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Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Titel: Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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Abend. Und von einigen Abenden zuvor. Er sah sie so kühn an wie immer, seine eisblauen Augen blickten mit einer Intensität, die sie zu beunruhigen begann. Ihr Puls schlug heftiger Madeleine stützte sich mit einer Hand auf und krallte ihre Finger in das frühlingsgrüne Gras, als könnte sie so ihr Herz davon abhalten, wie verrückt zu pochen.
    »Er ist ein Niemand, Madeleine!«, zischte Cousine Imogene. »Der jüngere Sohn irgendeines schottischen Baronets, von dem noch nie jemand etwas gehört hat - und sein Bruder ist ein schrecklicher Schürzenjäger. Schau nicht zu ihm hin, Madeleine, ich bitte dich! Mum sagt, er ist überheblich und hätte niemals hierher eingeladen werden dürfen.«
    Becky lachte ihre Schwester aus. »Du bist doch nur eifersüchtig, Imogene, weil er gestern Abend nicht mit dir getanzt hat. Aber mit mir hat er getanzt - und mit Maddie zweimal!«
    Imogene reckte die Nase in die Luft. »Maddie ist ja kaum aus dem Schulzimmer heraus«, sagte sie. »Sie weiß es deshalb noch nicht besser. Aber du, du solltest es besser wissen - und ich sage dir, Mr. MacLachlan ist kein Gentleman. Nun, Mum hat gehört, wie er Lord Morton angeboten hat, an der Küste eine Villa für ihn zu bauen - gegen Bezahlung!«
    »Ja, und Lord Morton hat diese Gelegenheit beim Schopfe ergriffen, oder etwa nicht? Ich für meinen Teil würde sofort wieder mit ihm tanzen, wenn ich die Gelegenheit dazu hätte«, sagte Becky verträumt. »Er ist ein wahrer Künstler, sagt man.«
    »Er ist ein wahrer Habenichts«, erwiderte ihre Schwester und rümpfte die Nase.
    »Nun, dann ist er der bestaussehende Habenichts, den ich je gesehen habe«, gab Becky zurück. »Ich glaube, es könnte mir gefallen, mit einem armen, hungerleidendem Künstler zusammenzuleben. Das wäre doch unglaublich romantisch, nicht wahr?«
    »Du würdest dann aber auch hungern.« Imogene schnippte zum Nachdruck ihrer Worte mit den Fingern. »Daddy würde dich kurzerhand enterben.«
    »Dich aber auch, Imogene.« Becky wandte sich so rasch zu ihrer jüngeren Cousine um, dass ihre Locken flogen. »Maddie, aber du könntest ihn nehmen! Schließlich bist du eine Erbin.«
    »Ich - ich weiß nicht.« Madeleine konnte ihre Augen nicht von denen des dunkelhaarigen jungen Mannes losreißen. »Ich fürchte, mein Dad wäre nicht einverstanden.«
    »Natürlich wäre er das nicht!«, sagte Imogene schulmeisterhaft. »Schließlich weiß jeder, dass du Lord Henry Winters heiraten sollst.«
    »Ich weiß es nicht«, entgegnete Maddie ruhig.
    Imogene sah sie ungeduldig an. »Oh Maddie, sei doch keine Gans!«, sagte sie. »Wie sollte Onkel Howard denn Premierminister werden, wenn du Lord Henry nicht heiratest?«
    »Ich sehe nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat«, erwiderte sie.
    »Das ist, wie Politik funktioniert, du Schäfchen«, erklärte ihr Imogene herablassend. »Du heiratest Henry, und Henrys Vater und seine konservative Partei wird sich dann mit Onkel Howards Freunden zusammenschließen, und dadurch wird Onkel Howard eine Mehrheit im ...«
    »Sei still, Imogene!« Becky streckte die Hand aus und zwickte ihre Schwester in den Arm. »Du irrst dich. Onkel Howard würde Maddie niemals auf solche Weise benutzen.«
    »Aber so funktioniert die Welt«, tadelte Imogene. »Ehrlich, Becky, man könnte meinen, du bist ein ebenso naives Landei wie Madeleine.«
    Aber Madeleine hörte ihren beiden Cousinen kaum noch zu. Der dunkelhaarige junge Mann - Mr. Merrick MacLachlan - kam auf sie zu, ging mit entschlossenen Schritten über die Wiese. Der brennende Blick seiner blauen Augen ließ sie dabei nicht einem Moment lang los. Ihr Herz schlug wie wild, und ihr Magen schien sich umzudrehen. Sie hoffte - o ja, sie hoffte, er würde wieder versuchen, sie zu küssen.
    Er beugte sich tief zu ihr herunter und bot ihr seinen Arm an, der stark und verlässlich aussah. Ein goldener Ring funkelte an seinem kleinen Finger. »Lady Madeleine«, sagte er mit seinem leichten schottischen Akzent, »darf ich Sie zu einem Spaziergang am Fluss einladen?«
    Madeleine vermochte kaum noch zu atmen. »Nun ... ich ... ich weiß nicht ...« Sie verstummte und schluckte mühsam. Sie hatte ein wenig Angst vor ihm. Und noch mehr vor sich selbst. »Ja, Mr. MacLachlan. Sehr gern.«
    Madeleine schaute sich nicht nach Tante Emma um, obwohl sie wusste, dass sie es hätte tun müssen. Sie war sich fast sicher, dass Mr. MacLachlan zu der Sorte Mann gehörte, vor der ihre Tante sie gewarnt hatte.
    Er schwieg, als er sie

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