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Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Titel: Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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leider einige Männer, die in dieser Hinsicht versagt haben. Wie freundlich von Ihnen zu erklären, wie die Dinge eigentlich ablaufen sollten!«
    »Bitterkeit steht dir nicht, meine Liebe«, entgegnete er halblaut.
    Aber die Wahrheit war, dass es ihr stand. Selbst im spärlichen Licht der Kutschenlampe funkelten Madeleines Augen vor Zorn. Ihre gerade, aufrechte Haltung drückte Hochmut aus. Das ist das Mädchen, an das ich mich erinnere, dachte er. Da war seine Madeleine. Die alte Madeleine, nicht die neue, eiskalte, herzlose Ausgabe.
    Gott, ihre Schönheit war nicht zu leugnen. War es nie gewesen - damals nicht und ganz gewiss auch jetzt nicht. Madeleine hatte immer alle Blicke auf sich gezogen. Aber irgendwann in den vergangenen dreizehn Jahren hatte sich die großäugige Unschuld mit der fohlenhaften Anmut zu einer wunderschönen Frau gewandelt. Sie war mehr als atemberaubend, mit ihrem blonden Haar und den lebhaften grünen Augen. Die Nase war schmal und hatte eine kaum merklich nach oben gebogene Spitze, während ihre Lippen üppig und voll waren, vor allem ihre Unterlippe. Ihr Teint war noch immer so makellos wie früher. Nicht eine einzige Sommersprosse zeigte sich auf ihrer milchweißen Haut. Wie eine nordische Prinzessin, fand er einst, und das war noch immer ein passendes Bild.
    Aber wie immer verhielt sich Madeleine, als wäre sie sich ihrer Schönheit nicht bewusst. Er fragte sich, warum das so war. Vielleicht war sie aber auch nur besonders clever. Sie schaute ihn an, während die Kutsche die Straße entlangrollte, die in weitem Bogen unterhalb des Hyde Parks verlief. In ihren Augen spiegelte sich noch immer ihr Zorn wider. Warum um alles in der Welt hatte er sie heute Abend so sehr provoziert? Es wäre ganz einfach gewesen zu sagen, sie wäre eine flüchtige Bekannte. Stattdessen hatte er behauptet, sie gut zu kennen, und seine Augen hatten vielleicht noch sehr viel mehr von seinen Gefühlen verraten.
    Die Tatsache, dass seine Ansprüche, sowohl die ausgesprochenen als auch die unausgesprochenen, absolut begründet waren, entschuldigte ihn nicht. Er hatte Madeleine einst so gut gekannt, wie er sich selbst gekannt hatte - zumindest hatte er das geglaubt. Ohne Zweifel hatte er jeden Zentimeter ihres warmen, weichen Körpers gekannt. Selbst jetzt, wenn er an ihre langen nackten Schenkel dachte, fühlte er das Verlangen in seinen Lenden. Und er verdammte sich dafür.
    Warum ließ er es überhaupt zu, es sich vorzustellen? Unschuld übte schon seit Langem keine sexuelle Anziehungskraft mehr auf ihn aus. Je härter und erfahrener eine Frau war, desto befriedigender war der Akt für ihn. Was er brauchte, war eine Geliebte. Eine reifere Frau. Eine Geliebte, die vielleicht nicht ganz so verdorben war wie Bess Bromley, aber über ähnliche Fertigkeiten verfügte. Eine dunkelhaarige Frau mit üppiger Figur und ausreichend zügellos, um die spezielleren Wünsche eines Mannes ohne viele Fragen zu erfüllen. Mrs. Farnham kannte seine Vorlieben; er würde sie bitten, jemanden für ihn zu engagieren.
    Merrick wünschte, der Junge würde etwas sagen. Aber Geoff schien vergessen zu haben, dass Merrick in der Kutsche saß. In dem spärlich erleuchteten Fahrzeug wirkte der Blick des Jungen in die Ferne gerichtet. Er saß zusammengesunken gegen die Wand der Kutsche gelehnt, und sein Gesicht sah plötzlich alterslos und abgespannt aus. Merrick vermutete, dass der Junge müde war. Bei Kindern kam das wohl des Öfteren vor.
    Er sah wieder Madeleine an. Der Zorn war aus ihren Augen verschwunden, stattdessen schaute sie fast beschützend auf ihren Sohn und strich ihm über das Haar. Es war eine sehr zärtliche, mütterliche Geste. Sie liebte das Kind. Zumindest auf diese Weise war sie fähig, aufrichtig zu lieben. Das ist besser als nichts, dachte Merrick.
    Ich wünschte, ich könnte nur noch einmal mit ihr schlafen.
    Der Gedanke war zurückgekehrt, ungewollt und aufwühlend. Lieber Gott! Madeleine war kalt wie Eis. Bestenfalls war sie ein verzogenes und verwöhntes reiches Mädchen. Schlimmstenfalls eine manipulierende Hexe. Aber als er sah, wie ihre Hand wieder über den Kopf des Jungen strich, wurde ihm klar, dass er einiges dafür geben würde, sie noch ein letztes Mal unter sich zu spüren. Noch einmal in diesem weichen Körper mit der cremefarbenen Haut zu versinken und sie zu reiten, bis seine verdammten Dämonen für immer von ihm ablassen würden.
    Die Lebendigkeit seiner Fantasie war beunruhigend. Lieber Gott im

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