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Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
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ihrer wiederbelebten Beziehung mit ihrem Ex-Mann. Bis jetzt läuft alles recht gut. Adam hat die vergangene Nacht in Megans Haus verbracht, ihrem früheren
gemeinsamen
Haus, und als Sammy an diesem Morgen zu ihnen kam, strahlte sie wie ein Honigkuchenpferd.
    Um zwanzig vor neun joggt direkt vor Megan ein Mann über die Straße, sperrt die Ladentür auf und schaltet sämtliche Lichter an. Sie beobachtet, wie er eine rot-weiß gestreifte Schürze anzieht und hinter Arbeitsplatten und Kühltheken zu hantieren beginnt. Sie schätzt ihn auf Anfang zwanzig. Definitiv nicht ihre Zielperson. Kurz nach neun dreht er ein Schild um, das im Glaseinsatz der Tür hängt, und erklärt den Laden auf diese Weise für geöffnet. Megan wartet noch eine Weile. Um halb zehn steigt sie aus, zückt ihr Notizbuch und betritt das Geschäft.
    Eine Messingglocke bimmelt, als sie die Ladentür öffnet und wieder schließt. Sie wartet gar nicht erst auf eine Begrüßung. »Ich bin Eileen Baxendale und komme im Auftrag der Finanzbehörde, Abteilung Kommunalsteuern.« Sie tut so, als wollte sie sich Notizen machen. »Sie heißen?«
    »Carl, Carl Pringle.« Er wirkt völlig perplex. »Über die Steuern weiß ich nicht Bescheid.«
    »Nein? Wer dann?« Sie blickt sich betont suchend um.
    »Da müssen Sie mit Matt sprechen. Mister Utley, dem Besitzer. Ich bin hier nur angestellt.«
    »Und wann kann ich mit ihm sprechen?«
    »Heute kommt er nicht. Er hat gesagt, ich soll den Laden allein schmeißen.«
    »Ist er krank?«
    »Das weiß ich nicht. Er hat nur gesagt, dass ich heute den Laden schmeißen soll und er mich später anruft.«
    Sie verfügt bereits über genug Informationen, um Utley aufzuspüren. Um an seine Privatadresse zu kommen, braucht sie nur einen Blick ins Wählerverzeichnis zu werfen, und geschäftlich muss er sowohl beim Finanzamt als auch beim Gesundheitsamt registriert sein. Es hat wenig Sinn, dem Jungen wegen ein paar zusätzlichen Informationsschnipseln weiter zuzusetzen. »Na schön, dann komme ich eben in den nächsten Tagen noch einmal.« Begleitet von erneutem Gebimmel verlässt sie den Laden.
    Während der Rückfahrt zum Präsidium beantragt sie telefonisch die Überprüfung ihres vermissten Metzgers. Mit ein bisschen Glück hat sie die Ergebnisse schon auf dem Schreibtisch, wenn sie eintrifft.
    Als sie die Räume der Kripo betritt, begrüßt Jimmy Dockery sie mit einem Blatt Papier und einem Lächeln. »Ich komme gerade aus dem Labor. Sehen Sie sich das an.«
    Er legt ihr den forensischen Bericht auf den Tisch, deutet auf den wesentlichen Teil und fasst zusammen: »Das Feld neben der ausgebrannten Scheune war mit winzigen Teilchen menschlichen Ursprungs übersät.«
    Megan reißt die Augen auf. »Sie sind mit den Hunden da raus?«
    Er lacht. »Nein, Hunde waren das nicht. Etwas viel Besseres. Das klingt jetzt vielleicht verrückt, aber ich habe mal einen Artikel über deutsche Ermittler gelesen, die mit Bussarden nach Leichen suchen. Nachdem ich weder ein Bodenradarteam noch Spürhunde auftreiben konnte, habe ich mich mit einem Fachmann für exotische Vögel in Verbindung gesetzt, und der hat das betreffende Feld daraufhin von zwei Truthahngeiern absuchen lassen.« Mit stolzer Miene deutet er erneut auf den Bericht. »Das ist das Ergebnis.«
    Megan ist beeindruckt. Sie liest, was der Mikrobiologe herausgefunden hat: »Die untersuchten Bodenproben enthielten menschliche Überreste. Die gesamte identifizierte DNA lässt sich ein und derselben Einzelperson zuordnen.«
    »Als Sie sagten, Tony Naylor liege auf dem Feld begraben, hatten Sie vollkommen recht, Boss.«
    Megan zwingt sich zur Vorsicht. »Stellen wir erst mal sicher, dass es sich tatsächlich um Naylor handelt, bevor wir mit jemandem darüber sprechen. Vielleicht können Sie einen DNA -Vergleich mit Blutproben seiner Schwester oder Eltern veranlassen. Und schauen Sie in der landesweiten Datenbank nach, ob wir ihm in Zusammenhang mit irgendeinem Gesetzesverstoß mal Blut abgenommen haben. Ach ja, und lassen Sie den Besitzer des Ackers befragen. Ich bin schon höllisch gespannt, wie er dazu kommt, seine Feldfrüchte mit menschlichen Überresten zu besprühen.«

107
    Gideon verlässt das Heiligtum so, wie er gekommen ist: mit verhülltem Kopf und Handschellen, im Laderaum eines unauffälligen Lieferwagens aus dem Fuhrpark eines Bauunternehmers.
    Nach zwanzig Minuten biegt der Wagen rumpelnd von der Straße ab und kommt zum Stehen. Ächzend schwingen die Heckklappen auf,

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