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Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Titel: Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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entgegnete Fidelma.
    »Wann wurde sie gegründet?«
    »Nessán, ihr Begründer, starb hier vor mehr als einem Jahrhundert. Sie ist eine der größten und wichtigsten Abteien der Uí Fidgente, die sich für die Nachfahren von Cass halten.«
    An einer steinernen Stele vorbei folgten sie dem Pfad, der zu den Mauern der Abtei führte. Auf den Feldern ringsherum wuchs nichts, doch konnte man davon ausgehen, dass die Mönche sie bei günstiger Jahreszeit bewirtschafteten, um mit dem Ertrag die Bruderschaft zu beköstigen.
    Die Tore standen offen, und so ritten sie ungehindert hindurch. Vor ihnen öffnete sich ein großer Hof, auf dem Mönche geschäftig hin und her eilten. Ein großer, stämmiger Mönch, der mehr wie ein Krieger als ein frommer Bruder aussah, kam mit einem freundlichen Lächeln auf sie zu. Er hatte ein gewinnendes Äußeres, dunkles Haar und wache, meergrüne Augen.
    »Seid willkommen, Wanderer. Ich bin Bruder Lugna, der táisech scuir , Stallmeister der Abtei. Kann ich euch irgendwie behilflich sein?«
    »Wo finden wir den rechtaire , den Verwalter der Abtei?«, erkundigte sich Gormán.
    Bruder Lugna drehte sich um und wies auf eins der Gebäude. »Bruder Cuineáin, unseren Verwalter, findet ihr dort. Ich kann mich gern um eure Pferde kümmern, solange ihr mit ihm sprecht.«
    »Nicht nötig, Bruder«, erwiderte Fidelma. »Gormán, unser Begleiter, kann das ohne weiteres tun, bis wir uns mit dem Verwalter verständigt haben.«
    »Auch gut. Wenn sie aber in den Stall gebracht und gefüttert werden sollen, findet ihr mich in dem Gebäude da drüben, das dort sind unsere Ställe. Ihr braucht nur nach Bruder Lugna zu fragen.«
    »Danke, Bruder Lugna.« Fidelma lenkte ihr Pferd in die angegebene Richtung, und die beiden anderen folgten ihr. Vor dem bezeichneten Gebäude blieben sie stehen, Fidelma und Eadulf saßen ab, übergaben Gormán die Zügel und gingen auf die Eingangstür zu, neben der ein Strick zum Läuten hing. Eadulf zog daran, und sie vernahmen ein verhaltenes Klingeln. Kurz darauf wurde die Tür geöffnet, und sie sahen sich einem grimmig dreinblickenden Mönch gegenüber. Er war in seinem Verhalten das völlige Gegenteil vom eben erlebten Stallmeister, nicht einmal ein Wort der Begrüßung brachte er über die Lippen.
    » Pax tecum «, eröffnete Fidelma das Gespräch. »Bist du der rechtaire , der Verwalter der Abtei?«
    Prüfend huschten die Augen von einem zum anderen, ehe er sich nicht gerade freundlich wieder Fidelma zuwandte.
    » Pax vobiscum «, erwiderte er. »Ich bin nicht der rechtaire . Wer wünscht ihn zu sprechen?«
    »Ich bin Fidelma von Cashel, und mein Gefährte hier ist Bruder Eadulf. Der Mann hinter uns mit den Pferden ist Gormán von der Nasc Niadh.«
    Nur widerwillig trat der Mönch zur Seite, er machte aus seiner Feindseligkeit ihnen gegenüber keinen Hehl.
    »Tretet ein in Frieden«, sagte er ausdruckslos und eigentlich nur, um einem Ritual Genüge zu tun.
    Sie betraten einen düsteren Raum. Der Mönch schloss die Tür hinter ihnen. »Wartet hier, ich werde den rechtaire von eurer Ankunft in Kenntnis setzen«, erklärte er und verschwand.
    In dem Vorzimmer befand sich keinerlei Mobiliar, nirgends eine Möglichkeit, sich zu setzen, nicht einmal ein Feuer brannte. Die grauen Steinwände strömten Kälte und Dunkelheit aus. An einer Wand konnten sie ein Kreuz aus Holz erkennen, das war aber auch alles, kein Ornament oder Wandteppich, die dem Raum etwas Anheimelndes gegeben hätten.
    »Überschwänglich ist der Empfang nicht gerade«, murmelte Eadulf.
    »Hattest du das erwartet?«, fragte Fidelma.
    »Egal, ob Herrschaftsgebiet der Uí Fidgente oder nicht, in jedem Fall gehört es zum Königreich von Muman, und du bist schließlich die Schwester des Königs.«
    »Ich muss dich doch nicht an die unterschiedlichen Auffassungen der Uí Fidgente und der Eóghanacht erinnern. Wir befinden uns jetzt in ihrem Gebiet und müssen hinnehmen, dass sie uns nicht sonderlich mögen.«
    Die Tür ging auf, und der unfreundliche Mönch erschien mit einer Öllampe in der Hand, die ein wenig Licht in das Dunkel des Raums brachte. Hinter ihm tauchte ein kleiner, in eine dunkle Kutte gekleideter Mann auf, der die Tonsur des heiligen Johannes trug. Von seiner runden kahlen Platte standen krause graue Haarsträhnen in alle Richtungen ab. Er hatte ein fülliges Gesicht, schwer zu sagen, welche Farbe die Augen hatten, vielleicht grau, vielleicht auch hellblau. Auffällig war, dass er sich mit der linken

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