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Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
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neun wird sie zurückkehren und achtundneunzig Prozent ihrer vollen jungfräulichen Pracht zeigen.
    Fast schon bereit.
    Ein sanfter Wind streicht über die weiten Felder. Der Meister streckt die Hand aus, um die Energie der Geheiligten zu fühlen. Bei allem, was von nun an passiert, dreht es sich nur um Genauigkeit.
    Genauigkeit, Konstellationen und der ultimative Wille der Götter.

133
    Caitlyn hat noch nie gebetet. Ihr Vater stammt aus einer nichtpraktizierenden jüdischen Familie und ihre Mutter aus einem so lässigen Protestantismus, dass sie genauso gut Atheistin hätte sein können.
    Das Einzige, woran Caitlyns Familie je geglaubt hat, ist Fairness, Güte und Freundlichkeit. Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu. Nicht gerade die Art von Erziehung, die einen darauf vorbereitet, entführt und zum Verhungern in ein wattiertes Mauerloch gesperrt zu werden. In einem solchen befindet sie sich nämlich, seit sie sich verletzt hat: in einer winzigen steinernen Kammer, die rundherum mit Schaumstoff ausgeschlagen ist. Es fühlt sich an, als steckte sie in einem Sandwich aus Matratzen.
    Caitlyn schließt die Augen und versucht zu beten, doch in ihrem Kopf herrscht ein so dorniges Durcheinander aus Angst, dass sie es nicht einmal schafft, sich auf eine einzige stille Bitte an irgendeinen – oder auch alle – geistigen Retter zu konzentrieren. Zum ersten Mal, seit sie sie eingesperrt haben, beginnt sie zu weinen.

134
    Es ist exakt acht Uhr morgens, als Megan ihrer Chefin in Barney Gibsons provisorisches Büro folgt. Sie hat ihn und seinen Einsatzgehilfen Stewart Willis vor sechs Tagen das letzte Mal gesehen, doch beide Männer wirken um zehn Jahre gealtert. Endlose Schichten, schlaflose Nächte und der Druck der Ermittlungen setzen ihrer Gesundheit zu.
    Tompkins erklärt ihnen die Situation. »Vor knapp einer Woche saß Detective Inspector Baker hier im selben Raum und erzählte Ihnen, ihrer Meinung nach seien Caitlyn Lock und Jake Timberland auf dem Weg nach Stonehenge gewesen, als er getötet und sie entführt wurde. So unglaublich sich das auch anhören mag, aber wir haben inzwischen Anlass zu der Vermutung, dass ein alter heidnischer Kult hinter der Entführung stecken könnte.«
    »Höchst unwahrscheinlich«, entgegnet Willis sofort. »Wir wissen aus verlässlichen Quellen, dass ein internationales Verbrechersyndikat Lock in seiner Gewalt hat. Es wurden bereits Lösegeldforderungen gestellt.«
    Tompkins lässt sich nicht beirren. »Ich möchte Sie bitten, für alles offen zu bleiben, Sir. Was Detective Inspector Baker Ihnen gleich erzählen wird, mag verrückt klingen, aber ich versichere Ihnen, dass es etliche Indizienbeweise gibt, die das Ganze untermauern.«
    Gibson kommt allmählich zu der Überzeugung, dass es ein Fehler war, sein Einverständnis zu dieser vertraulichen Besprechung zu geben. »Jude, warum sind Sie damit nicht zu John Rowlands oder Ihrem Chief Constable gegangen?«
    Sie weiß, dass sie sich nun auf dünnem Eis bewegt. »Sir, es besteht die Möglichkeit, dass Leute aus meinen eigenen Reihen beteiligt sind. Zumindest wurde Beweismaterial manipuliert. Unter Umständen werden unsere Ermittlungen intern sabotiert.«
    »Das sind sehr ernste Anschuldigungen. Sie bringen mich damit in eine schwierige Lage.«
    »Ich weiß, Sir, und dafür möchte ich mich auch entschuldigen, aber in Anbetracht der Umstände halte ich es für absolut angemessen, den Rat hochrangiger externer Beamter einzuholen – umso mehr, da Sie ja die Ermittlungen in diesem wichtigen Fall leiten.«
    »Da kann ich Ihnen natürlich nicht widersprechen.« Er wendet sich an Megan. »Also, Detective Inspector, wie lautet Ihre Geschichte?«
    Megan weiß, dass sie nur einen Versuch hat, um ihre Glaubwürdigkeit unter Beweis zu stellen. »Im Verlauf meiner Ermittlungen bezüglich des Selbstmords von Professor Nathaniel Chase, einem durch zahlreiche Publikationen weltbekannten Stonehenge-Fachmann, machte mich sein Sohn Gideon auf Tagebücher aufmerksam, die der Professor über einen geheimen Kult im Zusammenhang mit dem Steinkreis geschrieben hatte.«
    »Druiden?«, wirft Willis ein.
    »Nein, Sir. Diese Gemeinschaft ist älter als jede Druidenbewegung. Falls Sie einen Vergleich brauchen, denken Sie an die Freimaurer. Ich glaube, wir sprechen über einen antiken, zunftorientierten Orden, der sich über die Jahrhunderte hinweg immer weiterentwickelt hat und gegenwärtig über sehr viel Macht und Einfluss

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