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Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Titel: Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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Ehefrau zu sein.
    Und jetzt behauptete Merrick, dass sie noch verheiratet waren? Dass ihre einsamen Jahre im Ausland ein ... was? Ein Witz gewesen waren? Eine Lüge? Ein vergebens gebrachtes Opfer? Es war einfach nicht möglich! Allein dieser Gedanke ließ ihre Tränen heftiger fließen. In jenem Augenblick jedoch fuhr die Kutsche langsamer, um die Kurve zu nehmen, an der die Poststation des Dorfes lag. Madeleine tat ihr Bestes, sich zu fassen, auch wenn sie wenig Hoffnung hatte, Eliza täuschen zu können.
    Sie wusste jedoch sofort, dass etwas nicht stimmte, als Eliza ihr schon an der Tür entgegenkam und kein Wort über ihr tränenfleckiges Gesicht verlor. Stattdessen rang die Zofe fast die Hände.
    Madeleine fühlte einen Moment der Panik. »Was ist geschehen, Eliza?«, fragte sie, während sie ihren Schal auf einen Stuhl warf. »Was ist los?«
    »Es ist Geoffrey, Mylady«, sagte die Zofe.
    »O Gott!« Sie ließ die Urkunde und ihr Ridikül fallen, Münzen und Schlüssel rollten über den Boden. »Was ist passiert? Ist er verletzt?«
    Eliza schüttelte rasch den Kopf. »Nein, Ma'am«, erwiderte sie. »Aber er kam heute Nachmittag von einem seiner Streifzüge zurück und hatte eine seiner Stimmungen. Er ging gleich hinauf in sein Zimmer und hat sich eingeschlossen. Ich habe ihn in Ruhe gelassen, Mylady, aber ...«
    Ohne ein weiteres Wort lief Madeleine die enge Treppe zu Geoffreys Zimmer hinauf. Ihr Klopfen blieb unbeantwortet. »Geoff, ich bin's, Mummy«, rief sie. »Ich möchte, dass du die Tür aufmachst. Jetzt. Bitte.«
    Schweigen.
    »Geoffrey!« Madeleines Stimme klang jetzt etwas höher. »Du machst mir Angst! Öffne die Tür!«
    Eliza berührte sie behutsam an der Schulter. »Könnte er krank sein, Ma'am?«
    Madeleines Hand zitterte jetzt. »Holen Sie die Schlüssel von Mrs. Drexel«, sagte sie rau. »Schnell, Eliza.«
    Das Mädchen war binnen einer Minute zurück und brachte einen klirrenden Kupferring mit, einen der daranhängenden Schlüssel hielt sie zwischen ihren Fingern. Rasch steckte sie ihn in das Schloss und drehte ihn herum. Als die Tür geöffnet wurde, hob Geoffrey den Kopf von seinem Kissen und sah seine Mutter mit einem Ausdruck von Furcht an. Seine Blässe war erschreckend. Seine Augen schwammen in ungeweinten Tränen.
    Lieber Gott! War das es, was das Leben für sie bereithielt? Sie beide aufgelöst in Tränen, wenn sie doch nur gewollt hatte, ihrer beider Glück und Zufriedenheit abzusichern? Sie lief sofort zu ihm und setzte sich neben ihn auf das Bett. »Geoffrey, was ist denn?«, fragte sie und fuhr ihm durch das schwarze Haar. »Du hast geweint. Was ist geschehen?«
    Bei diesen Worten verbarg er das Gesicht in seinem Kissen und schluchzte bitterlich. »Geh weg, Mummy!«, sagte er. »Lass mich allein.«
    »Nein, das werde ich nicht«, sagte sie fest. »Dieses Mal nicht.«
    »Geh weg!« Er klang plötzlich wie ein zorniger junger Mann und ein erschrecktes Kind zugleich. »Geh doch einfach! Hörst du?«
    »Oh Geoffrey, mein Liebling!«, flüsterte sie. »Warum kannst du mir nicht sagen, was geschehen ist? Es tut mir so schrecklich weh, dich so verzweifelt zu sehen.«
    »Ich will dir nicht wehtun, Mummy.« Er begann, noch heftiger zu schluchzen. »Ich will das nicht. Es ... es tut mir leid. Bitte, sei mir nicht böse. Bitte, Mummy, hasse mich nicht.«
    »Geoffrey, ich könnte dich niemals hassen!« Sie beugte sich herunter und küsste seine nasse Wange. »Oh mein Liebling, du bedeutest die Welt für mich! Du könntest nichts tun, was mich dazu bringen könnte, dich zu hassen.«
    »Aber du weißt das doch nicht, Mummy!«, weinte er. »Du weißt es nicht! Es gibt Dinge ... schlimme Dinge, die ich ... ich ...«
    Seine Worte verstummten. Wieder strich sie ihm übers Haar, genau so, wie sie es getan hatte, als er ein kleines Kind gewesen war. Es hatte ihn immer beruhigt, aber heute schien es ihm keinen Trost zu bringen.
    »Was ist es, Geoffrey, das ich nicht weiß?«, fragte Madeleine ruhig. »Von welchen Dingen sprichst du? Ist heute Nachmittag etwas geschehen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich ... ich bin ein Ungeheuer. Das ist passiert! L ... lass mich allein!«
    »Geoffrey!«, tadelte sie ihn sanft. »Ich habe dich gebeten, so etwas nicht zu sagen. Du bist kein Ungeheuer. Du bist ... du bist brillant und sehr talentiert.«
    Seine Schluchzer wurden jetzt leiser, und er begann, ruhiger zu werden. Madeleine wusste nichts anderes zu tun, als zu warten. Und das tat sie. Sie hielt eine Hand zur

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