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Das stille Qi Gong nach Meister Zhi-Chang Li: Innere Übungen zur Stärkung der Lebensenergie (German Edition)

Das stille Qi Gong nach Meister Zhi-Chang Li: Innere Übungen zur Stärkung der Lebensenergie (German Edition)

Titel: Das stille Qi Gong nach Meister Zhi-Chang Li: Innere Übungen zur Stärkung der Lebensenergie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Olvedi
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wichtig ist, mit dem Kleinen Kreislauf gründlich vertraut zu werden, bis sich eine deutliche Wahrnehmung des Qi-Flusses einstellt. Auf dieser Grundlage ist mit allen späteren Übungen leichter umzugehen.
    Wird der Kleine Kreislauf regelmäßig geübt, rückt er nach und nach mehr ins Körperinnere; traditionell spricht man von sechs Schichten von außen nach innen. Zuerst fließt das Qi in einer Bahn direkt unter der Haut; nach etwa drei Monaten berührt es die Wirbelsäule; nach etwa einem Jahr verläuft ein Teil des Qi-Stroms in der Wirbelsäule; nach ein paar Jahren fließt das Qi direkt durch das Rückenmark.
    Allgemeine Abschlussübung
    Das korrekte Abschließen einer Übung ist ebenso wichtig wie das richtige Einstimmen und die genaue, aufmerksame Ausführung. Es heißt: »Wenn man nicht richtig abschließt, ist alles Üben umsonst.«
    Das Untere Dantian ist der grundlegende Energiespeicher. Nach jeder Übung muss das gestärkte, genährte und »kultivierte« Qi in diesem Speicher eingesammelt werden. Nach Meister Li lässt sich das mit einem Bankkonto vergleichen, wo man sein Geld hortet, um es im gegebenen Fall zur Verfügung zu haben. Ähnlich wird das Qi im Unteren Dantian gesammelt, damit es der Körper »abheben« kann, wenn er es braucht. Die Qi-Gong-Praxis dient dazu, den Speicher zu füllen und viel Qi bereitzuhalten. Auf diese Weise werden Schwächen in den Organ-Funktionskreisläufen behoben oder verhindert.
    Auch das Mittlere und das Obere Dantian sind Qi-Speicher. Sie kommen jedoch erst zum Einsatz, wenn das Untere Dantian stabil geworden ist. Ein verfrühter Einsatz der oberen Speicher kann für die Gesundheit gefährlich werden (Aufladung des Mittleren Dantian – die zentrale Methode in der buddhistischen Energiearbeit – bei Schwäche im Unteren Dantian führt zum Beispiel leicht zu »Hitze im Herzen«).
    Schädlich ist auch das plötzliche Abbrechen inmitten einer Übung, etwa, wenn man gerade die Lust am Üben verloren hat oder wenn man durch die Türklingel oder das Telefon unterbrochen wird. Am günstigsten ist es natürlich, jede Möglichkeit einer Unterbrechung auszuschalten. Wenn eine Unterbrechung jedoch unumgänglich ist, sollte zumindest das Qi im Unteren Dantian eingesammelt werden, so gut es in der Kürze geht.
    Nach der Unterbrechung sollte die Übung mit einer kurzen Vorbereitung wieder aufgenommen und dann ordentlich zu Ende gebracht werden. Um den Abschluss deutlicher zu machen, kann man das Qi in einer kleiner werdenden Spirale im Uhrzeigersinn im Unteren Dantian »einrollen«. Zur Unterstützung kann man dabei auch die Hände verwenden. Sie werden mit den Handflächen übereinander (bei Frauen liegt die linke Hand oben, bei Männern die rechte) auf das Untere Dantian gelegt und begleiten die Spirale mit einer sanften kreisenden Bewegung.
    Es ist wichtig, ein deutliches Gefühl der Abrundung und Abgeschlossenheit der Übung zu erzeugen. Das gilt für alle formalen Übungen. Bei nichtformalen Übungen genügt eine kurze Kontaktaufnahme mit dem Unteren Dantian.
    Massage
    An die Übung des Kleinen Kreislaufs kann man sehr wirkungsvoll eine Massage bestimmter Punkte im Gesicht (siehe auch »Augentraining«, S. 214ff.) und am Hinterkopf anschließen, vor allem als Vorbeugung gegen oder zur Heilung von Erkältungen, Problemen mit den Augen und Ohren, bei Schlafstörungen und Konzentrationsschwäche.

    • Yintang: Dieser Punkt liegt in der Mitte zwischen den Augenbrauen, im Bereich des Oberen Dantian. Eine sanfte Massage mit der Kuppe des Mittelfingers hilft bei Kopfschmerzanfälligkeit, Schlafstörungen und müden Augen. Etwa eine Minute genügt.

    • Yingxiang: Die beiden Endpunkte des Dickdarm-Meridians seitlich der Nasenflügel werden kreisend mit der Kuppe des Mittelfingers massiert. Dies unterstützt die Abwehrkraft gegen Erkältungen und lindert Schnupfen, vor allem, wenn er sich chronisch eingenistet hat.

    • Jadekissen: Das Feld um die Blasen-Punkte Yuzhen, die sich auf beiden Seiten des Hinterkopfs über dem Schädelansatz befinden, wird mit sämtlichen Fingerkuppen beider Hände zugleich sanft gerieben. Diese Aktivierung wirkt vielseitig: bei Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Müdigkeit, angegriffenen Nerven, Antriebslosigkeit und Konzentrationsmangel.

Abb. 15/16:
Meridian-Punkte für die Kopfmassage
    • Fengqi: Diese beiden Gallenblasen-Punkte befinden sich am Hinterkopf unterhalb des Schädelknochens und seitlich des zweiten Halswirbels in einer muskulären

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