Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
Fall gewesen war. Bessett lebte in der Vergangenheit; die Erfordernisse des Lebens oder gar fleischliche Begierden waren ihm unwillkommene Störungen.
»Ich bin froh, Eliza, Sie in all den Jahren bei mir gehabt zu haben«, sprach Madeleine weiter. »Aber wenn Sie zurück nach Sheffield möchten, könnte ich das verstehen. Und ich weiß, dass Cousin Gerald für diesen Fall auch einen Platz für Sie haben wird.«
»Und für Sie auch, Ma'am«, wandt Eliza ein. »Wenn Sie und Mr. Geoffrey hier nicht glücklich sind, können Sie jederzeit nach Hause zurückgehen, nicht wahr?«
Madeleines Miene trübte sich leicht. »Nein, ich denke nicht«, sagte sie ruhig. Ihre letzten Wochen in Sheffield waren entsetzlich gewesen, und selbst, wenn Gerald bereit wäre, sie willkommen zu heißen ... Nein. Sie würde nicht an diesen Ort zurückkehren, nicht einmal, um vor Merrick zu fliehen.
Schnell beendete sie ihren Brief. »Ich werde Gerald bitten, einige von Dads Sachen herbringen zu lassen, Eliza«, sagte sie, als sie fertig war. »Wahrscheinlich wird er einen Wagen schicken. Gibt es etwas, was er für Sie mitschicken soll?«
»Nein, danke, Mylady.« Sie hielt in ihrer Arbeit, dem sorgsamen Zusammenlegen von Madeleines Strümpfen, inne. »Was für Sachen, Ma'am? Wenn Sie nichts dagegen habe, dass ich frage.«
Abgelenkt schaute Madeleine auf. »Wie bitte?«
»Was für Sachen möchten Sie haben, Ma'am, dass es erforderlich ist, einen Wagen ganz von Sheffield hierherzuschicken?«
Madeleine starrte aus dem Fenster. »Oh, Dads Akten und seine Briefe«, erwiderte sie. »Seine Kalender und persönliche Papiere; Dinge, die Gerald gern loswerden wird, da bin ich sicher. Ich hätte sie schon vor Jahren holen müssen.«
»Oh«, sagte Eliza.
Madeleine wandte sich um und sah, dass die Zofe dasselbe Paar Strümpfe noch einmal faltete. »Eliza, ist irgendetwas?«
Eliza schaute auf und sah Madeleine aus großen Augen an. »N ... ein, Mylady«, sagte sie. »Aber ... nun, ich habe mich nur etwas gefragt.«
»Was gefragt, Eliza?«
»Erinnern Sie sich an die Zofe, die Sie vor mir hatten, Ma'am?«, fragte sie. »An die Französin?«
»Florette?« Madeleine hatte schon sehr lange nicht mehr an sie gedacht. Und gleich zweimal an einem Tag war wirklich mehr, als sie es sich wünschte. Sie hatte immer ein Gefühl von Schuld empfunden für die Zwangslange, in die sie Florette gebracht hatte. Ohne ein Empfehlungsschreiben entlassen zu werden, war das schlimmste Schicksal, das einen Dienstboten treffen konnte.
»Sie ist nach Frankreich zurückgegangen, nicht wahr?«, fragte Eliza. »Nachdem wir abgefahren waren, um nach Rom zu reisen, Ma'am, hat Tante Esther mir gesagt, dass sie ein- oder zweimal geschrieben hat - oder dass vielleicht jemand für sie geschrieben hat.«
»Geschrieben?«, fragte Madeleine. »An wen geschrieben?«
»Nun, an den Herrn, Mylady«, sagte Eliza, deren Wangen sich hellrosa gefärbt hatten. »Bitte halten Sie Tante Esther nicht für ein Klatschweib, aber sie fand es sehr seltsam, dass diese Briefe von so weit her kamen.«
»Aber mein Vater hatte Florette entlassen«, sagte Madeleine. »Warum sollte ein entlassener Dienstbote ihm schreiben?«
»Das weiß ich auch nicht, Mylady«, antwortete Eliza. »Aber vielleicht finden Sie die Antwort darauf in den Papieren.«
Madeleine sah sie ungläubig an. »Worum geht es, Eliza?«, fragte sie. »Was wollen Sie mir sagen?«
»Ich will gar nichts sagen«, erwiderte Eliza ernst. »Aber wenn man erst mal anfängt, nachzubohren, kann man auf viele Dinge stoßen, Ma'am. Man muss sich sicher sein ... sehr sicher sein, dass man auch bereit ist, sie zu finden. Das ist alles.«
Madeleine schaute auf den zusammengefalteten Brief. »Es geht mir im Moment nicht um Florettes Schicksal«, sagte sie. »Ich brauche einige Dokumente, Eliza. Und ich hoffe, sie unter Dads Sachen zu finden.«
»Dokumente, Ma'am?« Eliza strich die Falten aus Madeleines Nachthemd und hängte es in den Schrank. »Was für Dokumente?«
Madeleine spürte, wie ihre Wangen sich erwärmten. »Ein offizielles Dokument über die Annullierung meiner Ehe«, erklärte sie ruhig. »Die Papiere, die das Ende meiner Ehe mit Mr. MacLachlan besiegelt haben.«
»Oh«, sagte Eliza. »Ich verstehe.«
Sie war damit beschäftigt, Madeleines Schrank durchzusehen. Von Zeit zu Zeit zog sie ein Kleid heraus, musterte es kritisch und hängte es zurück, aber Madeleine hatte das Gefühl, dass Eliza sich die Kleider gar nicht wirklich
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