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Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
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Computer hat mit Hilfe des GPS die Flugbahnen der Vögel aufgezeichnet. Linien in einem Raster. Wobei diese Linien mehr oder weniger schnurgerade entlang des Feldes verlaufen, als wären sie von einem Rasenmäher oder einer Sämaschine gezogen worden.
    Der Gedanke lässt ihn nicht mehr los. Seltsame Kreaturen. Was hatte sie dazu veranlasst, in solch geraden Linien zu fliegen? Er geht zu seinem Wagen und stöbert im Kofferraum herum, bis er ein paar von den Beuteln zum Eintüten von Beweismaterial findet. Dann klettert er über den Zaunübertritt, der auf das Feld führt. Jimmy bringt sich in eine Linie mit den pickenden Geiern und beginnt Proben zu nehmen. Bodenproben.
    Es ist reine Spekulation von ihm, aber wenn er recht hat, sind die Geier tatsächlich auf die sterblichen Überreste von Tony Naylor gestoßen.
    Was bedeuten würde, dass die Leiche des Mannes auf irgendeine Art zu Brei verarbeitet und wie Mist auf das Feld ausgebracht wurde.

97
    Megan stellt zwei Gläser Wein auf den Pub-Tisch zwischen ihr und Gideon. Es handelt sich um eine schizophrene Sorte Lokal, eine Mischung aus modernem Bistro und altmodischer Kneipe. Krabbenküchlein und Dominosteine. Rucola-Salat und Speckchips.
    Er zieht das Glas zu sich heran, trinkt aber nicht. Ihm gehen so viele Dinge durch den Kopf. Dinge, die er gerne loswerden würde. »Erinnern Sie sich noch an das, was ich Ihnen bei Ihrem letzten Besuch im Haus meines Vaters gesagt habe? Dass er sich meiner Meinung nach wegen dieser geheimen Gesellschaft umgebracht hat – dieser Jünger der Geheiligten?«
    Sie nickt zögernd. Gideons Geisteszustand bereitet ihr ernstlich Sorgen. »Ja, ich erinnere mich. Die geheime Organisation, von der Sie erzählten, er habe sie in seinen Tagebüchern erwähnt.«
    Gideon spürt ihre Skepsis. »Halten Sie mich für verrückt? Glauben Sie, Trauer und Trauma haben mich in den Wahnsinn getrieben?«
    »Nein.« Sie bemüht sich um einen mitfühlenden Ton. »Sie sind definitiv nicht verrückt. Allerdings glaube ich, dass Ihnen die Aufregungen der letzten Zeit doch ziemlich zugesetzt haben.« Sie beugt sich vor und fügt in ruhigem Ton hinzu: »Gideon, es mag ja durchaus sein, dass Ihr Vater in die Machenschaften irgendeiner geheimen Organisation verwickelt war, aber ich bezweifle, dass das etwas mit seinem Selbstmord zu tun hatte.« Zögernd fügt sie hinzu: »Ich sage das nur ungern, aber meiner Erfahrung nach nehmen sich Menschen aus vielen unterschiedlichen, stets sehr persönlichen Gründen das Leben, aber nie wegen ihrer Mitgliedschaft in irgendeinem Privatclub.«
    Gideon schüttelt den Kopf und schiebt sein Glas nervös auf dem Tisch herum. »Der Mann, der ins Haus meines Vaters eingebrochen ist, gehörte auch zu der Gruppe.« Er beugt sich vor. »Und ich spreche hier nicht von einer Pfadfindergruppe. Es handelt sich dabei um etwas richtig Schlimmes.«
    Megan verlegt sich auf einen offizielleren Befragungston. »Sie mögen ja dieser Meinung sein, aber beweisen können Sie es nicht, oder?«
    »Ich
weiß
es.« Gideon legt eine Hand ans Herz. »Hier drinnen weiß ich es.«
    »Vor Gericht reicht das leider nicht aus.« Megan merkt, dass sie ihn mit ihren Worten verletzt, aber ihr ist auch klar, dass es nichts bringt, wenn sie ihm erlaubt, sich weiter etwas vorzumachen. »Meinen Sie denn nicht, dass ein paar von denen heute gekommen wären, um Ihrem Vater die letzte Ehre zu erweisen, wenn er tatsächlich Mitglied einer solchen Gesellschaft, einer solch engen Bruderschaft gewesen wäre? Aber es war kein Mensch da. Niemand außer Ihnen und mir.«
    Diese Bemerkung tut weh. »Vielleicht wussten sie nichts davon. Es stand in keiner Zeitung.« Ihm kommt noch ein anderer Gedanke. »Vielleicht haben sie sich auch bewusst dagegen entschieden.« Er wirft ihr einen eisigen Blick zu. »Vielleicht haben sie damit gerechnet, dass jemand von der Polizei hier sein würde.«
    Sie versteht, worauf er hinauswill. »Ich bin nicht nur aus diesem Grund gekommen.«
    »Nein, natürlich nicht.« Er hört selbst, wie bitter seine Worte klingen. »Entschuldigen Sie.« Nun nimmt er doch einen Schluck von dem Wein. Für ihn schmeckt er nach sauren Äpfeln. Er findet im Moment an gar nichts Geschmack oder Freude. »Ich hatte kürzlich jemanden von einer Baufirma im Haus. Der Mann behauptete, er habe von dem Brand gehört und wolle mir helfen, den Schaden zu beheben. Angeblich hatte er auch schon für meinen Vater gearbeitet, weshalb ich ihm am Ende einen Kostenvoranschlag machen

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