Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
sich das Sonnenlicht, das durch das Fenster hereinfiel.
Madeleine räusperte sich und sofort fuhr sein Kopf herum. Der Ausdruck auf seinem Gesicht, als er sie sah, war unerfindlich. Erleichterung? Freude? Was immer es war, es war nur von kurzer Dauer, und ihm folgte rasch ein finsterer Blick.
»Madeleine«, sagte er ruhig. »Was in Gottes Namen tust du hier?«
Sie ging zum Schreibtisch und legte die Besitzurkunde des Hauses, die Rosenberg ihr gegeben hatte, vor ihn hin. »Was wohl?«, murmelte sie. »Ihr Mr. Rosenberg hat mir das heute gegeben.«
Merrick zog eine seiner schwarzen Augenbrauen hoch. »Ja, er ist sehr zuverlässig.«
Angesichts seiner kalten Verachtung begann Madeleine wieder vor Zorn zu zittern. »Wie können Sie es wagen, Mr. MacLachlan?«, verlangte sie zu wissen, und ihre Stimme klang tief und zittrig. »Wie können Sie es wagen, sich in meine persönlichen Angelegenheiten einzumischen? Machen Sie das rückgängig. Ich verbitte mir das! Haben Sie mich verstanden?«
Er besaß die Unverfrorenheit, zu lächeln, aber seine Augen blickten hart. »Mr. MacLachlan - nennst du mich jetzt wieder so?«, fragte er. »Komm schon, Madeleine! Wir sind allein. Du kannst dir deine vornehme Zurückhaltung schenken!«
»Wir stehen in keiner Beziehung mehr zueinander«, stellte sie klar. »Und Sie haben kein Recht, herumzugehen und den Leuten etwas anderes zu erzählen.«
»Ich bin dein Ehemann«, erwiderte er scharf. »Obwohl ich diese kleine Tatsache Rosenberg gegenüber unerwähnt gelassen habe. Und solange wir verheiratet sind, verlangt das Gesetz von mir, für dich zu sorgen, ob du es wünschst oder nicht.«
»Sie sind nicht mein Ehemann!«, rief sie. »Mein Ehemann ist tot, hören Sie? Hören Sie auf, mich zu quälen.«
Er kam um den Schreibtisch herum und stellte sich vor sie. »Oh Madeleine, du hast doch überhaupt keine Ahnung, was wahre Qual ist!« Seine Stimme klang gefährlich ruhig. »Und was immer auch Lord Bessett dir bedeutet haben mag - dein Ehemann war er ganz gewiss nicht.«
Madeleine zitterten jetzt die Hände. Er war zu nah. Zu groß. Zu männlich. »Wir haben einen Fehler gemacht, Merrick«, flüsterte sie. »Wir haben etwas Überstürztes und Dummes getan, und dann haben wir es bedauert. Bitte, rühr die Vergangenheit nicht wieder auf. Ich habe eine Familie ... ein Kind, an das ich denken muss.«
Sein gutgeschnittener Mund verzog sich zu einem höhnischen Lächeln. »Du schämst dich meiner, Madeleine?«, fragte er. »Ist es das? Du bist ziemlich schnell erwachsener und klüger geworden, nicht wahr? Du hast nur zehn Tage gebraucht, es zu bereuen, dein Schicksal einem geizigen Schotten anvertraut zu haben.«
»Mein Gott, wie kannst du es wagen?« Erst als er sie am Handgelenk packte, wurde Madeleine bewusst, dass sie die Hand gegen ihn erhoben hatte.
Er zog sie hart zu sich heran. Sie konnte die Wärme seiner Haut riechen. »Und ob ich es wage, Madam«, stieß er hervor, sein Mund nur Zentimeter von ihrem entfernt. »Ich wage es, weil es mein Recht ist! Ich habe es mir erkauft und dafür mit dem Blut bezahlt, das du mir aus dem Herzen gewrungen hast.«
»Welches Herz?«, rief sie. »Du hast doch gar keines!«
Er zog sie jetzt ganz an sich, sein Arm schloss sich noch fester um Madeleine. »Aye, das sagt man mir des Öfteren«, entgegnete er. Seine Faust hatte sich in ihre Röcke gekrallt, als wollte er sie hochzerren. »Aber ich habe eine Ehefrau. Du kannst dich glücklich schätzen, meine Liebe, dass ich dich nicht auf der Stelle in mein Schlafzimmer schleife, und zwischen deinen schönen langen Beinen dreizehn frustrierte Jahre an dir auslasse.«
»Versuch es nur!«, zischte sie. »Ich werde schreien, und jeder in diesem Haus wird es hören.«
»Aye. Und niemand wird sich verdammt noch mal darum scheren.«
Sie sah ihn an und schluckte mühsam. Lieber Gott, er meinte es ernst! Sein heißer Blick glitt über ihr Gesicht, seine Nasenflügel bebten, sein Atem ging stoßweise. Ein leichter Bart beschattete seine schmalen Wangen und die harten Konturen seines Gesichts. Und da war noch etwas anderes; da war noch dieses feste, unmissverständliche Zeichen seines männlichen Begehrens, dass sich gegen ihren Schoß presste, und das mit jedem seiner Atemzüge härter wurde. Ihre Augen mussten sich geweitet haben.
»Ganz recht, Madeleine, ich begehre dich«, gab er zu. »Gefällt dir das? Bist du glücklich, dass ich noch immer leide? Was sagst du dazu, meine Liebe? Das Bett oder nicht?
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