Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
Geld an mich geflossen. Wenn du versuchst, darüber nachzudenken, wirst du die Wahrheit erkennen.«
»O Gott!« Madeleine presste die Augen fest zu. »Geoffrey!«
»Geoffrey?«
»Mein Sohn«, flüsterte sie.
Großer Gott! Der Junge am Brunnen?
»Bitte, Merrick«, flehte sie. »Bitte rede nicht mehr über diese Sache. Ich könnte es nicht ertragen, würden die Leute ihn einen ...«
»Das werden sie nicht wagen!«, unterbrach er sie scharf. »Die Leute werden nichts tun, Madeleine. Herrgott, glaubst du denn, ich habe vor, es den Leuten in Mayfair auf die Nase zu binden? Glaubst du denn, ich hätte all diese Jahre müßig abgewartet, während du mit einem anderen zusammengelebt und ihn deinen Ehemann genannt hast, um jetzt einen Skandal auszulösen? Denkst du, ich bin stolz darauf, was aus unserer Ehe geworden ist?«
»Du bist jetzt reich«, wisperte sie. »Du könntest dich von mir scheiden lassen - wenn das, was du sagst, wahr ist.«
»Aber nicht in diesem Leben, meine Liebe«, erwiderte er. »Diesen Wunsch wirst du mit in dein Grab nehmen müssen.«
»Ich wünsche das gar nicht!«, rief sie.
»Nein, das wünschst du nicht«, stimmte er zu. »Es würde einen abscheulichen öffentlichen Prozess geben, nach dessen Ende dein Sohn mit Sicherheit gesellschaftlich erledigt wäre.«
»Alles was ich wünsche, ist, in Ruhe gelassen zu werden«, murmelte sie. »Mein Leben zurückgezogen und in Frieden leben zu können.«
»Diesen Wunsch, Madam, kann ich Ihnen erfüllen«, erwiderte er. »Ich habe kein Interesse daran, dir deinen Frieden zu nehmen oder mich wieder für dich zu interessieren. Für mich bist du gestorben, Madeleine. Tot. So tot, wie du es an jenem Tag warst, an dem du in die Kutsche deines Vaters gestiegen bist und mich meinem Schicksal überlassen hast.«
Sie zuckte bei seinen Worten zusammen, machte aber keinen Rückzieher. »Nun, umso besser«, fauchte sie. »Dann nimm freundlicherweise dein Haus zurück.«
»Nein, das werde ich nicht.«
Es war unvernünftig, er wusste das. Er hatte sich gesagt, dass ein Mann dafür sorgen musste, dass seine Frau ein Dach über dem Kopf hatte, dass es seine Pflicht war, ganz egal wer sie war oder was sie getan hatte. Oder hatte er sich gedacht, sie würde irgendwie wieder zu ihm gehören, wenn er ihr dieses Haus aufzwingen würde? Denn wenn man von den rechtlichen Gegebenheiten einmal absah, gehörte sie ihm nicht und würde sie ihm niemals gehören.
»Ich bin keine arme Frau, Merrick«, erklärte sie leise. »Aber ich habe fast mein ganzes Leben lang unter der Fuchtel eines Mannes gestanden. Bis vor vier Jahren habe ich niemals etwas - irgendetwas - selbst entschieden, abgesehen von gelegentlich einem Ballen Kleiderstoff. Ich habe immer das getan, von dem jemand anderer dachte, was gut für mich wäre. Hast du eine Vorstellung davon, wie das für mich war?«
Die Wahrheit war, dass er die nicht hatte. Aber war das jetzt überhaupt noch von Bedeutung? Sie hasste ihn, und er hasste sie. Was immer sie auch getan hatte - was ihn quälte war das, was sie nicht getan hatte.
Er räusperte sich rau. »Dann also siebentausend Pfund.«
»Wie bitte?«
»Der Preis des Hauses«, sagte er. »Wenn du es noch haben willst. Und, Madeleine?«
»Ja?«
Er sah sie weder direkt an noch versuchte er, sich ihr erneut zu nähern. Er hütete sich davor. »Bitte komm nicht wieder hierher. Wende dich an Rosenberg.«
»Gut.« Die Worte waren ein leises Flüstern, gefolgt von dem sogar noch leiseren Klicken der Tür, als diese geöffnet wurde. Er hörte, dass Madeleine stehen blieb, und er hörte ihr scharfes Einatmen.
Ein seltsames Gefühl beschlich ihn, als Merrick sich umwandte. Bess Bromley stand im Korridor. Selbst im Schatten, in dem sie stand, schimmerten die aus ihrem Ausschnitt hervorquellenden cremeweißen Brüste herausfordernd und unmissverständlich. Phipps stand hinter ihr, sein Gesicht färbte sich hellrot. Offensichtlich hatte er vergessen, dass er zuvor Madeleine ins Büro hinaufgeführt hatte.
Mit ausdrucksloser Miene und ohne ein Wort ging Madeleine an den beiden vorbei und verschwand. Von der Tür her brannte sich Bess' kühner Blick in den Merricks, heiß und gierig. Merricks Magen zog sich zusammen; er hatte plötzlich einen gallebitteren Geschmack im Mund.
»Ich bitte um Entschuldigung, Mr. MacLachlan.« Phipps stieß die Worte hervor. »Es war ein betriebsamer Tag. Miss Bromley ist gekommen, Sie zu sehen.«
Merrick hatte bereits die oberste Schublade seines
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