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Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Titel: Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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inzwischen war ja Frieden geschlossen worden zwischen unserem Stamm und den Eóghanacht. Und danach wurde es besser.«
    Plötzlich spuckte sich die Alte vor die Füße. »Das aber will ich den Eóghanacht von Cashel sagen – verschwinden sollen sie von der Erde, wie der Schnee von der Hecke, wenn die Sonne scheint. Der Hahn soll krähen bei jeder Geburt aus dem Schoß ihrer Weiber. Geplagt von Schmerzen sollen die Alten schreien im Tod. Kein wärmendes Feuer, nur Asche auf der Herdstelle sollen sie haben im bitterkalten Winter. Keine Freude soll sie wärmen, weder in dieser Welt noch in der anderen.«
    Fidelma überlief ein Schauder bei dem blanken Hass ihrer Verwünschungen. Eadulf war erzürnt.
    »Möge Christus dir vergeben, Frau. Solche Flüche verstoßen gegen den Glauben. Das ist schlecht, du solltest Buße tun dafür«, ermahnte er sie.
    »Schlecht war, was mich dazu gebracht hat«, brummte die Alte, »schlechte Saat bringt schlechte Ernte. Ich hab längst meine Buße getan, jetzt sollen die anderen ihre tun.«
    Fidelma warf Eadulf einen warnenden Blick zu, als er zu weiteren moralischen Vorhaltungen ansetzen wollte. Sie stand auf, und er folgte ihr widerstrebend.
    »Danke, Suanach, dass du uns deine Geschichte erzählt hast. Es war schlimm, was dir zugestoßen ist, doch du kannst nicht ein ganzes Volk verdammen für das, was ein Einzelner angerichtet hat. Du darfst nicht mit solcher Bitterkeit im Herzen bis zum letzten deiner Tage leben.«
    »Diese Bitterkeit hilft mir durchzustehen, was mir noch vom Leben bleibt, dálaigh «, erwiderte sie entschieden.
    Fidelma ging voran auf dem von Farnen überwachsenen Pfad zum Hauptweg.
    »Wie geht’s nun weiter, Lady?«, fragte Gormán, als sie wieder zu ihm stießen.
    »Ich denke, wir reiten zu Flannaits Hof zurück. Es sind da noch ein paar Fragen, die ich stellen möchte.«
    »Bis zum heutigen Tage ist die Alte voller Zorn und Hass«, sagte Eadulf, nachdem sie Gormán in aller Kürze geschildert hatten, wie der Besuch verlaufen war.
    »Ich will nicht glauben, dass jemand von der Nasc Niadh so etwas tun konnte«, wehrte sich der junge Krieger. »Es widerspricht völlig unserer Ausbildung, unserer Verpflichtung, sich ritterlich zu verhalten.«
    »Und doch muss es sich so zugetragen haben«, entgegnete Fidelma. »Es ist durchaus vorgekommen, dass Krieger ihre ritterlichen Pflichten verletzt haben, ähnlich, wie andere gegen ihren Schwur verstießen, jemand in Ehren zu halten und ihm treu zu dienen bis in den Tod.«
    »Gewiss ist es schwer, hinnehmen zu müssen, dass ein Krieger vom Goldenen Halsreif derartige Verbrechen verübt hat. Aber wenn es Beweise gibt, müssen wir uns damit abfinden«, meinte Eadulf. »Uns bleibt nur, herauszubekommen, wer das zu verantworten hatte, und den Täter seiner Strafe zuzuführen.«
    »Ein Jammer, dass Suanach seinen Namen vergessen hat«, klagte Fidelma. »Sie ist sicher, dass er der Anführer des Überfalls war, weiß aber nur, dass er einen Goldenen Halsreif trug.«
    »Und einen Schild hatte«, fügte Eadulf hinzu. »Du erinnerst dich? Auf dem Schild war ein springender Hirsch, von Edelsteinen umrahmt.«
    Bei Eadulfs letzter Bemerkung griff Gormán so heftig indie Zügel, dass sein Pferd sich aufbäumte. Er war blass geworden.
    »Davon hast du vorhin kein Wort gesagt«, knurrte er.
    Eadulf schaute ihn verwirrt an. »Wieso? Ist da etwas, das ich wissen müsste?«, fragte er verunsichert, und sogleich fiel ihm wieder Fidelmas Erregung ein, als Suanach davon gesprochen hatte.
    »Es gibt nur einen, der auf seinem Schild einen springenden Hirsch tragen darf, von Edelsteinen umrahmt«, bekannte Fidelma leise.
    »Der springende Hirsch ist das Wappentier der Eóghanacht. So ein Schild steht nur dem König von Muman zu«, ergänzte Gormán grimmig.
    Schweigend ritten sie eine Weile dahin. Eadulf nahm als Erster wieder das Wort. »Wenn die alte Frau die einzige Überlebende von dem Überfall war, wird sie es doch jemand erzählt haben, der wie ihr wusste, wer einen solchen Schild trägt.«
    »Sie wusste ja nicht, welche Bedeutung der Schild hatte«, wandte Fidelma ein.
    »Aber derjenige, dem sie es erzählt hat, wusste es vielleicht. Der hat folglich gedacht, es war dein Bruder, und wenn wir herausbekommen, wem sie davon erzählt hat, dann wissen wir, wer der Mörder war. Müssten wir nicht zurückgehen und fragen, wem sie davon erzählt hat?«
    »Du meinst, der Attentäter ist nach Cashel geritten und hat Blutrache üben wollen?« Fidelma

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