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Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Titel: Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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begegnen ist.«
    »Ich verstehe«, räumte der Mann widerstrebend ein. »Du vertrittst das Gesetz der Fünf Königreiche und bist die persönlich Beauftragte des Königs von Muman.«
    »Sehr gut. Dann führe mich und diejenigen, die ich auswähle, unverzüglich zu Abt Nannid.«
    »Aber …«, begann der Verwalter und deutete auf ihre bewaffneten Begleiter, »sind die denn alle nötig?«
    »Sie sind nötig, denn Verrat geht um in diesen Mauern. Auch habe ich nicht nur eine Bitte geäußert«, sagte Fidelma mit Nachdruck, »sondern erteile dir die Weisung: Führe mich zu Abt Nannid, und zwar sofort.«
    Der Verwalter ließ die Schultern sinken und fügte sich. »Na schön. Doch der Abt wird Beschwerde führen beim Hochkönig und beim Obersten Brehon der Fünf Königreiche.«
    »Das Recht steht ihm zu«, erwiderte Fidelma gleichmütig. Conrí aber legte sie nahe: »Deine Männer sollten die Zugänge sichern, falls jemand die Abtei angreift. Ich glaube zwar nicht, dass das geschehen wird, denn die Verschwörer haben ihre Kriegerschar ausgeschickt, Fürst Donennach aus dem Hinterhalt zu überfallen. Dennoch sollten wir Vorsicht walten lassen.«
    Conrí erteilte die nötigen Befehle, und Fidelma wählte ihre Begleiter aus: Marban, Temnén und den nach wie vor schweigenden Gláed, den Artgal und Socht in ihre Mitte nahmen, ferner Eadulf, Gormán und Conrí. Nachdem die Wachleute ihre Posten bezogen hatten, gab sie Bruder Cuineáin den Wink, zur Abtstube voranzugehen. Als der Verwalter bemerkte, dass Temnén seinen Hund Failinis bei sich hatte, erhob er erneut Einspruch.
    »Du darfst das Vieh nicht in das Haus Gottes bringen. Das ist ein Schimpf und ein Sakrileg!«
    Fidelma war nicht in der Stimmung, weitere Einwände gelten zu lassen. »Willst du etwa die Heilige Schrift in Frage stellen, Bruder Cuineáin?«, fuhr sie ihn an. » Nimirum interroga iumenta et docebunt te. Frage doch das Vieh, das wird dich’s lehren … dass in Seiner Hand ist die Seele alles dessen, was da lebt, und der Geist des Fleisches aller Menschen.«
    Und Eadulf versicherte ihm freundlich: »So steht es beiHiob 12, 7. Das Vieh hat ebenso ein Recht, hier zu sein, wie du.«
    Bruder Cuineáin machte aus seiner Verärgerung keinen Hehl, während er sie durch die Gänge zwischen den Steinmauern zum Abt führte.
    Abt Nannid erhob sich von seinem Sessel, als die Gruppe sich in sein Gemach drängte, und war sichtlich empört. Noch ehe er etwas sagen konnte, kam ihm Fidelma zuvor und hielt ihren Amtsstab hoch.
    »Schau dir genau dieses Zeichen an, Abt Nannid. Ich erscheine hier, um den Gesetzen des Landes eine Stimme zu geben, und spreche mit der Autorität des Königs von Muman.«
    »Aber du sprichst nicht mit der Autorität der Kirche«, brauste der Abt auf. »Innerhalb der Mauern dieser Abtei hast du keinerlei Amtsgewalt. Du hast selbst bestätigt, dass du nicht mehr Mitglied einer klösterlichen Gemeinschaft bist. Du bist hier mit der Macht des Schwertes eingedrungen, ich weigere mich, dir das Recht einzuräumen, hier zu sein.«
    »Nimm zur Kenntnis, dass ich mit der Autorität Ségdaes ausgestattet bin, des Abts von Imleach, comarb des heiligen Ailbe und Obersten Bischofs unseres Königreichs.« Laut ertönte Eadulfs Stimme, als er vortrat und zu Fidelmas Überraschung einen kleinen runden Gegenstand aus Silber aus seinem Lederbeutel nahm. Er legte ihn auf den Tisch. »Ich trage das Siegel von Abt Ségdae von Imleach, des Obersten Bischofs von Muman. Damit ist die Autorität der Kirche sehr wohl gewährleistet. Erkennst du das Amtszeichen an?«
    Bruder Cuineáin wagte einen weiteren Versuch, Widerstand zu leisten. »Diese Zeichen dir übertragener Amtsgewalt hast du bei deinem ersten Besuch nicht vorgewiesen. Warum nicht …?«
    Jetzt fiel ihm Conrí ins Wort. »Man hat dir berichtet, dass Banditen Lady Fidelma und ihre Begleiter ausgeraubt hatten. Dem Himmel sei Dank, dass die Räuberbande meinen Männern in die Hände fiel und wir diese Zeichen der Amtsgewalt sichern und den rechtmäßigen Eigentümern zurückgeben konnten.«
    Der Abt starrte noch immer auf das Silbersiegel, schaute von Eadulf zu Fidelma und ließ verunsichert seinen Blick über alle anderen schweifen. Nicht einmal gegen den großen Hund hatte er etwas einzuwenden, der geduldig neben Temnén bei Fuß saß.
    »Was führt dich her?«, fragte er Fidelma brüsk.
    »Ich will einer Verschwörung zuvorkommen, die die Clans der Uí Fidgente gegeneinander aufbringen wird. Ich möchte einen Krieg

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