Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
am liebsten erinnere«, sagte er ruhig. »Es gibt viele Aussichtspunkte, an denen man anhalten und die - wie nennt man es doch so treffend? - ach ja, die Schönheiten der Natur bewundern kann.«
»Tatsächlich?«, bemerkte Madeleine kühl. »Ich kann mich nicht erinnern.«
Oh doch, sie konnte sich erinnern! Merrick sah es in ihren Augen, die jetzt vor Zorn funkelten. Auch an jenem Abend hatte ein heißes Glühen darin geschimmert, wenn auch ein ganz anderes als jetzt. In der Abenddämmerung waren sie bis zu einer Wiese gegangen, weit genug, um ungestört zu sein. Wenn sie sich liebten, war es noch immer ein schnelles, leidenschaftliches Beisammensein, und das Risiko, dabei überrascht zu werden, wenn sie sich wie wilde Geschöpfe unter dem weiten, mondhellen Himmel vereinten, hatte wie ein Aphrodisiakum gewirkt. Auch wenn keiner von ihnen beiden eines gebraucht hatte.
Mit zitternden Händen hatte Merrick Madeleine entkleidet, Stück um Stück, mit nichts als den Sternen über ihnen, und der alten Wolldecke, die sie auf dem üppigen Gras ausgebreitet hatten, unter ihren erhitzten Körpern.
»Ich glaube, in Cumbria gibt es viele weiche Wiesen«, bemerkte er.
»Ja«, erwiderte sie angespannt. »Und auch dort regnet es von Zeit zu Zeit.«
In jener Nacht hatte er keinen Gedanken an das Wetter verschwendet. Der Boden war hart und das Gras feucht gewesen, als er sich ausgestreckt und die Hände um Madeleines schmale Taille gelegt hatte. Sie hatte gelacht und um ihr Gleichgewicht gekämpft, als er sie auf sich gezogen hatte. Ihre Augen waren groß vor Entzücken gewesen. Sie hatte ihre neu entdeckte Macht genossen, hatte rasch gelernt, wie sie ihn reiten konnte. Wie sie ihn quälen konnte. Wie sie ihre Muskeln fest um seine pochende Männlichkeit schließen und sich langsam auf und nieder bewegen musste, um sein Verlangen anzufachen und ins Unerträgliche zu steigern. Selbst jetzt, nach all den bitteren Jahren, sah er noch immer ihre kleinen, runden Brüste vor sich, auf denen der blasse Schein des Mondes schimmerte. Auf den festen, rosafarbenen Spitzen, die sich hart und stolz aufgerichtet hatten. Und er sah noch immer ihr Gesicht vor sich - wunderschön und erfüllt vom Wissen der nahenden Ekstase.
Ihre Brüste sind voller geworden, dachte er und starrte auf ihr Mieder. Er fragte sich, wie sie aussehen mochten. Waren ihre Knospen noch immer so köstlich empfindsam und rosafarben? Wie mochte es sich anfühlen, wenn sie sich in die großen Hände eines Mannes schmiegten? Würden sie seinen Mund füllen und ihn in den Wahnsinn treiben? Aber vielleicht war das schon längst geschehen.
»Lady Bessett, wussten Sie, dass es in Cumbria sehr heiß werden kann?«, fragte er. »Offen gestanden wird mir ganz warm, wenn ich an diesen besonderen Abend denke.«
Sie war zu zornig, um zu antworten. Merrick wusste nicht einmal genau, warum es ihn danach verlangte, sie zu quälen - oder sich. Aber in jener Nacht, die so lange Zeit zurücklag, war Madeleine es gewesen, der es danach verlangt hatte zu quälen.
Ihre schlanken, milchweißen Schenkel hatten im Mondlicht hell geglänzt, als sie sich auf ihm bewegt hatte, auf und ab geglitten war, ihn bis an den Rand der Ekstase getrieben und ihn dort in sich festgehalten hatte, bis ihr eigener Höhepunkt nahte. Sie hatte aufgeschrien und den Kopf in den Nacken geworfen, im blassen Mondlicht waren ihre Hände über ihren Körper geglitten, über ihren Bauch und ihre Brüste. Sie hatte sich selbst gestreichelt und ihre Lust weiter angestachelt, bis sie sich in der Erlösung verloren hatte. Er hatte ihr zugesehen und sich wie ein Voyeur gefühlt, während ein unbezähmbares Verlangen ihn mit ihr fortriss. Damals, als er sich mit all seiner lustvollen, jugendlichen Leidenschaft in ihr verströmt hatte, hatte er geglaubt, der glücklichste Mann auf Gottes Erdboden zu sein.
Merrick beugte sich weit zu ihr vor. »Ich kann Ihnen mit Gewissheit sagen, Lady Bessett, dass mich kaum ein anderer harter Ritt mehr befriedigt hat«, murmelte er. »Diese vollkommenen Formen und diese sanft geschwungenen Hügel. Die verborgenen Schätze. Die unbeschreibliche Üppigkeit dieser Schönheit. All das lässt einen wünschen, einfach die Hand auszustrecken und es ... nun, es zu berühren.«
Sie zuckte so heftig zurück, dass sie sich fast den Kopf stieß.
Er grinste sie an.
»Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich fürchte, ich habe Kopfschmerzen. Würde es Ihnen etwas ausmachen?«
»Ausmachen ... was?«,
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