zehen ein wenig nach außen. Es ist ein sehr natürliches, entspanntes Stehen, fest und locker zugleich.
Das »Wellen« besteht aus sanften, wellenförmigen Bewegungen des Rückens nach vorn und hinten. Die Wellenbewegung beginnt mit dem Steißbein und setzt sich am Rücken aufwärts fort. Die Schultern sollen locker hängen, und der Kopf bewegt sich weich mit und unterstützt die Empfindung, dass die Wirbelsäule sich in Schlangenlinienform nach vorn und hinten windet. Die Hände schwingen leicht mit.
Die Aufmerksamkeit richtet sich nacheinander auf die einzelnen Wirbel und deren Bewegung, erst aufwärts bis zum Schädel, dann wieder abwärts bis zum Steißbein. Man übt dies drei-, sechs- oder neunmal.

    Im Verlauf des Übens geschieht es ganz von selbst, dass sich die Aufmerksamkeit weniger auf die einzelnen Wirbel und mehr auf das Fließen des Qi richtet. Bei fortgeschrittenem Üben wird der Eindruck entstehen, dass die Bewegung nicht mehr absichtlich ausgeführt wird, sondern vom Fluss des Qi ausgeht.
    Der Meridian entlang der Wirbelsäule reicht tief in den Körper hinein. Wird das Qi darin aktiviert, bewirkt dies ein Gefühl von Ausdehnung und Stärke.
    Pendeln
     
Diese Bewegung hat ebenfalls die Form einer Schlangenlinie, doch bewegt sich die Wirbelsäule in diesem Fall nach beiden Seiten. Das Pendeln beginnt mit einer Bewegung des Steißbeins nach links. Der Körperschwerpunkt liegt nicht genau über der Fußmitte, sondern ist ein wenig weiter nach hinten verlagert.
Bei der Pendelbewegung richtet sich die Aufmerksamkeit zunächst ebenfalls auf die einzelnen Wirbel, von unten nach oben, dann von oben nach unten, drei-, sechs- oder neunmal. Die Hände gehen leicht mit der Bewegung mit – wie Wasserpflanzen, die von der Strömung des Wassers bewegt werden. Die Ellbogen hängen schwer herab. Nach einiger Zeit des Übens übernimmt ebenfalls das Qi die Regie.

    Drehen
     
Hierbei wird der ganze Körper bei festem Stand um seine Achse gedreht, abwechselnd nach beiden Seiten. Die stärkste Drehung beschreibt der Kopf, die geringste das Becken. Wieder folgt die Aufmerksamkeit zunächst jedem einzelnen Wirbel, erst nach oben, dann nach unten, drei, sechs- oder neunmal. Die Arme schwingen sanft mit.

    Auch hier wird die Bewegung nach einiger Vertrautheit mit der Übung vom Qi gesteuert.
    Dehnen
    Eine weitere grundlegende Übung für die Wirbelsäule, bei der die Bewegung kaum sichtbar ist, ist das Dehnen nach oben und unten.
     
Stehend wie zuvor, mit leicht gebeugten Knien, wird das Kinn ein wenig angezogen

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