Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
Vom Netzwerk:
Stonehenge gearbeitet.«
    »Stimmt. Er ist tot. Sie haben ihn in Bath aus dem Avon gefischt.«
    »Ermordet?«
    »Das weiß ich noch nicht«, antwortet Tompkins. »Grabb und Stonehenge. Eine weitere Verbindung zu den Fällen Timberland, Lock und Chase. Für meinen Geschmack sind das inzwischen viel zu viele Zufälle.«
    »Wie sollen wir weiter vorgehen, Ma’am? An wen sollen wir uns damit wenden?«
    »Das ist genau der Punkt, der mir Sorgen bereitet.« Tompkins mustert sie nachdenklich. »Der Chef und sein Stellvertreter wollen Sie aus dem Weg haben. Daher die Versetzung nach Swindon. Wir können keinem von beiden trauen.«
    »Was ist mit Jimmy Dockery? Gibt es von ihm irgendetwas Neues?«
    »Der hat sich regelrecht in Luft aufgelöst. Er ist nach wie vor spurlos verschwunden.« Sie kratzt sich am Hinterkopf. »Ich glaube, ich suche mir lieber einen externen Ansprechpartner und wende mich an Barney Gibson, den Londoner Polizeipräsidenten.«
    Megan starrt sie überrascht an. »Der wird uns für verrückt erklären.«
    Tompkins grinst. »Ich weiß. Und genau aus dem Grund werden Sie diejenige sein, die ihm die ganze Geschichte erzählt, und nicht ich.«

131
    Der Henge-Meister führt Gideon durch das labyrinthartige Allerheiligste des großen unterirdischen Bauwerks. Er deutet auf die gemeißelten Wände und Decken. »Die Alten bauten überall diesen Stein ab, nah und fern. Er wurde von Handwerkern, die der Zunft angehörten, handverlesen und dann verarbeitet. Dabei gingen sie mit unglaublicher Präzision vor. Jeder einzelne Stein wurde von den Geheiligten gesegnet. Es handelt sich um zwei Millionen ineinander verschränkte Blöcke. Das Bauwerk wurde ganz ohne Mörtel errichtet.«
    Im Vorbeigehen streicht Gideon mit einer Hand über die glatten Wände. Die sich windenden Gänge werden immer schmäler, die Decken immer niedriger, je weiter sie ins Herz des Tempels hinabsteigen. »Warum wurde dieser Ort nie entdeckt?«
    Der Meister lächelt. »Weil es keinen Grund gibt, danach zu suchen. Niemand weiß von seiner Existenz, und alle archäologischen Grabungen konzentrieren sich auf den Bereich rund um Stonehenge. Hin und wieder gibt es auch Funde – eine Kultstätte aus Holz, die nach den Geheiligten ausgerichtet ist, die Knochen toter Soldaten, alte Äxte und Werkzeuge. Das reicht, um den Appetit der Akademiker zu befriedigen.«
    »Aber es gibt noch mehr?«
    »Viel mehr«, antwortet der Meister. »Außer dem Heiligtum existieren noch etliche andere heilige Orte, die alle nacheinander ausgerichtet und miteinander verbunden sind, gesegnet und geschützt von den Geheiligten. Nicht nur hier, sondern auf der ganzen Welt.«
    Gideon ist ganz benommen vom Ausmaß dieser unbekannten Welt. Er hat tausend Fragen.
    »Komm weiter«, drängt der Meister, der sich bereits wieder in Bewegung gesetzt hat. »Insgesamt waren mehr als hunderttausend Menschen über zwei Jahrhunderte lang beschäftigt, bis das Heiligtum und Stonehenge schließlich fertiggestellt werden konnten.« Der Meister führt ihn durch ein spiralförmig nach unten verlaufendes Labyrinth aus Tunneln. »Sie bauten den Stein ohne Maschinen ab und benutzten grobe Holzschlitten oder ihre Hände, um gigantische Gewichte über Hunderte von Kilometern zu schleppen, manchmal auch durch tiefes Wasser. Sie bauten Gerüste aus gefällten Bäumen und stellten aus Gräsern, Baumrinden und Kletterpflanzen Seile und Riemen her. Sie gruben ein voll funktionsfähiges Abwassersystem, das im Originalzustand erhalten ist und nach wie vor wunderbar funktioniert. Das Wasser wird durch die Ebene zum Heiligtum geleitet, wo es dann in tiefe, von unterirdischen Flüssen gespeiste Kreidebecken abfließt.« Er streckt sich und deutet auf eine Öffnung in einem der Sandsteinblöcke. »Alte Luftschächte garantieren eine gleichmäßige Sauerstoffzufuhr. Diese vertikalen Tunnel sind zugleich Sternschächte. Sie weisen zu bestimmten Sternen oder Konstellationen hinauf. Das Heiligtum ist eine prähistorische Uhr, die es uns auch gestattet, unsere Sternenkarten und Kalender zu aktualisieren, genau, wie unsere Vorfahren es taten.«
    Der Meister führt Gideon durch einen schmalen Bogen in einen Gang, der direkt unter dem Großen Gewölbe verläuft. »Obwohl das Heiligtum ursprünglich nur als Tempel für die Geheiligten dienen sollte, wurde es später auch als neolithisches Lehrkrankenhaus genutzt, eine Art Universität samt Rathaus, wo man sich um Wissenschaft, Gesundheit und Verwaltung

Weitere Kostenlose Bücher