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Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Titel: Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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mehr Probleme zu machen, als sie wert ist.«
    »Damit könnten Sie recht haben, Sir«, bestätigte Phipps. »Weiterhin möchten Sir Edgar Rigg und seine Investoren sich mit Ihnen zum Mittagessen im Mivart's treffen«, sprach er weiter. »Es geht um das Projekt in Hampstead. Soll ich einen Besprechungsraum reservieren lassen?«
    Merrick räusperte sich kräftig. »Ja«, sagte er. »Ja, danke, Phipps. Für alles.«
    »Gewiss doch, Sir«, erwiderte Phipps, während er zum Fenster ging und die Vorhänge zurückzog. »Und Sie haben hoffentlich nicht Ihre Verabredung mit Lord Treyhern um fünf Uhr vergessen.«
    »Ist das dieser Bursche aus Cornwall?«, fragte Merrick.
    »Gloucestershire, glaube ich«, erwiderte Phipps und ging zum Frisiertisch, um Merricks Haarbürsten und sein Rasiermesser herauszulegen. »Obwohl das Adelsgeschlecht aus Cornwall kommt.«
    »Ich hasse blaublütige Investoren«, grummelte Merrick. »Warum können sie sich nicht auf ihre üblichen Geldanlagen beschränken? Ich brauche Leute, die eine Ader für mein Geschäft haben.«
    »Der Gentleman hat bereits durch Bankgeschäfte ein Vermögen gemacht«, erklärte Phipps. »Ich wage zu bezweifeln, dass die Spekulation mit Grundstücken ihn abschreckt. Und Evans sagt, dass er auch nicht davor zurückscheut, die Ärmel hochzukrempeln und eigenhändig mit anzupacken.«
    Das erweckte Merricks Interesse. »Und Sie meinen, er hat eine Option auf einige Grundstücke an der Küste?«
    »In der Nähe von Lyme Regis«, erwiderte Phipps. »Aber über die Details sprechen Sie am besten mit Evans. Er ist überzeugt, dass dort Geld zu machen ist.«
    Während er badete und sich ankleidete, dachte Merrick darüber nach. Er mochte keine Teilhaberschaften; er zog es vor, sein Schicksal selbst zu bestimmen. Aber in einigen Monaten würde er allen Profit aus Walham Green herausgeholt haben, der herauszuholen gewesen war. Und wenn es ihm nicht gelang, das Land in Hampstead zu einem vernünftigen Preis zu bekommen ...
    Er wollte bauen, verdammt - und er musste dabei jeden einzelnen Schritt kontrollieren. Nun, musste war vielleicht das falsche Wort. Merrick wusste natürlich, dass er allein von dem Einkommen aus seiner Baufirma das Leben eines Paschas führen könnte, ohne auch nur einen weiteren Tag in seinem Leben arbeiten zu müssen. Oder er könnte sich auf seinen Beruf als Architekt rückbesinnen, was, vom gesellschaftlichen Standpunkt her betrachtet, eine akzeptable Option wäre - wenn man sich denn um gesellschaftliche Anerkennung scherte. Er tat das nicht. Die Möglichkeit, große, unangreifbare Dinge zu bauen - und die finanzielle Macht und Unabhängigkeit, die solche Erfolge ihm einbrachten -, das war jetzt sein einziger brennender Ehrgeiz.
    Aber um im großen Stil zu bauen, brauchte man Land. Viel Land. Und der Earl of Treyhern, wie es schien, besaß die Option auf ein stattliches Stück erstklassiges Bauland. Merrick seufzte, als er daran dachte, dass er einmal mehr auf einen Tag auf einer seiner geliebten Baustellen verzichten musste.
    Länger als eine Woche schob Madeleine die Entscheidung über ihre Zukunft auf. Geoff und sie hatten Lady Treyhern inzwischen drei Mal besucht, und für Geoff war dabei immer offensichtlicher geworden, dass die Komtesse mehr als nur ein wenig neugierig war, was ihn anging. An einem dieser Nachmittage hatte Lady Treyhern den Wunsch geäußert, mit dem Jungen im Garten spazieren zu gehen. Geoff verhielt sich gleichbleibend still und höflich. Madeleine hätte sich kein besser erzogenes - oder normaleres - Kind wünschen können.
    Die Dinge hinsichtlich des Hauses waren nach wie vor ungeregelt. Madeleine war nicht noch einmal zu Rosenberg gegangen, um ihm die Kaufsumme für das Haus zu übergeben oder um die Urkunde zurückzugeben. Sie fühlte sich, als stünde ihr Leben wieder einmal auf der Kippe, als würde irgendeine folgenschwere Veränderung an der nächsten Wegbiegung auf sie warten. Es war nicht das, was sie wollte. Was sie wollte, war ein Zuhause, ganz egal wo. Sie wollte sich in einem Leben einrichten können, dass so alltäglich und vorhersehbar war, dass es den Verstand betäubte. Sie wollte sich nicht an den sehnsuchtsvollen Schmerz einer jungen Liebe erinnern. Sie wollte nicht erbeben, wenn ein Mann sie berührte - schon gar nicht, wenn dieser Mann es tat.
    Die Dinge, die Merrick ihr gesagt hatte, waren entsetzlich. Madeleine wünschte noch immer, sie könnte sie kurzerhand von sich weisen, aber irgendetwas nagte an ihr.

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