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Das Strandhaus

Das Strandhaus

Titel: Das Strandhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. L. Stine
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dunkel und leer schien.
    »Meine Mom ist nicht da«, erklärte er hastig. »Sie musste, äh, wegfahren.« Er schien seine Meinung zu ändern. »Okay, dann lass uns reingehen. Ich will nicht, dass du dich erkältest.«
    Amy folgte ihm die Stufen hinauf und zu der Glastür. Sie traten ins Haus und schoben die Tür hinter sich zu. Im Innern war es warm, aber es dauerte eine Weile, bis Amy zu zittern aufhörte.
    »Meine Haare sind ganz nass. Ich sehe bestimmt wie Annie, das Waisenkind, aus«, sagte sie und strich ihre kurzen Locken zurück.
    »Nein, überhaupt nicht.« Buddy lächelte sie an. »Du siehst wie Marilyn Monroe aus.«
    Amy lachte. »Na klar.«
    Sie begann, im Wohnzimmer herumzugehen und sich die Möbel anzusehen. »Ich finde alles toll hier«, sagte sie und zeigte auf die Couch mit dem Vinylbezug. »Es ist alles so modern.«
    »Ja, kann schon sein«, meinte Buddy immer noch leicht amüsiert.
    »Hey, und der Fernseher«, schwärmte Amy. »Was für ein großer Bildschirm. Habt ihr hier draußen einen guten Empfang? Wir kriegen nur einen Sender rein. Und ich muss ständig die Zimmerantenne hin- und herdrehen, um ein vernünftiges Bild zu bekommen.«
    »Ich weiß es wirklich nicht«, erwiderte er, während sein Lächeln langsam verblasste. Er trat an die Glasschiebetür und starrte in den Regen hinaus.
    Er wird unruhig, dachte Amy. Vielleicht quassele ich ihm zu viel. Vielleicht langweile ich ihn auch. Er wünscht sich wahrscheinlich, er hätte mich nicht hierher gebracht.
    Aber ich versuche doch nur, ihn aufzuheitern.
    Was soll ich denn tun?
    »Ist es okay, wenn ich mir den Rest des Hauses ansehe?«, fragte sie und strebte zum Flur. »Ich erforsche so gerne anderer Leute Häuser.«
    Buddy gab keine Antwort, also machte Amy einen kurzen Rundgang durch die übrigen Zimmer. Zu ihrer Verblüffung war der Rest des Hauses kaum möbliert. Tatsächlich sah es nicht so aus, als hätte überhaupt schon mal jemand hier gewohnt.
    »Hey, Buddy, dieser Wandschrank ist ja enorm!«, rief sie aus dem Schlafzimmerschrank. »Ich kann noch nicht mal die Rückwand sehen. Buddy!«
    Eine Hand grub sich hart in ihre Schulter.
    »Buddy?«
    Mit erschreckender Kraft zerrte er Amy aus dem Schrank heraus.
    »Hey …«, rief sie verdattert.
    »Es ist besser, du gehst da nicht rein«, warnte er sie streng, während er intensiv in ihre Augen starrte.
    »Oh. Okay«, sagte Amy. Sie rieb sich die Schulter, als sie das Zimmer verließen. »Entschuldige. Ich finde dieses Haus wirklich schick.«
    »Ja, ja, schick«, murmelte er dicht hinter ihr, während sie zurück ins Wohnzimmer gingen.
    Amy spähte durch die Glastür. Der Himmel war so schwarz wie die Nacht, aber der Regen war jetzt nur noch ein leichtes Nieseln. Unter dem Haus sandten die Wellen ein unaufhörliches Tosen herauf.
    »Man kommt sich vor wie auf einem Schiff«, sagte sie. »Das Haus ist wirklich prima.«
    »Ja. Du bist auch prima«, meinte Buddy, und seine Miene wurde missmutig.
    Amy kicherte nervös. »Jetzt machst du dich über mich lustig, Buddy. Warum ziehst du mich auf?«
    »Nein, ich meine es wirklich so«, erwiderte er, die Hände in die Hüften gestützt, während er sie aus schmalen Augen anstarrte. »Du bist prima, Amy. Du bist Klasse. Du bist echt Klasse.«
    Ein kaltes Prickeln lief Amy den Rücken herab.
    Irgendwas stimmte nicht. Mit Buddy stimmte irgendwas nicht. Mit dem Ausdruck auf seinem Gesicht. Mit der Art, wie er mit ihr redete.
    Es behagte ihr nicht. Ganz und gar nicht. Buddy machte ihr jetzt Angst. Er versuchte absichtlich, ihr Angst einzujagen.
    »Ich gehe jetzt nach Hause«, sagte Amy und blickte ihn fest an. »Meine Eltern werden sich schon Sorgen machen. Sie erwarten mich zum Essen.«
    »Aber du bist weg«, erwiderte Buddy. »Du bist wirklich weg, Amy.«
    »Buddy, bitte …« Sie tastete hinter sich nach dem Türknauf.
    »Ronnie ist weg«, sagte er, während er noch einen Schritt auf sie zu machte und sie anstarrte, sein Gesicht ausdruckslos und so kalt wie Metall. »Ronnie ist weg … und jetzt bist du weg.«
    »Ronnie ist weg?«, stotterte sie. »Was soll das heißen?«
    »Ronnie ist weg«, wiederholte er. »Er hat es nicht mehr nach Hause geschafft. Er ist weg. Und jetzt bist du an der Reihe.«
    Als Buddy sich auf sie zu bewegte, schnappte Amy entsetzt nach Luft und mühte sich ab, die Tür aufzuschieben. Vergeblich. Sie bewegte sich nicht.
    Blindlings stieß Amy sich von der Tür ab und rannte an Buddy vorbei in die Küche.
    »Alle sind weg«, murmelte

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