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Das stille Qi Gong nach Meister Zhi-Chang Li: Innere Übungen zur Stärkung der Lebensenergie (German Edition)

Das stille Qi Gong nach Meister Zhi-Chang Li: Innere Übungen zur Stärkung der Lebensenergie (German Edition)

Titel: Das stille Qi Gong nach Meister Zhi-Chang Li: Innere Übungen zur Stärkung der Lebensenergie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Olvedi
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Verlauf der Meridiane zu erkennen; eine allgemeine Vorstellung genügt.
Mit einem leichten Wippen in den Knien werden die Meridiane in der Vorstellung gerade geschüttelt. Zu Beginn kann man ein paar Mal die Fersen anheben und fallen lassen und dabei mit ein wenig Kraft aufstampfen, so dass eine leichte Erschütterung durch den Körper geht. Danach bleiben die Fußsohlen am Boden.

    Die Bewegung sollte immer natürlicher werden und aus dem Inneren kommen, so dass die äußere Bewegung eher die Folge der inneren Bewegung ist als eine »gemachte« Bewegung. Im Verlauf wird die äußerlich sichtbare Bewegung geringer, während sich die innere Bewegung vertieft und alle Bereiche des Körpers erfasst.

     
Das Hüftgelenk bildet die Achse der Bewegung, die zuerst auf und ab und dann auch sanft nach vorn und nach hinten schwingt. In der Vorstellung nehmen wir eine Verbindung mit den Meridianen auf; von oben nach unten werden sie »ausgeschüttelt« und als gerade und durchlässig visualisiert. Das verbrauchte Qi sinkt in den Meridianen nach unten.
Nach etwa sechs Minuten dieses sanften Schüttelns nimmt der Körper wieder eine ruhige, entspannte Haltung ein. Das reine Qi ist nun in Bewegung gekommen und treibt das verbrauchte Qi nach unten, so dass es durch die Yongquan-Punkte an den Fußsohlen (siehe Abb. 7, S. 148) abfließen kann (reines Qi ist in der Vorstellung hell und beschaffen wie ein sehr feines »Fluidum«; das verbrauchte Qi ist wie eine trübe bis schwarze, mehr oder minder dickflüssige Substanz).

    Man kann das Abfließen des verbrauchten Qi mit dem Ausatmen verbinden; mit dem Einatmen verbindet sich in diesem Fall keine bestimmte Vorstellung. Der Einatem ist kürzer, der Ausatem länger.

     
Das verbrauchte Qi fließt durch die »Sprudelnde Quelle« (Yongquan) an den Fußsohlen in die Erde ab, und der freie Qi-Fluss in den Meridianen wird von einem Gefühl zunehmender Leichtigkeit und Transparenz begleitet. Diese zweite Phase dauert ebenfalls sechs Minuten.
Die dritte Phase, die drei Minuten dauert, beinhaltet das Sammeln des Qi im Unteren Dantian (im Unterbauch), bis eine deutliche Empfindung (und/oder ein inneres Bild) des Qi-Speichers und ein Gefühl der »Aufladung« entstehen. Die Körperhaltung ist dabei ruhig und entspannt, das diskursive Denken möglichst reduziert.

    Die einzelnen Schritte der Schüttelübung
     
Stehen mit gutem Kontakt zum Boden. Mit den Zehen kurz den Boden ergreifen.
Die drei vorbereitenden Übungen.
Imaginieren des Meridiansystems.
     
Schütteln mit der Vorstellung, dass alle Meridiane begradigt werden. Sechs Minuten.
Stehen; das verbrauchte Qi sinkt in den Meridianen nach unten und fließt durch die Yongquan-Punkte ab. Verbindung mit dem Atem: Der Einatem ist kürzer und nicht mit einer Vorstellung verbunden; der Ausatem ist länger und wird mit der Vorstellung des Abfließens von verbrauchtem Qi verbunden. Sechs Minuten.
Verbindung mit dem Unteren Dantian; Qi einsammeln, »aufladen«. Drei Minuten.

    Die Schüttelübung hat eine besonders ableitende Qualität. Sie ist eine große Hilfe für Menschen mit einem sitzenden Beruf, die oft unter temporären Stauungen leiden. Die häufige Praxis der Schüttelübung vermeidet, dass sich solche Stauungen verfestigen und zu chronischen Mustern ausbilden.
    Der Kleine Kreislauf
    Dies ist eine der grundlegenden taoistischen Übungen des Stillen Qi Gong. Sie aktiviert den natürlichen Fluss des Qi auf einer Kreisbahn, die an der Rückseite des Körpers aufwärts- und an der Vorderseite abwärtsführt. Diese Kreisbahn verbindet zwei Kanäle, die im Qi Gong eine zentrale Rolle spielen (sie gehören nicht zu den zwölf Meridianen des Akupunktursystems, die unmittelbar mit den Organen in Verbindung stehen): den in der vorderen Körpermitte verlaufenden Ren Mai (»Dienergefäß«), einen Yin-Meridian, und den entlang der Wirbelsäule verlaufenden Du Mai (»Lenkergefäß«), einen Yang-Meridian. Bestimmte Punkte sind als hauptsächliche Stationen des Kreislaufs lokalisiert (wenn von »Punkten« die Rede ist, darf man das nicht wörtlich nehmen – es sind eher »Bereiche«, mit der größten Dichte in der Mitte).
    Der natürliche Qi-Fluss verläuft in beiden Meridianen nach oben. Im Kleinen Kreislauf wird jedoch im vorderen Kanal, Ren Mai, das Yin-Qi nach unten gedrückt und zurückgedrängt, während im rückwärtigen Kanal, Du Mai, das »feurige« Yang-Qi hochgetrieben wird (der Rücken entspricht dem Berg, und der Berg ist dem Osten

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