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Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Titel: Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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Informationen zu bieten. Darüber hinaus ließ er sich Zeit, erkannte Merrick, den Charakter seines eventuellen Geschäftspartners in Augenschein zu nehmen.
    Treyhern besaß sehr viel Land und hatte die Vorkaufsrechte für noch sehr viel mehr, darin eingeschlossen zwanzig Bauplätze nahe dem Dorf Kensington, welche er bereit war, auf neunundneunzig Jahre zu verpachten. Der Earl schien ein pedantischer und gewiefter Geschäftsmann zu sein. Fast ebenso wichtig war die Tatsache, dass sein Haus vornehm, aber nicht protzig wirkte. Wenn es um die Extravaganz der englischen Aristokratie ging, diese Erfahrung hatte Merrick gemacht, so bedeutete eine opulente Umgebung normalerweise einen hohen Stapel von Mahnungen auf dem Schreibtisch irgendeines armen Teufels.
    »Da wäre noch eine kleine Sache, die ich ansprechen sollte, ehe wir uns vertraulicheren Dingen zuwenden«, erklärte Treyhern, nachdem sie eine halbe Stunde miteinander gesprochen hatten. »Ich erledige meine Geschäfte gern auf meine Weise.«
    Merrick runzelte die Stirn. »Auf Ihre Weise?«, wiederholte er. »Und welche ist das, Treyhern?«
    Der Earl räusperte sich. »Lassen Sie mich ganz offen sein«, sagte er mit fester Stimme. »Ich erledige die Dinge gern ehrlich und aufrichtig. Ich bin kein Freund davon, jemanden rücksichtslos unterzubuttern, und ich schüchtere Menschen nicht mit meinem Geld ein. Sie haben einen gewissen Ruf, Mr. MacLachlan.«
    »Aye, den habe ich«, bestätigte Merrick. »Aber weder den, unehrlich zu sein noch den, mit doppelten Karten zu spielen.«
    Treyhern lächelte entschuldigend. »Sie haben recht«, stimmte er zu. »Aber es sind dennoch Dinge, die man Ihnen vorwirft.«
    »Wie auch, zu schikanieren und einzuschüchtern - was, wie die Schönheit, oftmals im Auge des Betrachters liegt«, fuhr Merrick fort. »Offenbar sind gerade die unfähigen Menschen immer recht schnell mit Beleidigungen zur Hand.«
    Treyhern spielte mit dem Druckbleistift, der auf seinem Schreibtisch lag. »Sie sind ein brillanter Mann, MacLachlan«, sagte er, seine Stimme klang jetzt leiser. »Und auch ein zynischer, denke ich. Die Menschen werden normalerweise aus einem bestimmten Grund zynisch - sie müssen nur aufpassen, dass der Zynismus nicht die Überhand gewinnt.«
    Merrick begann sich zu fragen, worauf der Mann hinauswollte. Sicherlich war er nicht naiv? »Mit Mildtätigkeit erreicht man nicht viel, Treyhern«, entgegnete er. »Ich habe Erfolg, weil ich Gefühl und Verstand voneinander trenne. Ich führe ein Unternehmen, kein Armenhaus. Aber falls Sie zu dem Schluss kommen, dass meine Methoden nicht zu den Ihren passen, sprechen Sie es offen aus, und unsere Wege werden sich trennen.«
    »Das klingt fair«, sagte der Earl und griff nach dem ledergebundenen Buch auf seinem Schreibtisch. »Dann lassen Sie uns jetzt die Zahlen ansehen und festlegen, wie wir vorgehen werden.«
    Merrick lehnte sich entspannt auf seinem Stuhl zurück und akzeptierte das Glas Brandy, das der Earl ihm anbot. Er respektierte den Mann für dessen Offenheit, auch wenn er sich über einige von dessen Äußerungen ärgerte. Aber Treyhern nannte, wie es schien, die Dinge gern beim Namen und war bereit, das gemeinsame Vorhaben anzupacken. Nach kurzer Zeit war der Schreibtisch des Earls von Landkarten, Bebauungsplänen und Berechnungsunterlagen bedeckt, über die die beiden Männer sich beugten.
    Sie waren überrascht, als die Uhr sechs schlug. Treyhern begann, die verstreuten Papiere zu einem Stapel zusammenzuschieben. »Ich fürchte, ich habe nicht auf die Zeit geachtet«, sagte er ein wenig ärgerlich. »Dabei haben wir noch nicht einmal über diese Grundstücke an der Küste in Dorset gesprochen.«
    Merrick richtete sich auf und schob sein leeres Brandyglas beiseite. »Ich würde sehr gern darüber sprechen«, erwiderte er. »Wenn es jetzt nicht passt, kann ich morgen wiederkommen.«
    »Den morgigen Tag habe ich meiner Frau versprochen!«, erwiderte der Earl, und seine Miene wirkte ein wenig verlegen. »Morgen ist der Geburtstag ihrer alten Nanny, und wir werden den Tag in Hampstead verbringen. Aber ... vielleicht können wir dieses Thema bei einem guten Rinderbraten zu Ende bringen? Können Sie zum Abendessen bleiben, MacLachlan? Es ist eine ganz zwanglose Angelegenheit - nur meine Frau, meine Tochter und ich.«
    »Ich habe eine ganz wundervolle Idee, Madeleine«, sagte Helene, als die vier auf ihrem Rückweg die Mortimer Street hinaufgingen. »Warum bleiben Sie und Geoff nicht noch ein

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