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Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Titel: Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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Auf dem See zu rudern, oder darin zu schwimmen, oder einfach nur an seinem Ufer spazieren zu gehen. Irgendetwas, das sie näher an seiner Pracht sein ließ, das sie näher zu den amethystfarbenen Bergen brachte, die sich jenseits von ihm erhoben. Sie beugte sich vor, und für einen Augenblick berührte ihre Hand die Fensterscheibe, als könne sie so die Schönheit greifen.
    »Er wird Beinn Donachain genannt«, sagte eine ruhige Stimme neben ihr.
    Madeleine zuckte zusammen. Merrick war ins Zimmer zurückgekehrt.
    »Es ist wunderschön, nicht wahr?« Er beugte sich zu ihr und stützte eine Hand auf ihren Armstuhl.
    Sie erwiderte seinen Blick unsicher. Sie entspannte sich, als sie keine Zwietracht darin entdeckte. »Und jener dort?«, fragte sie und zeigte auf den Berg hinter jenem.
    »Beinn Eunaich.« Seine Zunge schien die Worte zu streicheln und sie mit einem Hauch der Highlands zu säumen, der sie zittern machte.
    »Und dort? Wie heißt der dort?«
    »Beinn Larachan.«
    »Beinn Larachan«, wiederholte sie, aber von ihren Lippen klangen die Worte nicht so wundervoll. »Ihre Namen sind wunderschön«, bemerkte sie. »Was liegt jenseits der Berge?«
    Merrick nahm auf einem Stuhl ihr gegenüber Platz und stützte das Kinn auf seine Faust. »Noch mehr Berge?«, antwortete er, als wäre es eine Frage. »Loch Etive. Loch Linnhe. Bis hin zur Isle of Mull, denke ich.«
    Impulsiv beugte sich Madeleine vor. »Und dieser See«, sagte sie, ihre Stimme klang zu weich. »Wie heißt er?«
    »Loch Orchy«, sagte er. »Aber wie das mit den Lochs so ist, ist er nur ein Teich.«
    »Er scheint verwunschen«, sagte sie. »Genau genommen wirkt dieser ganze Ort verwunschen. Dein Bruder muss sehr glücklich sein.«
    »Aye, das ist er«, nickte Merrick mit einem leisen Lächeln. »Und ich denke, dass er vielleicht endlich angefangen hat, das zu erkennen.«
    Madeleine sah ihn fragend an. »Ist das denn zuvor nicht der Fall gewesen?«
    Merricks Miene wurde ernst. »Ich denke, eine Zeitlang war er geblendet von den Vergnügungen Londons«, entgegnete er. »Meine Großmutter verwaltet seitdem den Besitz - nicht, dass sie etwas dagegen einzuwenden gehabt hätte.«
    Lautes Lachen drang vom Spieltisch herüber. Madeleine schaute auf und sah, dass Sir Alasdair seine Karten in die Luft warf und diese sich auf dem Teppich verteilten. Geoff fächelte triumphierend mit dem Kartenblatt auf seiner Hand. Innerlich lächelte Madeleine. Tatsächlich war der Junge schon viel zu erwachsen für sein Alter, und jetzt genoss Geoff seine neue Unbeschwertheit.
    Sie wurde in die Gegenwart zurückgeholt, als Merrick sie leicht am Arm berührte. »Meine Großmutter möchte dich sehen«, sagte er ruhig. »Darf ich dich zu ihr führen?«
    Madeleine empfand einen Anflug von Verzagtheit. »Ja, natürlich.«
    Merrick erhob sich und führte sie aus dem Zimmer. Nachdem sie wieder die Wendeltreppe hinaufgegangen waren, blieb Merrick vor einer anderen, ebenfalls sehr niedrigen Tür stehen und klopfte mit dem Handrücken leise an.
    Als Lady Annis sie hereinrief, öffnete er die Tür. Merricks Großmutter saß in einem reich verzierten Armstuhl am Kamin, in dem ein Feuer brannte. Sie winkte Madeleine zu sich. »Kommen Sie, meine Liebe, und setzen Sie sich«, forderte sie Madeleine auf. »Ich hoffe, Ihnen ist nicht zu warm am Feuer. Zu dieser Zeit des Abends fühle ich mein Alter besonders.«
    Merrick wollte die Tür schließen. Ihr Kopf fuhr herum. »Bitte bleib bei uns, Merrick«, sagte sie, und es klang ein wenig streng. »Ich möchte auch mit dir sprechen.«
    Mit offensichtlichem Widerstreben beugte er sich unter dem Türsturz hindurch und betrat das Zimmer. Er setzte sich nicht hin, sondern stellte sich an den Kamin und verschränkte die Arme vor der Brust, eine Haltung, die Madeleine inzwischen so gut kannte.
    Lady Annis wandte ihre Aufmerksamkeit Madeleine zu. »Ich heiße Sie sehr verspätet auf Castle Kerr willkommen, meine Liebe«, sagte sie. »Ich hatte schon lange gehofft, Sie einmal hier begrüßen zu können.«
    Es war eine subtile, höflich verpackte Zurechtweisung. Madeleine brachte ein Lächeln zustande. »Ich danke Ihnen, Lady Annis«, erwiderte sie. »Ihr Heim ist sehr schön.«
    Die alte Dame klopfte mit einem Finger auf die Lehne ihres Stuhls, die, irgendwie passend, wie eine Adlerklaue geschnitzt war. »Der kleine Geoffrey ist ein lieber braver Bursche«, sagte sie schließlich. »Aber ich fürchte, dass er auch oft sehr unglücklich ist.«
    »Hat er Ihnen

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