Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Titel: Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
Vom Netzwerk:
verhindern, der Blutvergießen in ganz Muman zur Folge hätte. Ich betrachte es als meine Aufgabe, die gesetzeswidrige Bluttat aufzuklären, die das Ansehen des Königreichs befleckt hat, und die Schuldigen vor Gericht zu bringen.«
    Der Abt hob leicht die Arme und ließ sie in einer hilflosen Geste fallen. »Mir ist davon nichts bekannt. Als du vor wenigen Tagen hier warst, hast du verlautbart, es wäre Bruder Lennán gewesen, der versucht hätte, deinen Bruder, den König, zu ermorden. Dabei ist Bruder Lennán schon viele Jahre tot. Ist es dir gelungen, ihn wiederzuerwecken? Stehen dir derartige Kräfte zu Gebot?« Irgendwie gelang es dem Abt, seine Worte sarkastisch klingen zu lassen.
    »Du bist im Besitz des Schlüssels zur Tür eines gewissen Raumes«, erwiderte Fidelma und überging seine bissige Bemerkung. »Du wirst sie mir jetzt aufschließen.«
    Abt Nannid schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht, wovon du sprichst.«
    Fidelma wandte sich Bruder Cuineáin zu. »Wenn der Abt auch nichts von einem solchen Raum weiß, weißt du gewiss, wovon ich spreche. Ich meine den Raum, in dem Dinge zur Erinnerung an Cnoc Áine aufbewahrt werden.«
    Der Verwalter zuckte zusammen und schaute verlegen zum deutlich verstimmten Abt.
    »Du hast meine Vollmacht anerkannt«, erinnerte ihn Fidelma mit Nachdruck, »und brauchst deshalb nicht die Erlaubnis deines Abts, meiner Aufforderung nachzukommen.«
    Abt Nannid lehnte sich in seinem Sessel zurück und holte tief Luft. »Ach, den Raum meinst du?« Ein schwaches Lächeln spielte um seine Lippen. »Du meine Güte, dort ist nichts drin, das den Verdacht bestätigt, den du hegst, Lady. Bruder Cuineáin mag ihn aufschließen, wenn du darauf bestehst. Aber ich kann dir auch so sagen, was du darin finden wirst. Vor einigen Jahren habe ich Bruder Cuineáin beauftragt, die traurigen Überreste zusammenzutragen, die auf dem Schlachtfeld von Cnoc Áine zurückblieben. Wir haben sie in einem Raum gesammelt als ein Mahnmal gegen die Übel des Krieges. So ist es doch, Bruder Cuineáin? Es ist ein Schrein.«
    »Völlig richtig, es ist ein Schrein!«, bestätigte der Verwalter sofort.
    »Dennoch habe ich das Verlangen, diesen Schrein zu sehen«, erwiderte Fidelma. »Und zwar jetzt und auf der Stelle.«
    Wieder warf Bruder Cuineáin dem Abt einen Blick zu, wies dann aber auf eine kleine Tür in einer Seitenwand der Abtstube.
    »Da hindurch geht es«, murmelte er.
    »Dann führ uns dorthin«, befahl ihm Fidelma und sagte den beiden Kriegern der Luachra, die Gláed bewachten: »Ihr bleibt hier, und passt gut auf ihn auf. Alle anderen kommen mit mir, auch du bist damit gemeint, Abt Nannid.«
    »Das ist doch unnötig, ich weiß, was in dem Raum ist.«
    »Ich möchte vermeiden, dass du später einen von uns beschuldigst, wir hätten dort etwas hineingebracht, dass zuvor nicht dort gewesen ist«, erklärte sie.
    Die Gruppe folgte Bruder Cuineáin durch die Tür. Dahinter befand sich ein langer Korridor. Auf einer Seite hätten hochgelegene Fenster Tageslicht hereingelassen, doch längst war es Nacht geworden. Am Schnauben und Stampfen von Pferden erkannten sie, dass die Mauern sie entweder von einem Innenhof oder den Stallungen trennten. Bruder Cuineáin forderte Marban auf, ihm beim Anzünden der Laternen behilflich zu sein. Marban und Temnén hielten die Laternen hoch und beleuchteten den Gang, bis der Verwalter vor einer Eichentür stehen blieb.
    Marban stellte eine der Laternen auf ein hölzernes Bord, damit der Verwalter besser sehen konnte. Der griff nach einem Schlüsselbund an seinem Ledergürtel, wählte einen Schlüssel aus und steckte ihn mit der linken Hand ins Schloss. Er ließ sich leicht drehen, und die Tür sprang auf.
    »Bruder Cuineáin, die Laterne, bitte«, sagte Fidelma und trat in den Raum.
    Der Verwalter hielt den Schlüssel immer noch in der linken Hand und griff mit der rechten nach der Laterne. Doch seine Hand zitterte derart, dass ihm Eadulf die Laterne abnahm.
    »Meine Hand ist gelähmt und zittert oft«, erklärte ihm der Verwalter. Eadulf warf einen flüchtigen Blick auf das Handgelenk, sagte aber nichts.
    Er hielt die Laterne in Schulterhöhe, und Conrí und Gormán, der Abt und die anderen folgten ihm in den kleinen Vorratsraum.
    »Der Schrein hier ist den Waffen gewidmet, mit denen bei Cnoc Áine gekämpft wurde«, erläuterte der Abt. »Was könntebesser die Sinnlosigkeit blutiger Kämpfe demonstrieren, als die Trümmer des Krieges?«
    »Nur fällt auf, dass die

Weitere Kostenlose Bücher