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Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
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weiteren Attacken zu schützen, aber Draco hat sich bereits aus seinem Sitz gestemmt und lässt die Fäuste auf Gideons Kopf und Gesicht niederprasseln.
    Das Ganze dauert keine zehn Sekunden. Zum Abschluss hält Draco ihn mit eisernem Griff am Nacken fest und verpasst ihm einen letzten Schlag, den schmerzhaftesten von allen. »Vergiss nicht, du Großmaul: Wenn wir allein sind, bin
ich
dein Meister. Du gehörst mir. Es wäre mir ein Vergnügen gewesen, deinen Vater zu töten, und es wäre mir ein noch größeres Vergnügen, dich zu töten.«

108
    Der Rest der Fahrt zum Chase-Anwesen verläuft in quälendem Schweigen, wobei die Qualen hauptsächlich Gideon empfindet: Seine Lippe ist aufgeschlagen, und ein Zahn fühlt sich locker an.
    Draco führt ihn ins Haus, wo er ihm die Handschellen abnimmt und ihn dann schnurstracks hinauf zu der geheimen Kammer zerrt.
    »Gute Arbeit«, erklärt er, als Gideon mit ihm vor die verborgene Tür tritt. Prüfend klopft er mit seinen dicken, permanent aufgeschürften Handwerkerknöcheln dagegen. »Wirklich nicht schlecht. Wenn ich nicht schon wüsste, dass sich dahinter ein Raum befindet, wäre ich nie auf die Idee gekommen.«
    Ohne seinen Worten Beachtung zu schenken, tritt Gideon in den langen schmalen Raum.
    Draco kann seinen Schock nicht verbergen, als er feststellt, dass die Regale leer sind. Nur Staub und verblasste Wandfarbe erinnern noch daran, wo vorher die Tagebücher standen.
    Gideon tupft seinen blutenden Mund ab. »Was hast du erwartet?«
    »Riskier ja keine dicke Lippe.« Draco grinst einen Moment über seinen eigenen Witz, ehe er sich daranmacht, den Raum zu inspizieren. Ein paarmal klopft er gegen die Wand, an einigen Stellen auch mit den Absätzen gegen den Boden. »Gibt es hier noch mehr Verstecke?« Wieder lässt er einen Fuß auf den Holzboden niedersausen.
    »Hast du denn keine Bedenken wegen meiner beschädigten Balken?«, fragt Gideon sarkastisch.
    »Das ist
Eichenholz
«, belehrt ihn Draco. »Es bräuchte schon den berühmten Großbrand von London, um solche Balken abzufackeln.« Er klopft die Dachvertäfelung ab. Gideons Blick schweift zu einer Stelle am anderen Ende des Raumes, direkt über dem Teleskop seines Vaters.
    Wenige Zentimeter davor hört Draco zu klopfen auf. »Also, wo sind sie? Wohin hast du die Bücher deines Alten gebracht?«
    Elektronisches Gebimmel erspart Gideon die Antwort. Die Klingel draußen am Tor. Draco wirkt plötzlich nervös. »Erwartest du jemanden?«
    Gideon zuckt mit den Achseln. »Nicht dass ich wüsste. Unten in der Küche ist ein Überwachungsmonitor. Da können wir schauen, wer es ist.«
    Als sie den kleinen, an der Wand angebrachten Bildschirm betrachten, ist eine Frau zu sehen, die mit ihrem Wagen vor dem Zufahrtstor steht.
    »Die kenne ich«, erklärt Gideon. »Das ist die Polizistin, die wegen des Selbstmords meines Vaters ermittelt. Bestimmt kann sie vom Tor aus unsere Wagen in der Einfahrt stehen sehen.«
    »Lass sie rein, aber sieh zu, dass du sie schnell wieder loswirst.« Mit diesen Worten macht sich Draco auf den Weg in das vom Feuer beschädigte Arbeitszimmer. »Wie es aussieht, muss ich wohl den Brandschaden noch einmal inspizieren.«
    Nachdem Gideon das Tor entriegelt hat, öffnet er die Haustür und geht hinaus, um Megan zu begrüßen, die gerade ihren Wagen abstellt. Erneut tupft er sich mit dem Handrücken die Lippe ab.
    »Guten Morgen, Inspector. Ich habe heute gar nicht mit Ihrem Besuch gerechnet.«
    Sie greift nach ihrer Handtasche und steigt aus. »Ich wollte sehen, wie es Ihnen geht.« Sie bemerkt die geschwollene, immer noch blutige Lippe. »Offenbar nicht sehr gut. Was ist denn passiert?«
    Gideon fasst sich an den Mund. »Ich wollte im Arbeitszimmer etwas reparieren und bin dabei gestürzt. Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht.«
    Ihr Blick schweift ab, weil Draco gerade aus dem Haus kommt und auf seinen Lieferwagen zusteuert. »Sie haben einen Handwerker da?«
    Gideon sieht zu ihm hinüber. »Ja, Mister Smithsen hat für meinen Vater ein paar Arbeiten ausgeführt und war so freundlich vorbeizuschauen, nachdem er von dem Brand erfahren hatte.«
    »Das nenne ich gute Nachbarschaft.«
    Sie muss an das Gespräch denken, das sie im Anschluss an die Einäscherung seines Vaters im Pub geführt haben. Gideon hatte dabei erwähnt, dass dieser Smithsen schon einmal da gewesen sei und seiner Meinung nach etwas mit dem Tod seines Vaters zu tun habe.
    »Nicht zu fassen, was der arme Mister Chase alles

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