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Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Titel: Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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fragte er eifrig. »Still zu sein? Nun, ganz und gar nicht, meine Liebe. Ich werde einfach hier sitzen und in meinen Erinnerungen schwelgen, in jedem noch so kleinen Detail. Und meinen Gedanken nachhängen. Still und stumm.«
    »Wie rücksichtsvoll von Ihnen«, fauchte sie.
    Ihr Gesicht hat sich mit einer feinen Röte überzogen. Als würde es ihr plötzlich bewusst werden, wandte Madeleine den Kopf ab. Der flackernde Schein der Kutschenlampe warf Licht und Schatten auf ihr Profil. Vollkommene Schönheit. Vollkommene Grausamkeit. Manchmal glaubte er, dass Madeleine der Inbegriff von beidem war. Und obwohl er wusste, was sie war, begehrte er sie. Verdammt!
    Er ließ den Blick über ihr einfaches, aber gut gearbeitetes Kleid wandern. Er hatte genügend weiblichen Putz gekauft, um zu wissen, dass solche Eleganz ihren Preis hatte. Auch ihr Schmuck war teuer. Der verstorbene Lord Bessett, so schien es, hatte seine Witwe gut versorgt hinterlassen.
    Aber vielleicht ist es nicht das Geld ihres Ehemannes, das Madeleine diesen Lebensstil ermöglicht, dachte er, während die Kutsche um die erste Ecke bog. Vielleicht war es das dieses Bastards Jessup. Oder vielleicht das enorme Vermögen, das nach dem Tod ihrer Mutter an sie gefallen war. Madeleine war eine reiche Erbin gewesen - eine Tatsache, von der er erst erfahren hatte, nachdem er sich Hals über Kopf in sie verliebt hatte.
    Aber welchen Unterschied hätte das gemacht? Er hatte es sich nicht ausgesucht, sie zu lieben - genau genommen, war es ihm sogar verdammt ungelegen gekommen. Er war zu jung und zu arm, um sich eine Ehefrau zu nehmen, und sie - nun, sie war einfach zu jung gewesen. Wie viele Mädchen ihres gesellschaftlichen Ranges und ihres Alters war Madeleine, das hatte er inzwischen begriffen, nur in die Vorstellung von Liebe verliebt gewesen. Nachdem sie das langweilige Leben eines kleinen reichen Mädchens auf dem Lande gelebt hatte, war sie, bereit für ein wenig Dramatik, nach London gekommen. Sie hatte sich gewünscht, im Sturm erobert zu werden. Und dummerweise war er dieser Sturm gewesen.
    Merrick war fast dankbar, als der Junge etwas sagte, seine Stimme klang zögernd, als er zu Madeleine hochschaute. »Mummy, bist du böse auf mich?«
    Merrick schaute auf Madeleines Hände, die sie zu Fäusten geballt auf dem Schoß hielt. »Geoffrey, ich bin dir nicht böse«, sagte sie. »Ich bin es nicht. Aber du darfst wirklich nicht derart verletzende Dinge sagen. Und wie um alles in der Welt bist du überhaupt auf so etwas Dummes gekommen?«
    Merrick fragte sich, worüber zum Teufel sie sprachen, aber es ging ihn ohnehin nichts an. Madeleine schien seine Anwesenheit vergessen zu haben, und der Junge wand sich jetzt buchstäblich. »Ich weiß es nicht!«, rief er. »Es ist mir einfach so in den Sinn gekommen, das ist alles. Eben hatte ich mir noch die Karten angesehen, und dann ihre Hand, sie war ... sie war plötzlich in meiner. Und dann sind die Worte einfach aus mir herausgekommen.«
    Madeleines Verzweiflung war offensichtlich. »Mein Liebling, du musst damit aufhören, mit solch unsinnigen Gedanken herauszuplatzen, wenn sie dir in den Sinn kommen«, tadelte sie ihn. »Habe ich dich nicht wieder und wieder ermahnt, diese Angewohnheit abzulegen?«
    »Es ist keine Angewohnheit«, sagte der Junge.
    »Nun, wie würdest du es denn nennen?«
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte er. »Ich hasse es! Ich hasse mich! Ich wünschte bei Gott, es würde aufhören.«
    »Ich glaube, das ist genug des Selbsthasses für einen Abend, Geoffrey«, mischte sich jetzt Merrick ein. »Ich weiß nicht, wessen du angeklagt wirst, aber ...«
    »Nein, das wissen Sie nicht«, sagte Madeleine schroff.
    »... aber da ich gezwungen bin, dieses Gespräch mitanzuhören«, fuhr Merrick fort, »fühle ich mich verpflichtet, dir zu sagen, Geoff, dass ein Mann sich nicht seinem Selbstmitleid ergibt. Wenn er sich geirrt hat oder ihm ein gesellschaftlicher Fauxpas unterlaufen ist, dann schreibt er am nächsten Morgen einen Entschuldigungsbrief an seine Gastgeberin.«
    Madeleines Augen sprühten von wütendem Feuer, aber der Junge wirkte jetzt nachdenklich. »Das könnte ich tun, denke ich«, entgegnete er, und in seiner Stimme schwang ein wenig Hoffnung mit. »Meinen Sie, das würde helfen?«
    »Das kann ich nicht sagen«, erwiderte Merrick. »Aber darauf kommt es auch gar nicht an. Ein Mann tut seine Pflicht - trotz allem.«
    »Tut er das wirklich, Mr. MacLachlan?« Madeleine klang bitter. »Ich kannte

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